Die bitteren Tränen der Petra von Kant - R.W. Fassbinder

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Die bitteren Tränen der Petra von Kant - R.W. Fassbinder

Beitrag von jogiwan »

Die bitteren Tränen der Petra von Kant

Bild

Originaltitel: Die bitteren Tränen der Petra von Kant

Herstellungsland: Deutschland / 1972

Regie: Rainer Werner Fassbinder

Darsteller: Margit Carstensen, Hanna Schygulla, Irm Hermann, Katrin Schaake

Story:

Petra von Kant ist eine scheinbar emanzipierte und erfolgreiche Modeschöpferin, die sich in ihrer schicken Wohnung in Bremen mit ihrer Freundin Sidonie über das unglückliche Ende ihre Beziehung zu ihrem zweiten Mann unterhält. Dabei erzählt sie von Liebe, Verlangen und Wünschen, die aufgrund der ständigen Nähe zerrieben wurden und dem Ekel, den schlussendlich nur noch für ihren Partner empfand. Wenig später lernt sie durch Sidonie die junge Karin kennen und Hals über Kopf verliebt sich die ältere Frau in das junge Model. Diese genießt die Aufmerksamkeit und die Möglichkeiten, die sich durch ihre einflussreiche Freundin ergeben. Monate später ist aber auch diese Beziehung am Ende und während sich Karin mit anderen Männern trifft und Petra gleichgültig behandelt, hält diese verzweifelt an dieser Liebe fest…
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jogiwan
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Re: Die bitteren Tränen der Petra von Kant - R.W. Fassbinder

Beitrag von jogiwan »

„Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ ist ja einer der bekanntesten Filme Fassbindern, der mich jedoch frappant an den zwei Jahre zuvor entstandenen Streifen „Boys in the Band“ erinnert, der zahlreiche Parallelen aufweist. Beides sind Adaptionen von Theater-Stücken, handeln von homo- oder bisexuellen Beziehungen, haben einen begrenzten Handlungsort und Protagonisten, die im Verlauf des Streifens mit viel Alkohol eine Katharsis durchleben. Während bei „Boys in the Band“ jedoch ausschließlich Männer agieren, ist Fassbinders Streifen nur mit Frauen besetzt, deren Figuren jedoch laut Wikipedia von Fassbinder selbst und seinem Umfeld inspiriert wurden. Im Grunde ist die Geschichte über eine unglückliche Liebe auch auf beide Geschlechter übertragbar und handelt von einem erfolgreichen und rationalen Menschen, der durch die Liebe völlig aus dem Gleichgewicht gerät und eine bittere Lektion über sich selbst lernen muss. Dabei wirkt „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ mit seinen mehreren Akten und langen Einstellungen bewusst künstlich und Fassbinder präsentiert seine eloquenten Figuren oftmals kunstvoll stilisiert wie Bilder aus Modestrecken aus Hochglanz-Magazinen. Doch hinter der hübschen und gebildeten Fassade lauern die üblichen Fallstricke wie Eifersucht, Abhängigkeit und Misstrauen, welches einer gesunden Beziehung im Wege stehen und am Ende eine unbequeme Einsicht. Tolles Thema, großartig gespielt und wunderbar inszeniert – viel mehr gibt es eigentlich auch nicht zu sagen.
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Arkadin
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Re: Die bitteren Tränen der Petra von Kant - R.W. Fassbinder

Beitrag von Arkadin »

Einer meiner Lieblinge von RWF. Nicht nur, weil er in Bremen, bzw. in Worpswede gedreht wurde. ;)
Die Darsteller sind allesamt erste Sahne, was die KAmera auf engestem Raum zaubert ist atmenberaubend - aber das Highlight ist (mal wieder) Irm Hermann. Die hat mir wirkliche inige Schauer über den Rücken gejagt. Prädikat: Besonders creepy.

Kann es sein, dass Du "Whity" übersprungen hast? Wegen Western-Phobie? ;)
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jogiwan
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Re: Die bitteren Tränen der Petra von Kant - R.W. Fassbinder

Beitrag von jogiwan »

Arkadin hat geschrieben: Kann es sein, dass Du "Whity" übersprungen hast? Wegen Western-Phobie? ;)
Ich halte mich an die Reihenfolge der englischen Box und da fehlt bei den Frühwerken "Whitey" leider genauso wie "Warum läuft Herr R. Amok" - aber die werden später nachgeholt - soviel steht jetzt schon fest. Obwohl, beim Western muss ich mir das wohl zweimal überlegen... ;)
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