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Ilsa - Die Tigerin - Jean LaFleur (1977)
Verfasst: So 1. Jan 2017, 11:09
von jogiwan
Ilsa - Die Tigerin
Originaltitel: Ilsa, Tigress of Siberia
Herstellungsland: Kanada / 1977
Regie: Jean LaFleur
Darsteller: Dyanne Thorne, Michel-René Labelle, Gilbert Beaumont, Jean-Guy Latour, Ray Landry
Story:
Ilsa ist (wieder einmal) die sadistische Aufseherin eines sibirischen Gulags, wo Staatsfeinde und andere kriminelle Subjekte mittels Elektroschock-Therapie zur Vernunft gebracht werden und bei notfalls auch an ihren Tiger verfüttert werden. Während die männlichen Gefangenen in ihren Baracken vor Kälte und Ehrfurcht erzittern, genießt die dralle Blondine die sibirischen Nächte mit viel Wodka und körperlicher Liebe vor dem offenen Kamin um an nächsten Tag wieder mit strenger Hand Angst und Schrecken zu verbreiten. Als eines Tages ein politischer Gefangener auf der Bildfläche erscheint, der gegen alle Foltermethoden immun zu sein scheint, dreht Ilsa auch so richtig auf, ohne dabei die alten Binsenweisheit zu berücksichtigen, dass man sich im Leben immer zweimal trifft…
Re: Ilsa - Die Tigerin - Jean LaFleur (1977)
Verfasst: So 1. Jan 2017, 11:10
von jogiwan
Nachdem Ilsa bereits als KZ-Aufseherin und Haremswächterin in Erscheinung getreten ist, darf Dyanne Thorne dieses Mal als sibirische Aufseherin in einem Gulag ihren Mann… ähm… ihre Frau stehen und in der ersten Hälfte gibt es auch wieder alle Zutaten, die man sich in einem Lagerfilm erwartet und während tagsüber gequält und gemordet wird, bevorzugt Ilsa in eisigen Nächten hochprozentige Getränke, die männliche Doppelbegattung und lässt es sich gutgehen, bis das Drehbuch dann eine völlig unerwartete Wendung nimmt. Ich war ja ganz überrascht, als die Handlung vom sibirischen Gulag auf einmal ins neuzeitliche Montreal (im Deutschen: Montreoool“) verlegt wird und Ilsa sich auf einmal auf die feindliche Übernahme eines Edelbordells verlegt. Ehe man sich versieht, wird aus dem Lagerfilm dann auch eine groteske Mischung aus Polit- und Gangsterdrama bzw. Actionfilm, in dem auch „Clockwork Orange“ in Form einer Psycho-Quäl-Maschinerie seinen Spuren hinterlassen hat. Auf den Zuschauer oder etwaige Logik wird abermals wenig Rücksicht genommen und alles gipfelt in einem hübschen Angriff auf eine kanadische Villa, bei der auch keine Gefangenen gemacht werden. Zu fortgeschrittener Stunde und nach zwei blutig-bunten Vorgängern funzt das Konzept der sadistischen Ilsa dank lustiger Ideen auch noch beim dritten Mal und auch wenn man als rational denkender Mensch natürlich nur noch den Kopf schütteln kann und dieses Mal auch nicht mehr Don Edmonds am Regiestuhl Platz genommen hat, so bietet „Ilsa, die Tigerin“ auch immer großen Unterhaltungswert und ist so auch ein mehr als würdiger Abschluss einer Trilogie über eine Sadistin mit drallen Brüsten und den Schattenseiten weiblicher Durchsetzungskraft.
Re: Ilsa - Die Tigerin - Jean LaFleur (1977)
Verfasst: So 1. Jan 2017, 11:29
von CamperVan.Helsing
jogiwan hat geschrieben:Nachdem Ilsa bereits als KZ-Aufseherin und Haremswächterin in Erscheinung getreten ist, darf Dyanne Thorne dieses Mal als sibirische Aufseherin in einem Gulag ihren Mann… ähm… ihre Frau stehen und in der ersten Hälfte gibt es auch wieder alle Zutaten, die man sich in einem Lagerfilm erwartet und während tagsüber gequält und gemordet wird, bevorzugt Ilsa in eisigen Nächten hochprozentige Getränke, die männliche Doppelbegattung und lässt es sich gutgehen, bis das Drehbuch dann eine völlig unerwartete Wendung nimmt. Ich war ja ganz überrascht, als die Handlung vom sibirischen Gulag auf einmal ins neuzeitliche Montreal (im Deutschen: Montreoool“) verlegt wird und Ilsa sich auf einmal auf die feindliche Übernahme eines Edelbordells verlegt. Ehe man sich versieht, wird aus dem Lagerfilm dann auch eine groteske Mischung aus Polit- und Gangsterdrama bzw. Actionfilm, in dem auch „Clockwork Orange“ in Form einer Psycho-Quäl-Maschinerie seinen Spuren hinterlassen hat. Auf den Zuschauer oder etwaige Logik wird abermals wenig Rücksicht genommen und alles gipfelt in einem hübschen Angriff auf eine kanadische Villa, bei der auch keine Gefangenen gemacht werden. Zu fortgeschrittener Stunde und nach zwei blutig-bunten Vorgängern funzt das Konzept der sadistischen Ilsa dank lustiger Ideen auch noch beim dritten Mal und auch wenn man als rational denkender Mensch natürlich nur noch den Kopf schütteln kann und dieses Mal auch nicht mehr Don Edmonds am Regiestuhl Platz genommen hat, so bietet „Ilsa, die Tigerin“ auch immer großen Unterhaltungswert und ist so auch ein mehr als würdiger Abschluss einer Trilogie über eine Sadistin mit drallen Brüsten und den Schattenseiten weiblicher Durchsetzungskraft.
Und DEN als ersten Film des neuen Jahres? Oder den letzten des alten? Respekt!
Das bemerkenswerteste am Ortswechsel vom sibirischen Gulag nach Montreal ist ja, dass er auch noch gleich mit einem Zeitsprung von fast 25 Jahren, von der Sowjetunion zu Stalins Tod 1953 ins Kanada der Kanada der Jetztzeit einhergeht, ohne das die Akteure maßgeblich älter aussehen würden.
Ansonsten hat sich auch die Atomindustrie ja von diesem Film inspirieren lassen, einfach den Müll (im Film: Mensch) einfach in ein Fass packen und in der Tiefe verklappen...
"Die Tigerin" ist mein Liebling der Trilogie, oder anders gesagt, der einzige, den ich mich noch anschauen würde.
Re: Ilsa - Die Tigerin - Jean LaFleur (1977)
Verfasst: So 1. Jan 2017, 11:47
von jogiwan
ugo-piazza hat geschrieben:
Und DEN als ersten Film des neuen Jahres? Oder den letzten des alten? Respekt!
Ich hab noch im alten Jahr angefangen mit Mitternachtspause...
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