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Nightmares in Red, White & Blue (Dokumentation)

Verfasst: Mo 5. Jul 2010, 18:29
von horror1966
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Nightmares in Red, White & Blue
(Dokumentation
mit George A. Romero, John Carpenter, Roger Corman uva.
Regie: Andrew Monument
Drehbuch: Joseph Maddrey
Kamera: Michael Bratkowski
MusiK: Paul Casper
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Was ist es, das die Amerikaner bedrückt? Die Horrorfilme liefern die Antwort! Sie sind der Maßstab des amerikanischen Bewusstseins. Von der frühen Faszination für dien gotischen Horror über die monströsen Mutanten des Atomzeitalters und die fremden Feinde des Kalten Krieges bis zu den inneren Dämonen der Psyche wurde der amerikanische Traum zum Albtraum. Die Geschichte des amerikanischen Horrorfilms ist eine Reflektion der sich verändernden amerikanischen Kultur und Wertvorstellung. Und die Angst, die sie begleitet.

Dieser Überblick über die Meilensteine der in den USA produzierten Horrorfilme untersucht die Historie des Genres als eine Reflektion der kulturellen Veränderung in Amerika. Sie beginnt mit der Erkundung der Ursprünge des Genres und folgt dann seiner Entwicklung bis in die Moderne. Verschiedene Filme werden herangezogen, um die Evolution des Hollywood-Horrors zu dokumentieren und die kulturelle Signifikanz zu illustrieren. Der zweite Teil konzentriert sich auf acht hervorstechende Regisseure, deren persönliche Vision geholfen hat, das Genre zu prägen: Von den frühen Pionieren wie Tod Brownung und Alfred Hitchcock bis zu den modernen Meistern wie John Carpenter und Wes Craven.



War "Going to Pieces" schon eine erstklassige Dokumentation über den Slasherfilm, so dreht sich "Nightmares in Red, White & Blue" ganz allgemein um den amerikanischen Horrorfilm und geht dabei bis zur allerersten Verfilmung der Frankenstein-Thematik in das Jahr 1910 zurück. Regie-Legenden wie beispielsweise John Carpenter, George A. Romero, Roger Corman und viele andere geben sich hier die Klinke in die Hand und besprechen-und analysieren Horrorfilme aus allen Dekaden, die für das Genre absolut prägend waren. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um die klassischen Monsterfilme, Slasher oder Splatterfilme handelt, hier ist wirklich für jeden etwas dabei.

Selbt der europäische Horrorfilm und dessen Einfluss auf das Genre bleibt nicht unerwähnt, so werden zum Beispiel auch deutsche Beiträge aus der Frühzeit des Horrorfilms lobend erwähnt. Doch was mich persönlich am meisten beeindruckt hat ist die Tatsache, das die Filme hier nicht einfach als gut oder schlecht beurteilt werden, sondern das auch auf deren Zeitgeist und die Wirkung auf den Zuschauer eingegangen wird. Zudem äussern die Regisseure auch die verschiedensten Sichtweisen und bringen die Filme mit den jeweiligen politischen Situationen in Zusammenhang, die zur dementsprechenden Dekade in Amerika vorgeherrscht hat. Dadurch ergeben sich auch für den Betrachter diverse Sichtweisen, die man eventuell bei der Sichtung gewisser Filme in dieser Art noch nie gehabt hat. Es kann also durchaus vorkommen, das man bei der nächsten Sichtung eines Horrorfilmes die erzählte Geschichte einmal mit ganz anderen Augen sieht, was als äusserst interessanter Aspekt angesehen werden kann.

Die 90-minütige Reise, auf die man hier entführt wird, bietet einen äusserst interessanten und spannenden Querschnitt durch die Welt des Grauens, beginnt die Geschichte mit der ersten Frankenstein-Verfilmung im Jahre 1910, so endet sie beim 2008 erschienenen "Der Nebel" von Stephen King und bearbeitet mittendrin jedes Sub-Genre, was das Szenario noch faszinierender erscheinen lässt. Die Einblicke, Informationen und Hintergründe, die sich einem dabei offenbaren, sind absolut faszinierend und extrem informativ und sorgen dafür, das man so manchen Horrorfilm auf einmal mit ganz anderen Augen sieht. Letztendlich ist "Nightmares in Red, White & Blue" eine aussergewöhnlich gute und auch spannende Dokumentation, an der man als echter Fan des Horror-Genres einfach nicht vorbeikommt.


Fazit:


Auch wenn ich persönlich im Normalfall nicht unbedingt ein bekennender Fan von Dokumentationen bin, so kann ich diese nur jedem wärmsten empfehlen. Informativ, spannend und absolut faszinierend offenbart sich dem Zuschauer hier ein Streifzug durch die Evolution des amerikanischen Horrorfilms, in der aber auch der europäische Einfluss keineswegs vernachlässigt wird. Interessante Unterhaltung, die man vollkommen bedenkenlos weiterempfehlen kann.


9/10

Re: Nightmares in Red, White & Blue (Dokumentation)

Verfasst: Sa 10. Jul 2010, 20:14
von igore
sieht interessant aus. wenns nur halb so gut ist wie "American Nightmare" dann kann man ja nix falsch machen

Re: Nightmares in Red, White & Blue (Dokumentation)

Verfasst: Mo 2. Aug 2010, 15:54
von Don Vito
Ich fand die Dokumentation sehr interessant. Vor allem weil hier sehr viele Regisseure selbst zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge preis geben. Ich würde sie auf jeden Fall gleichwertig mit "American Nightmare" setzen, oder aber sogar noch einen Schritt weiter gehen und sie als perfekte Ergänzung dazu ansehen.