King Frat - Die Wildschweine sind los - K. Wiederhorn (1979)
Verfasst: So 6. Nov 2016, 23:51
von buxtebrawler
Originaltitel: King Frat
Herstellungsland: USA / 1979
Regie: Ken Wiederhorn
Darsteller: John DiSanti, Charles Pitt, Roy Sekoff, Robert Small, Dan Chandler, Mike Grabow, Ray Mann, Suzina Volpina, Dan Fitzgerald, Tom Tully, Glenn Scherer, Taryn Hagey u. A.
Die Studentenverbindung Pi Kappa Delta hält die Yellowstream-Universität (!) in Atem: Die Gruppe um ihren Chef J.J. „Gross-Out“ Gumbroski (John DiSanti) frönt in erster Linie Besäufnissen, Pornos und Fäkalterrorismus. Hochmotiviert fiebert J.J. dem campusweiten Furz-Wettbewerb entgegen, auf den er schon lange hinarbeitet. Mit der elitären Alpha-Studentenverbindung befindet man sich auf Kriegsfuß und mitten in das allgemeine Chaos platzt der neue Student Tommy Miller (Roy Sekoff), der sich vollkommen unbedarft den Pi Kappa Deltas anschließt und neben J.J. die Mitglieder Häuptling Latrine (einen Indianer) (Dan Chandler), Kevin (Robert Small), Splash alias Stinkefinger (Ray Mann), Jock (Mike Grabow) und Fred (Charles Pitt) kennenlernt...
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Re: King Frat - Die Wildschweine sind los - K. Wiederhorn (1979)
Verfasst: So 6. Nov 2016, 23:55
von buxtebrawler
„Möge das beste Arschloch gewinnen!“
US-Regisseur Ken Wiederhorn brachte es nicht auf sonderlich viele Filme und ist hierzulande am ehesten als Regisseur des zweiten Teils der „Return of the Living Dead“-Reihe ein Begriff. 1977 debütierte er mit dem schwachen Nazi-Zombie-Schlocker „Shock Waves“, 1981 wurde sein wesentlich stärkerer Thriller/Slasher-Mix „Die Augen eines Fremden“ veröffentlicht. Zwischen beiden Filmen jedoch findet sich eine Regie-Arbeit aus dem Jahr 1979, die Teenie-Komödie „King Frat – Die Wildschweine sind los“. Und die hat es in sich...
Die Studentenverbindung Pi Kappa Delta hält die Yellowstream-Universität (!) in Atem: Die Gruppe um ihren Chef J.J. „Gross-Out“ Gumbroski (John DiSanti, „Ein Richter sieht rot“) frönt in erster Linie Besäufnissen, Pornos und Fäkalterrorismus. Hochmotiviert fiebert J.J. dem campusweiten Furz-Wettbewerb entgegen, auf den er schon lange hinarbeitet. Mit der elitären Alpha-Studentenverbindung befindet man sich auf Kriegsfuß und mitten in das allgemeine Chaos platzt der neue Student Tommy Miller (Roy Sekoff), der sich vollkommen unbedarft den Pi Kappa Deltas anschließt und neben J.J. die Mitglieder Häuptling Latrine (einen Indianer) (Dan Chandler, „Flippers neue Abenteuer“), Kevin (Robert Small, „Im Sauseschritt ins Dünenbett“), Splash alias Stinkefinger (Ray Mann), Jock (Mike Grabow) und Fred (Charles Pitt, „Skatetown, U.S.A.“) kennenlernt...
Bei „King Frat“ handelt es sich um das Drehbuch-Debüt eines gewissen Ron Kurz, der daraufhin – man lese und staune – an den ersten vier „Freitag der 13.“-Filmen mitschrieb. Doch was er sich hier ausgedacht hat, ist ein ganz tiefer Griff in die kotbesudelte Kiste der Geschmacklosigkeiten: Zum Auftakt halten J.J. und Konsorten während einer Autofahrt ihre nackten Ärsche aus den Fenstern und furzen dabei den joggenden Uni-Präsidenten an, der sich darüber aufregt und einen tödlichen Herzinfarkt erleidet. Wer nun glaubt, dass dieser Todesfall im weiteren Verlauf eine größere Rolle spielen wird, hat die Rechnung ohne Kurz und Wiederhorn gemacht. Diese zeigen stattdessen J.J. furzend bei der alles andere als appetitlichen Nahrungszubereitung sowie ihn und seine Kommilitonen beim Saufen und Pornogucken. Diese stören dann auch die Trauerfeier für den Präsidenten, indem sie Shit-Dämpfe über die Lüftung einschleusen...
„Eine schwache, aber stinkende Vier!“
Im Anschluss kommt der Furz-Wettbewerb zur Sprache und Neuzugang Tommy wird von seinen Eltern gebracht, die in witzigen Szenen schockiert werden. Furzübungen sowie Kotzübungen in der Küche (!) werden abgehalten und in einem Restaurant die Zeche geprellt, indem öffentlichkeitswirksam eine Fischvergiftung simuliert wird. Die mögliche Annahme, die gesamte Handlung laufe auf den Furz-Wettbewerb hinaus, erweist sich als falsch, wenn dieser bereits nach einer halben Stunde stattfindet. Sogar eine Frau und eine Transsexuelle nehmen teil, doch J.J. verliert, weil bei seinem entscheidenden Furz Land mitkommt. Im weiteren Verlauf verdeutlicht sich ein episodenhafter Aufbau des Films und nun ist erst einmal Zeit zu feiern: Der Uni-Dekan schleust eine Art Uni-Polizisten in eine wilde Party ein, auf der der eigentlich mit der Gummipuppe Griselda liierte J.J. von der Transsexuellen angebaggert wird, eine Besucherin als Lady Godiva geht und nackte Haut zeigt, eine Buchtänzerin ihrer Profession nachgeht und irgendwo gefickt wird.
„Ich sorge dafür, dass ihr so lange in Ketten liegt, bis euch die Zehennägel verrosten! Und du dreckiger Schlammhaufen guck nicht so unschuldig aus der Wäsche!“
Die Pi Kappa Deltas stehlen schließlich eine Statue der verhassten Alphas, woraufhin der Dekan und sein Bulle das Verbindungsgebäude durchsuchen, doch J.J. & Co. verstecken das Corpus Delicti natürlich. Dies hat zur Folge, dass sich immer wieder tonnenweise leere Bierdosen über den Bullen ergießen, der eine Schranktür nach der anderen öffnet. Nun setzt man wieder verstärkt auf Sex: Fred und Tommy bespannen eine nackte Frau, die sich daraufhin erschreckt und Fred vom Baum fällt. Er wird mit einem Krankenwagen abgeholt, in dem er mit der Rettungsassistentin bumst, die auf ihm festklemmt. Gemeinsam geht’s in Krankenhaus, wo sie getrennt werden. Tommy führt man in einen Puff, wo eine sexistische Fleischbeschau stattfindet – und sich auch der örtliche Pfarrer blicken lässt...
„Ich glaub’, mein Fuß blutet.“
Doch da waren ja noch die um ihre Statue gebrachten Alphas, die nun stinksauer werden und den Afro Splash verprügeln. Das wiederum erzürnt J.J., der die Statue mit einem Bierfass zerstört, betrunken die Alphas aufsucht und Teile der Statue durchs Fenster schleudert. Das mündet wenig überraschend in einer Massenschlägerei, in deren Verlauf J.J.s Fürze als Flammenwerfer benutzt werden. Es kommt zu einer Gerichtsverhandlung, bei der lediglich diejenigen Punkte vorgelesen werden, derer J.J. & Co. nicht angeklagt sind. Doch schließlich stellt sich heraus, dass die Universität auf Indianergelände erbaut wurde..
Uff... Klar kenne ich US-Studentenkomödien à la „American Pie“, doch irgendwann hatte ich den extrem auf Fäkalhumor setzenden „Furz – Der Film“ entdeckt. „King Frat“ toppt diesen noch mal um einiges. Was Wiederhorn hier verfilmt hat, ist ein heillos überzeichneter und vor allem mega-asozialer Film um eine jegliche Erwartungshaltungen an einen Studenten torpedierende, hemmungslose, antisnobistische Verbindung voller ekliger Szenen, nackter Haut und vor allem schlüpfriger, obszöner Gags. Diese sind gar nicht sonderlich gut, überraschen aber mit ihrer Konsequenz und ihrer Derbheit. Die Vollasis und ihr Niveau-Limbo werden hier zu Sympathieträgern des Films hochstilisiert, dass man sich angesichts so vieler anderer, biederer Teenie-Komödien mitunter nur noch die Augen reiben kann. Der u.a. mit Laiendarsteller besetzte „King Frat“ ist ein aggressives Statement gegen elitären Studentenhabitus, nicht nur mit seinem Vorschlaghammer-Fäkalhumor sozialethisch desorientierend und auch für manch Zuschauer, der glaubt, in Sachen schlechtem Geschmack längst alles gesehen zu haben, möglicherweise noch eine echte Herausforderung. Stinkende sechs Punkte dafür!
Re: King Frat - Die Wildschweine sind los - K. Wiederhorn (1979)
Verfasst: Mo 7. Nov 2016, 09:48
von Onkel Joe
Hier hat man versucht "Animal House" zu kopieren, leider ganz-ganz Schlecht!! Der Fäkalhumor ist unterste Schublade und dieser Fake John Belushi der hier rumspringt kann so gar nichts. Greift lieber zum Original das hier sind 90 Minuten eures Lebens in die Tonne geklopft.
Re: King Frat - Die Wildschweine sind los - K. Wiederhorn (1979)
Verfasst: Mo 7. Nov 2016, 10:03
von buxtebrawler
Onkel Joe hat geschrieben:Hier hat man versuch "Animal House" zu kopieren, leider ganz-ganz Schlecht!! Der Fäkalhumor ist unterste Schublade und dieser Fake John Belushi der hier rumspringt kann so gar nichts. Greift lieber zum Original das hier sind 90 Minuten eures Lebens in die Tonne geklopft.
Es geht sogar noch besser? Diesen "Animal House" muss ich mir mal ansehen.
Re: King Frat - Die Wildschweine sind los - K. Wiederhorn (1979)
Verfasst: Mo 7. Nov 2016, 12:03
von buxtebrawler
Kann man sagen, dass "King Frat" versuchte, "Animal House" in Sachen Asitum noch mal zu toppen? War auch schon unter Landis Fäkalhumor vorhanden? Ist "King Frat" quasi eine Exploitation von "Animal House"?
Re: King Frat - Die Wildschweine sind los - K. Wiederhorn (1979)
Verfasst: Mi 9. Nov 2016, 10:28
von Onkel Joe
buxtebrawler hat geschrieben:Kann man sagen, dass "King Frat" versuchte, "Animal House" in Sachen Asitum noch mal zu toppen?
Ja auf alle Fälle.
buxtebrawler hat geschrieben:War auch schon unter Landis Fäkalhumor vorhanden?
Gott sei Dank nicht, Nein!
buxtebrawler hat geschrieben: Ist "King Frat" quasi eine Exploitation von "Animal House"?
"King Frat" ist eine Schrott Version von Animal House, hier ging es nur über Fäkalhumor weil anderweitig hätte dieser Film hier nie punkten können.
Re: King Frat - Die Wildschweine sind los - K. Wiederhorn (1979)
Verfasst: Mi 9. Nov 2016, 10:38
von buxtebrawler
Danke für die Antworten, Joe. Habe mir "Animal House" mal geordert, weil ich sowohl Lust aufs Vergleichen als auch irgendwie Gefallen an diesen Filmen gefunden habe. Gab es weitere zeitnahe, interessante "Animal House"-Nachahmer?
Re: King Frat - Die Wildschweine sind los - K. Wiederhorn (1979)
Verfasst: Mi 9. Nov 2016, 11:25
von Onkel Joe
buxtebrawler hat geschrieben:Danke für die Antworten, Joe. Gab es weitere zeitnahe, interessante "Animal House"-Nachahmer?
Nichts zu danken und viel Spaß bei Animal House. Es gab ein paar und ich werde die Tage mal die Titel zusammen tragen.