Kinetta - Yorgos Lanthimos (2005)

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Kinetta - Yorgos Lanthimos (2005)

Beitrag von jogiwan »

Kinetta

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Originaltitel: Kinetta

Herstellungsland: Griechenland / 2005

Regie: Yorgos Lanthimos

Darsteller: Evangelia Randou, Aris Servtalis, Costas Xikominos, Ektoras Kaloudis

Story:

In einem Hotelbunker aus den Siebzigern in dem griechischen Küstenort Kinetta lebt und arbeitet ein introvertiertes Zimmermädchen, das sich scheinbar mehr als nur aus beruflichen Gründen für ihre Gäste interessiert. Zwischen der täglichen Reinigungsroutine und dem Alleinsein im spartanisch eingerichteten Zimmer ist in der Nebensaison aber auch immer noch genug Zeit für andere Dinge und so stellt die junge Frau an realen Tatorten gemeinsam mit einem älteren Polizisten Mordszenen nach, die von dem Angestellten eines Fotoladens auf Foto und Video festgehalten werden. Während die Motivation des Polizisten im Dunkeln bleibt, scheinen die realistischen Darstellungen bei dem Zimmermädchen zunehmend ein selbstdestruktives Verhalten auszulösen und auch beim jungen Mann hinterlassen die verstörenden Eindrücke scheinbar ihre Spuren…
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jogiwan
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Re: Kinetta - Yorgos Lanthimos (2005)

Beitrag von jogiwan »

„Kinetta“ ist ein experimentelles Frühwerk des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos, der sich mit „Dogtooth“ und „The Lobster“ ja mittlerweile in die A-Liga des europäischen Autorenfilms katapultiert hat. Sein 2005 entstandenes Werk ist jedoch wesentlich sperriger bzw. rätselhafter ausgefallen und präsentiert dem Zuschauer drei unterschiedliche Personen mit seltsamen und gemeinsamen Freizeitaktivitäten, über die man so gut wie gar nichts erfährt. Keine der drei namenlosen Figuren zeigt in den 95 Minuten auch nur den Anflug einer Emotion und warum der Polizist mit seinem Hang zu schnellen Autos und russischen Frauen die Morde so detailgetreu nachstellt bleibt ebenso unklar, wie das destruktive Verhalten der jungen Frau, dass scheinbar hilf- aber nicht teilnahmslos von dem Angestellten des Fotoladens beobachtet wird. Dennoch bleibt alles nur angedeutet und die teils sehr hektische Handkameraführung, das Spiel mit Schärfen, die nüchternen Settings und oft quälend lange Szenen, die man als Zuschauer nur schwer verorten kann, machen „Kinetta“ jedenfalls zu einem nicht sehr einfach konsumierenden Vergnügen, dass auch das Wohlwollen und Strapazierfähigkeit des Zuschauers auf die Probe stellt. Ein herkömmlicher Arthouse-Unterhaltungsfilm mit Geschichte ist der Streifen auch nicht geworden und dennoch gibt das anstrengende und dennoch interessante Werk die Richtung und weitere Studien in Menschen-Betrachtung vor, die mit „Dogtooth“ und auch „The Lobster“ vom Regisseur konsequent weiter verfolgt wurde.
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