Dead Eyes Open - Ralf Möllenhoff
Verfasst: So 4. Jul 2010, 23:39
Dead Eyes Open
(Dead Eyes Open)
mit Tanek Seranek, Malte Gutkowski, Rocco Vinamore, Michael Möllenhoff, Tanja Waldman, Sidney Power, Heidi Pauer, Marc-Oliver Zeyen, Roland Riemer, Detlef Klewer, Sonja Imping, Ralf Möllenhoff
Regie: Ralf Möllenhoff
Drehbuch: Ralf Möllenhoff
Kamera: Keine Information
Musik: Keine Information
FSK 16
Deutschland / 2007
Ziel der Reise ist, wo der Tank leer ist. Getreu diesem Motto fahren sechs junge Leute in die Wildnis. Dort merken sie sehr schnell, dass sich die Welt verändert. Das unsäglich Böse ist bereits angekommen und breitet sich unaufhaltsam aus...
Gerade im Bereich der Amateur-und Low Budget Produktionen gab es bei uns in Deutschland in den letzten Jahren einige recht sehenswerte Filme zu begutachten, doch dieses Werk von Ralf Möllenhoff zählt ganz sicher nicht dazu. Angeblich soll der gute Mann ja ein riesiger Zombie-Fan sein, aber warum merkt man dann in diesem Film nichts davon? Hier stimmt eigentlich so gut wie gar nichts, man bekommt als Zuschauer vielmehr den Eindruck, das weder der Regisseur noch die Darsteller je in ihrem Leben einen Zombiefilm gesehen haben. Anders kann man sich das hier gezeigte Geschehen kaum logisch erklären, zu schlecht ist die Umsetzung der Geschichte, die als Rahmenhandlung eigentlich vollkommen ausreichend ist für einen Film dieser Art.
Von Beginn an wird hier versucht, durch ständiges Spiel mit den Farbkontrasten künstlich Spannung und eine bedrohliche Grundstimmung zu erzeugen, doch dieser Versuch geht ziemlich gründlich in die Hose. denn statt der erhofften Wirkung sind die ständigen Farbwechsel auf Dauer lediglich nervtötend und ziemlich ermüdend. Hinzu kommt auch noch erschwerend die Tatsache, das der Ton sehr dumpf ist und man teilweise kaum verstehen kann, was die darsteller miteinander besprechen. Das kann man aber sogar als glückliche Fügung des Schicksals ansehen, denn so werden die eigenen Ohren doch wenigstens phasenweise von den mehr als nur dümmlichen Dialogen verschont, die ganz nebenbei auch noch künstlich und aufgesetzt wirken.
Sicherlich sollte man keineswegs außer acht lassen, das es sich um eine Low Budget-Produktion handelt, aber das allein darf keine Entschuldigung für dieses Werk sein, denn das man auch mit verhältnismäßig bescheidenen Mitteln einen anständigen Film produzieren kann, haben auch schon andere Regisseure gezeigt (Outtake Team, Zombie Commando). Hier scheint das Problem ganz einfach darin zu liegen, das kein ausreichendes Talent zur Verfügung steht, was auf den regisseur wie auch auf die Darsteller zutrifft. Gerade bei den hier agierenden Laien-Darstellern handelt es sich durch die Bank um ziemlich "talentfreie Zonen", denn das dargebotene Schauspiel ist schlichtweg unter aller Kanone. Und dabei geht es nicht nur um die teils furchtbaren Dialoge, sondern auch um vollkommen fehlende Ausdruckskraft und extrem hölzerne Darstellungen der einzelnen Charaktere.
Und als wenn das alles noch nicht genug wäre, überschlägt man sich hier auch noch an unlogischen Verhaltensweisen, die teilweise auf keine Kuhhaut mehr gehen. Das die Akteure in Horrorfilmen oft unlogisch reagieren, ist ja bekanntlich nicht gerade etwas Neues, aber was sich dem Zuschauer hier bietet, das ist wirklich schon phasenweise haarsträubend und wirkt schon peinlich. Von Logiklöchern in der Story will ich erst gar nicht anfangen, denn ansonsten bin ich nächste Woche noch nicht fertig. Wenn man den Film jetzt wenigstens als trashig ansehen könnte, wäre das ja noch in ordnung, das Problem an der sache ist nur, das "Dead Eyes Open" keineswegs witzig oder trashig ist, sondern einfach nur schlecht gemacht.
So kann man letztendlich zu dem Ergebnis gelangen, das dieser Versuch eines deutschen Zomiefilms mal so richtig in die falsche Richtung ging. Keine Spannung, null Atmosphäre, schlecht geschminkte Zombies und absolut talentfreie Darsteller. das Geld für diese produktion hätte man sich wirklich sparen und an anderer Stelle sinnvoller einsetzen können, denn das Endergebnis ist maximal für absolute Hardcore-Fans solcher Produktionen geeignet, alle anderen sollten lieber einen großen Bogen um dieses Machwerk machen, denn noch nicht einmal vom reinen Unterhaltungsfaktor her bekommt man etwas geboten, hier ist pure Langeweile und eine Peinlichkeit nach der anderen angesagt.
1,5/10