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Das Auge der Tiefe - Jan Harloff (1992)

Verfasst: Do 29. Sep 2016, 07:33
von jogiwan
Das Auge der Tiefe

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Originaltitel: Das Auge der Tiefe

Herstellungsland: Deutschland / 1992

Regie: Jan Harloff

Darsteller: Jan Harloff, Heidi Berndt, Volker Kraeft, Katja Studt, Jan Harloff

Story:

Hanno Behrendt ist ein Mann in seinen Fünfzigern, der gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn nach vielen Jahren wieder in seine norddeutsche Heimat in ein Ferienhaus am Plöner See zurückkehrt. Doch statt Ruhe und Entspannung holen den Mann an dem idyllischen See längst verdrängte Erinnerungen an eine vergangene Liebe wieder ein. Vor knapp zwanzig Jahren entwickelte sich eine Dreiecksbeziehung zwischen zwei Männern und einer Frau, die wenig später im See Selbstmord beging. Als die Erinnerungen wieder aufflammen scheint das für den Mann und auch sein Umfeld immer tiefschürfendere Konsequenzen zu haben, während sich bei seinem Sohn und einem Urlaubsflirt während des Aufenthalts dieselbe Geschichte nochmals zu wiederholen scheint.

Re: Das Auge der Tiefe - Jan Harloff (1992)

Verfasst: Do 29. Sep 2016, 07:34
von jogiwan
Der deutsche Spielfilm „Das Auge der Tiefe“ hat zwar eine DVD-VÖ, aber weder einen IMDB-Eintrag noch habe ich irgendwelche Rezensionen oder weitere Informationen auf deutschsprachigen Seiten gefunden, sodass natürlich gleich meine Neugier geweckt wurde. Dabei ist der von der Jan Harloff gedrehte Streifen sicherlich keine unterschätzte Perle oder Überraschung, aber eine eigentlich recht passable Mischung aus Psychodrama mit Mystery-, Heimat- und Familienfilm-Einschlag, der auch Themen wie Existenzkrise und Burn-Out aufgreift. Dabei bedient sich Harloff auch des Material eines in den Sechzigern gedrehten Streifens mit dem Titel „Die graue Farbe der Hoffnung“ mit ihm in der Hauptrolle zurück, das hier in Rückblenden verwendet wird und verknüpft die Handlung des damaligen Films über eine Dreiecksbeziehung mit der Geschichte eines Mannes, der sich am Plöner See auf unfreiwillige Weise seiner Vergangenheit stellen muss und dabei auch sein Umfeld mitzieht. Herausgekommen ist ein im Familienverband Harloff entstandener Streifen, der am Cover zwar mit reißerischen Floskeln beworben wird, aber dabei eher ruhig um die Ecke biegt und die Erwartungen des Genre-Publikums wohl nur begrenzt erfüllt und in seinen Dialogen und Entwicklungen teils auch etwas gekünstelt wirkt. Auf der anderen Seite habe ich nun mal ein Herz für unterrepräsentierte Filme aus deutscher Produktion und das Ergebnis wirkt auch dank dem mitgelieferten „Making Of“ immer sehr sympathisch und okay, dass Fans von deutschsprachigen Werken auch angesichts des günstigen Preises durchaus einen Blick riskieren können.