Deliria-Italiano

THE BOY



Originaltitel: The Boy

Alternativtitel: The Inhabitant

Herstellungsland-/jahr: USA 2016

Regie: William Brent Bell

Darsteller: Lauren Cohan, Rupert Evans, James Russell, Jim Norton, Diana Hardcastle, Ben Robson,
Jett Klyne, Lily Pater, Matthew Walker, Stephanie Lemelin, ...

Story: Die hübsche Greta möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen und übernimmt deshalb in der Abgeschiedenheit eines schloßähnlichen englischen Anwesens einen einsamen Job als Nanny, der sich jedoch als wahre Herausforderung entpuppt, als sie erfährt, wie „speziell“ der zu beaufsichtigende Junge tatsächlich ist. Seine fürsorglichen Eltern übergeben ihr nämlich gemeinsam mit nicht zu verletzenden Verhaltensregeln die Verantwortung für eine Porzellanpuppe …
(quelle: filmchecker.wordpress.com)

Ich hab ja im Vorfeld nur gewusst, dass es hier irgendwie um das Babysitting für eine Porzellan-Puppe geht und mich nicht weiter über den Inhalt des Films informiert. Der lebt ja dann auch ganz gut davon, dass der Zuschauer nicht weiß, in welche Richtung sich der Film bewegt und von „normalen“ Thriller und Paranoia-Drama bis hin zu klassischen „Haunted House“ und übernatürlichen Grusel ist in „The Boy“ ja prinzipiell erst einmal alles möglich. Der Film hält sich ja auch anfänglich nicht allzu lange mit Erklärungen auf und erst nach und nach erfährt man vom Schicksal der eigentlich sympathischen Hauptfigur und den seltsam agierenden Puppeneltern, wobei man hier als Zuschauer auch im weiteren Verlauf doch ein paar fragwürdige Dinge, charakterliche Entwicklungen und Wendungen akzeptieren muss. Die Spannungsschraube wird langsam und dezent angezogen und als erwartungsbefreiter Zuschauer kann man aufgrund der überschaubaren Möglichkeiten miträtseln, wie die Sache weitergeht. Allerdings bin ich nach der Sichtung auch etwas zwiegespalten und obwohl der Streifen durchaus unterhaltsam ist und funktioniert, so erinnert er doch etwas zu sehr an einen neuseeländischen Streifen, der eine ähnliche Thematik vor kurzem auf eine wesentlich originellere Weise präsentierte. Außerdem ist in „The Boy“ mit seiner FSK12-Freigabe auch alles eine Spur zu harmlos ausgefallen und auf ein größtmögliches Publikum zugeschnitten, dass nicht mit blutigen Details oder Schockern verschreckt werden möchte. „The Boy“ kann man aber durchaus gucken und erinnert in seinen guten Momenten teils wohlig an Gruselproduktionen vergangener Herstellungsjahrzehnte, aber auf der anderen Seite nimmt sich der Streifen mit seiner Thematik auch etwas zu ernst und Innovationen oder große Überraschungen sollte man sich ebenfalls nicht erwarten.

"The Boy" verneigt sich in der Tat vor dem wohligen Grusel längst vergangener Jahrzehnte, verzichtet dabei nahezu völlig auf Krawall und blutige Schauwerte.

Mir hat dieses altmodische Treiben gut gefallen, vor allem das herrliche Herrenhaus und die gute Leistung von Lauren Cohan. Die Auflösung erscheint ein wenig banal, ansonsten habe ich nichts zu bemängeln.

Vor einigen Monaten habe das Mediabook von Capelight günstig geschossen, eine sehr ordentliche Veröffentlichung. Sanfte Unterhaltung für alte Leute.

Angenehm!

Blap hat geschrieben:Sanfte Unterhaltung für alte Leute.