Palmen, Meer und nasse Grotten - Charlie Bundt (1976)
Verfasst: So 29. Jan 2017, 18:41
D 1976
D: F. C. Barn, Sigrun Theil (als Silvia Thiele), Britt Corvin, Kurt Meinicke
Sommerzeit - Urlaubszeit. Und was könnte schöner sein als Urlaub an den Stränden von bella Italia? Erholung dürfte Franz-Egon Mauser dringend nötig haben, denn obwohl er ein erfolgreicher Geschäftsmann ist, so setzt ihm seine weitaus jüngere Gattin Hörner auf und geht mit Hardy Krüger aus.
Daran ändert allerdings auch der Urlaub nichts. Schnell ist Kontakt zu anderen teutonischen Urlaubsgästen hergestellt, den Frau Mauser dann auch gerne hautnah genießt, während ihr Mann sich regelmäßig zum Horst macht, wenn er nicht ohnehin von seiner besseren Hälfte schikaniert wird. Aber schön war's am Ende doch...
Auch wenn die IMDB den Film auf 1979 datiert, erscheint mir 1976 doch plausibler, zumal in dem Jahr Charlie Bundt die Darstellercrew ja auch zu seinem Traumtänzer "Carl Ludwig" versammelte. Hier war nun offenbar etwas mehr Geld in der Kasse, und so konnte man mit der Kamera im Anschlag nach Italien und Monaco ziehen. F. C. Barn als Direktor Mauser ist auch hier wieder für die Slapstick-Comedy-Elemente zuständig, die mich irgendwie an "Nonstop Nonsens" erinnern. Dafür lässt Sigrun T. natürlich ansonsten keinen Mann stehen und darf schließlich auch noch die Britt verführen. Nicht dabei ist sie allerdings in einer Szene, in der die Regeln des Straßenverkehrs missachtet werden. Und nach 66 Minuten (3 mehr hätten es doch sein können) ist alles wieder vorbei...
Im Videozeitalter müssen die Anbieter ja wirklich einen Narren an diesem Werk gefressen haben, es gab tatsächlich 4 Auflagen von 3 Labels!
Das falsche Bildformat dürfte aber wahrscheinlich alle haben...Aber warum die diversen VÖs? Klar, Urlaubsfeeling sorgt für gute Laune. Aber eigentlich ist Direktor Mauser eine tragische Figur, zwar beruflich erfolgreich und Personal zu Hause, doch von seiner Frau verachtet und ausgenutzt, machen sich die anderen Urlauber über ihn lustig. Und als Prototyp des deutschen Strandurlaubsspießers geht er problemlos durch, während seine erheblich jüngere Frau (15-20 Jahre, schätze ich) nur an seinem Geld und seinem Status interessiert scheint und ansonsten jede/n vernascht, der/die nicht bei drei auf dem Baum ist. Und am Ende ist man wieder zu Hause und das Leben geht weiter. Hoch mögen die damaligen Videolabelinhaber leben, die die Tiefe dieses Werks erkannten.
