Black candles
Los ritos sexuales del diablo
Spanien 1982
Regie: José Ramón Larraz
Vanesa Ashley, Christopher Bright, Jeffrey Healey, Lucille Jameson, Paul Kendall, Helga Liné, John McGrat, Fred Pulver, Martin Ren, Betty Webster, Rose Wren
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OFDB
Italo-Cinema (Gerald Kuklinski)
Nach dem Tod ihres Schwagers besuchen Carol und Gatte Robert ihre Schwester Fiona in dem einsamen Landhaus außerhalb Londons. Zwar sind alle furchtbar nett zu ihr, aber irgendwas ist nicht ganz koscher: Überall stehen schwarze Kerzen, an den Wänden hängen Bilder von Dämonen und vom Teufel, und Fionas Tee stinkt ganz entsetzlich und macht immer so schwindelig. Als Robert nach Schwefel stinkt und Carol mit Gewalt penetriert wird ihr klar, dass da etwas nicht so ist wie es sein sollte …
Und anscheinend war Carol nie im Kino, denn sonst müsste ihr die Geschichte schon längst bekannt vorkommen. Seltsame Gestalten die das Haus und seine Umgebung bevölkern, ein vom Glauben abgefallener Priester, eine diebische Hausangestellte, und allenthalben Hinweise auf einen praktizierten Satanismus mit ihr als einziger Nicht-Satanistin im Mittelpunkt. Wieso kommt einem das nur so bekannt vor …?
Also für die Story bekommt Regisseur und Drehbuchautor Larraz bestimmt keinen Innovationspreis. Macht aber nichts, weil er dafür mit wunderschönen Bildern, gut aufspielenden Schauspielern und einer herrlich kranken Atmosphäre aufwarten kann. Zwar lange nicht so mysteriös und morbide wie in seinen Meisterwerken VAMPYRES und WHIRLPOOL, aber zum einen sind diese beiden zu einer ganz anderen Zeit und mit einem ganz anderen Budget entstanden, und zum anderen kommt man dann eben doch nicht so ganz an dem Umstand vorbei, dass die Story selber nicht mehr so sehr viel Neues hergibt. Es passiert nicht wirklich Überraschendes, und es ist Larraz sehr hoch anzurechnen, dass das Interesse des Zuschauers trotzdem geweckt bleibt. Wie er das macht? Ganz einfach: Mit viel Sex! Außer dem Rechtsanwalt ist absolut jeder Schauspieler in BLACK CANDLES früher oder später nackt zu sehen, die sehr attraktiven Damen naturgemäß etwas häufiger, und der dicke Mann wiederum hat eine Sexszene im Gepäck, die sich unweigerlich in das Gedächtnis eingraben wird. Aber abgesehen von dieser rektalen Absonderlichkeit, und auch abgesehen von dem perfekt in den Film geschnittenen Ziegenbock, reden wir hier prinzipiell von einem lustigen Ringelreihen zwischen Liebenden, Schmachtenden, Mensch und Tier, sowie einer schwarzen Messe, in der Paola Matos vom Priester geweiht wird. Es wird sehr viel gepoppt, und die Kamera fängt dazu wunderschöne und niemals schmierige Bilder ein, die vor Wollust schier überquellen. Ich gebe zu, dass ich auch gerne mehr von der Art gehabt hätte, wenn Carol und Fiona auf den alten Kirchhof gehen – Da kommt sofort wieder dieses spezielle VAMPYRES-Flair hoch: Eine alte englische Dorfkirche, verfallene Grabsteine, schlechtes Wetter, sinistere Frauengestalten …
Aber auch so ist die Mischung in Ordnung, auch wenn es die Sache mit den Begriffen
Horror oder auch nur
Grusel eher weniger trifft. BLACK CANDLES kann an einem trüben Herbsttag und mit einer stinkigen Tasse Tee sehr wohl eine Menge Spaß machen, und die Gedanken an Helga Liné noch viel mehr …
6/10