House - Willkommen in der Hölle - Reinert Kiil (2016)
Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 21:16
Originaltitel: Huset
Produktionsland: Norwegen 2016
Reige: Reinert Kiil
Darsteller: Mats Reinhardt, Frederik von Lüttichau, Sondre Krogtoft Larsen
Die Plot-Prämisse klingt simpel, aber effektiv, oder nicht?: Drei Männer irgendwo in den norwegischen Winterwäldern am Rande des Nervenzusammenbruchs. Zwei von ihnen sind Wehrmachtssoldaten, letzte Überlebenden, scheint es, einen gerade erst zurückliegenden Gefechts, das wiederum ihnen den dritten Mann, einen norwegischen Partisanen namens Rune, in die Finger hat gerade lassen. Mit diesem ziehen Jürgen und Andreas nun durch das endlose Eis, zugleich auf der Suche nach Freunden, vor allem aber auf der Flucht vor Feinden, die hinter jedem Busch auf sie lauern können. Da die Vorräte an Lebensmitteln und Wasser sowie die Kraftressourcen generell knapp bemessen sind, freut man sich umso mehr, mitten in der Einöde auf ein Haus zu stoßen, dessen Kaminrauchschwaden nach es eigentlich nur bewohnt sein kann. Überrascht stellen unsere Helden und ihr Gefangener fest, dass im Innern sich zwar der Eintopf noch an der Herdplatte wärmt, dass gleich mehrere Radios parallel laufen und dass das gesamte Gebäude überhaupt danach aussieht, als sei es keine fünf Minuten zuvor von seinen Bewohnern fluchtartig verlassen worden, vom menschlichen Leben indes keine Spur zu finden ist. Nachdem man jeden noch so verborgenen Winkel auf den Kopf gestellt hat, um sicher zu gehen, es nicht mit einem Partisanen-Hinterhalt zu tun zu haben, entschließen die beiden führenden Mitglieder des Trios, die einbrechende Nacht am dortigen Ofen zu verbringen. Es dürfte wohl kaum einen Menschen geben, der, da vorliegender Film als einer der Horros gehandelt wird, nun nicht darauf kommt, zu was sich HUSET in der Folge entwickeln wird. Es knallen Türen, es knirschen Dielen, es flüstern Stimmen, und der gesammelte Gruselmummenschanz bricht über unseren moralisch und physisch sowieso schon reichlich entkräftenden Herren herein, dass man meint, das Füllhorn sei geplatzt, aus dem der Spukhaus-Grusel schon seit Anfang der Kinematographie schöpft.
Tatsächlich hat Regisseur Reinert Kiil mit HUSET scheinbar versuchen wollen, das exakte Gegenprogramm zu dem Film zu entwerfen, für den er, wenn überhaupt, noch am berüchtigsten sein dürfte. Die Rede ist von dem Rape-n-Revenge-Schocker im (digitalen) Grindhouse-Look HORA von 2009, der mir dermaßen schlecht in Erinnerung ist, dass mein Gedächtnis gar nicht viel mehr über ihn zu sagen weiß, außer dass ich ihn seinerzeit extrem furchtbar gefunden haben muss. Während Kiil in HORA geschmacklich entgleist, dass es einem Genickbruch gleicht, versucht er sich in HUSET an dezenteren Tönen: Wie meine grobe Inhaltsangabe schon andeutet, will vorliegender Film nichts anderes sein als atmosphärischer Grusler, der auf deftige Effekte genauso verzichtet wie auf eine komplexe Handlung. Dabei bedient er sich ausnahmslos bei Genre-Standardingredienzien: Ein bisschen THE EXORCIST hier – wenn wir in Rückblenden beiwohnen dürfen wie ein offenkundig teufelsbesessenes kleines Mädchen, eine frühere Bewohnerin der Schauderkaschemme, von einem greisen Priester mit frommen Phrasen gereizt wird -, ein wenig THE BLAIR WITCH PROJECT da – wenn unsere beiden Helden, ihren Gefangenen zurücklassend, von der Hexenhütte fliehen, scheinbar einen ganzen Tag durch meterhohen Schnee stapfen, und bei Dämmerung, als seien sie in ein Zeitloch gefallen, trotzdem nur wieder vor dem Ort stehen, an dem sie am allerwenigsten die nächste Nacht verbringen wollen -, und ganz viel HOUSE, AMITYVILLE HORROR, POLTERGEIST. Auch Tarkowskijs SOLYARIS – denn Jürgen und Andreas erscheinen Menschen, mit denen sie emotional irgendetwas verbindet, bei Jürgen beispielweise ein kleines Mädchen, das vor seinen Augen in einer Gaskammer starb, oder bei Andreas sein toter Kamerad Max – wird, ob nun bewusst oder unbewusst, Tribut gezollt und selbst ein eher abwegiger Film wie Lucio Fulcis I FANTASI DI SODOMA ist mir während der Sichtung nicht aus dem Kopf gegangen, herrscht dort doch im Grunde eine ähnliche Personenkonstellation, nur, dass es in Lucios Spukhaus untote Nazis sind, die unbedarfte Teenager ärgern, und es in HUSET lebendige Nazis mit , unter anderem, untoten Kindern zu tun bekommen. Im Unterschied zu diesen eher klassischen Horrorfilmen setzt HUSET, den veränderten Seh- und Hörgewohnheiten geschuldet, jedoch definitiv mehr auf Pauken und Trompeten, sprich: die Tonspur tut wirklich alles dafür, dass ich mich jede Sekunde erschrecke – und schafft durch diese durchschaubare Überorchestrierung an auditiven Effekten das gerade nicht. Wenigstens ist die recht aufgeregte Handkamera meist dicht am Geschehen, und besticht die Photographie mit ihrem knallharten Hell-Dunkel-Kontrast, trotz oder gerade wegen des sicherlich kaum nennenswerten Budgets, durch einen meist stimmungsvollen Minimalismus. Auch schauspielerisch konnte ich mich mit dem überschaubaren Ensemble anfreunden. Während Norweger Rune stets etwas Geheimnisvolles anhaftet, entblößen sich Jürgen und Andreas alsbald seelisch voreinander. Die intimen Dialogszenen zwischen den Beiden, in denen sich Hoffnung, Resignation und Erinnerungen an schönere Zeiten mischen, mögen zwar nicht immer realistisch sein – irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass ein deutscher Wehrmachtssoldat einem andern über die Dildos erzählt, mit denen ihn seine Freundin mal unangenehm überrascht hat, oder dass er seinen Kameraden ironisch Mr. Perfekt nennt -, dafür schafft es Kiils Drehbuch immerhin aber unsere Helden psychologisch einigermaßen interessant zu zeichnen. Ambivalent pendeln die Charaktere von Jürgen und Andreas zwischen erbarmungsloser Führergläubigkeit, Zerbrechlichkeit und Kritik am Hitler-Staat, sodass der Zuschauer sie kaum einheitlich als Antagonisten verdammen, aber auch nicht unreflektiert als positive Helden annehmen kann.
Bis hierhin klingt HUSET, wenn nicht wie der größste Schneeballwurf aller Zeiten, doch wie ein netter Gruselfilm vorm Schlafengehen, der ein altbekanntes (und altbackenes) Thema mit einem historischen Kontext kombiniert, mit dem man es eher seltener zusammensieht – und das hätte Kiils Werk wohl auch durchaus werden können, wenn mir – neben den erwähnten Zugeständnissen an die Moderne wie der viel zu lauten, mich beinahe ertauben lassenden Tonspur – nicht zwei Aspekte den Spaß dann doch einigermaßen verleidet hätten. Zum einen: HUSET ist viel zu lang, seine Story, nicht mal seine Ästhetik trägt für einen herkömmlichen Spielfilm von neunzig Minuten. Runtergebrochen auf, sagen wir, eine Dreiviertelstunde hätte HUSET möglicherweise die richtige Balance gefunden, in der vorliegenden Fassung strecken ihn jedoch Füllszenen unnötig in die Länge, und wenn ich zum gefühlten hundertsten Mal sehe wie unsere Protagonisten mit im Anschlag befindlichen Gewehr durch von schwachem Kerzenschimmer erfüllte Stuben schleichen und dort unheimliche Sachen entdecken, dann ermüdet mich das mehr als dass es mich mitfiebern lässt. Gerade im Mittelteil tritt der Film dermaßen auf der Stelle, dass der Schnee unter seinen Sohlen mehrfach zu Pfützen wird, und einmal mehr frage ich mich, ob es wirklich eine gute Idee ist, weiter krampfhaft an dem Diktat der Eineinhalb-Stunden-Marke für Filme festzuhalten, die ernstgenommen werden und/oder ökonomischen Mehrwert abliefern wollen/sollen. Wieso kann ein Film nicht nur zehn Minuten dauern, oder fünf Stunden, oder in zwei Teile aufgegliedert sein, einer zwanzig Minuten, der andere dreißig? Das werde ich wohl nie verstehen. Eher verstehe ich schon, was Kiil dazu getrieben hat, seinen Film in ein Finale münden zu lassen, das eine mehr oder minder logische Erklärung für die grauenhaften Geschehnisse parat hält. Natürlich können Jürgen und Andreas, selbst wenn es zwischen ihnen noch so sehr menschelt und selbst wenn sie Rune zeitweise eher gut als schlecht behandeln, nicht als halbe Helden bis zum Abspann stehengelassen werden. Das etablierte Geschichtsbild, das verhindert, dass eine kommerzielle Spielfilmproduktion zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts einen Angehörigen der Deutschen Wehrmacht mitten im Zweiten Weltkrieg als Sympathieträger die letzten ihrer Minuten erreichen lässt, bricht sich in HUSET allerdings Bahn über eine, für mein Befinden, zwar politisch absolut korrekte, zugleich aber außerordentlich weithergeholte Auflösung, bei der mir auch nicht ganz klargeworden ist, was denn nun die angerissene Exorzisten-Thematik in ihr verloren hat. Kurz gesagt: Die Geister von Nazi-Opfern steigen aus ihren Gräbern und heizen Jürgen und Andreas ein, um an ihnen Rache für die Qualen zu nehmen, die sie durch die Ideologie bzw. den Staat, den die beiden Soldaten repräsentieren, erdulden mussten. Damit endet HUSET genauso, wenn man so will, versöhnlich wie er es nicht hätte tun dürfen, um mir nicht wie eine verschenkte Chance vorzukommen, aus deren Grundgerüst noch wesentlich mehr an schrägen Einfällen, das Denken anstoßenden Subversionen oder unerwartete Handlungsverläufe herauszuholen gewesen wäre. Stattdessen geht Reiner Kiil auf Nummer Sicher, und hat mir bis auf eine spannende Ausgangssituation, den einen oder anderen interessanten Dialog der beiden Hauptfiguren und die eine oder andere hübsche Schneewald- oder Spukzimmer-Aufnahme unterm Strich dann doch einen sich mit zunehmender Laufzeit extrem dahinschleppenden Film beschert, den ich wohl, wie HORA, bald vergessen haben würde, wenn ich mich nun hier nicht kurz über ihn ausgelassen hätte.
Tatsächlich hat Regisseur Reinert Kiil mit HUSET scheinbar versuchen wollen, das exakte Gegenprogramm zu dem Film zu entwerfen, für den er, wenn überhaupt, noch am berüchtigsten sein dürfte. Die Rede ist von dem Rape-n-Revenge-Schocker im (digitalen) Grindhouse-Look HORA von 2009, der mir dermaßen schlecht in Erinnerung ist, dass mein Gedächtnis gar nicht viel mehr über ihn zu sagen weiß, außer dass ich ihn seinerzeit extrem furchtbar gefunden haben muss. Während Kiil in HORA geschmacklich entgleist, dass es einem Genickbruch gleicht, versucht er sich in HUSET an dezenteren Tönen: Wie meine grobe Inhaltsangabe schon andeutet, will vorliegender Film nichts anderes sein als atmosphärischer Grusler, der auf deftige Effekte genauso verzichtet wie auf eine komplexe Handlung. Dabei bedient er sich ausnahmslos bei Genre-Standardingredienzien: Ein bisschen THE EXORCIST hier – wenn wir in Rückblenden beiwohnen dürfen wie ein offenkundig teufelsbesessenes kleines Mädchen, eine frühere Bewohnerin der Schauderkaschemme, von einem greisen Priester mit frommen Phrasen gereizt wird -, ein wenig THE BLAIR WITCH PROJECT da – wenn unsere beiden Helden, ihren Gefangenen zurücklassend, von der Hexenhütte fliehen, scheinbar einen ganzen Tag durch meterhohen Schnee stapfen, und bei Dämmerung, als seien sie in ein Zeitloch gefallen, trotzdem nur wieder vor dem Ort stehen, an dem sie am allerwenigsten die nächste Nacht verbringen wollen -, und ganz viel HOUSE, AMITYVILLE HORROR, POLTERGEIST. Auch Tarkowskijs SOLYARIS – denn Jürgen und Andreas erscheinen Menschen, mit denen sie emotional irgendetwas verbindet, bei Jürgen beispielweise ein kleines Mädchen, das vor seinen Augen in einer Gaskammer starb, oder bei Andreas sein toter Kamerad Max – wird, ob nun bewusst oder unbewusst, Tribut gezollt und selbst ein eher abwegiger Film wie Lucio Fulcis I FANTASI DI SODOMA ist mir während der Sichtung nicht aus dem Kopf gegangen, herrscht dort doch im Grunde eine ähnliche Personenkonstellation, nur, dass es in Lucios Spukhaus untote Nazis sind, die unbedarfte Teenager ärgern, und es in HUSET lebendige Nazis mit , unter anderem, untoten Kindern zu tun bekommen. Im Unterschied zu diesen eher klassischen Horrorfilmen setzt HUSET, den veränderten Seh- und Hörgewohnheiten geschuldet, jedoch definitiv mehr auf Pauken und Trompeten, sprich: die Tonspur tut wirklich alles dafür, dass ich mich jede Sekunde erschrecke – und schafft durch diese durchschaubare Überorchestrierung an auditiven Effekten das gerade nicht. Wenigstens ist die recht aufgeregte Handkamera meist dicht am Geschehen, und besticht die Photographie mit ihrem knallharten Hell-Dunkel-Kontrast, trotz oder gerade wegen des sicherlich kaum nennenswerten Budgets, durch einen meist stimmungsvollen Minimalismus. Auch schauspielerisch konnte ich mich mit dem überschaubaren Ensemble anfreunden. Während Norweger Rune stets etwas Geheimnisvolles anhaftet, entblößen sich Jürgen und Andreas alsbald seelisch voreinander. Die intimen Dialogszenen zwischen den Beiden, in denen sich Hoffnung, Resignation und Erinnerungen an schönere Zeiten mischen, mögen zwar nicht immer realistisch sein – irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass ein deutscher Wehrmachtssoldat einem andern über die Dildos erzählt, mit denen ihn seine Freundin mal unangenehm überrascht hat, oder dass er seinen Kameraden ironisch Mr. Perfekt nennt -, dafür schafft es Kiils Drehbuch immerhin aber unsere Helden psychologisch einigermaßen interessant zu zeichnen. Ambivalent pendeln die Charaktere von Jürgen und Andreas zwischen erbarmungsloser Führergläubigkeit, Zerbrechlichkeit und Kritik am Hitler-Staat, sodass der Zuschauer sie kaum einheitlich als Antagonisten verdammen, aber auch nicht unreflektiert als positive Helden annehmen kann.
Bis hierhin klingt HUSET, wenn nicht wie der größste Schneeballwurf aller Zeiten, doch wie ein netter Gruselfilm vorm Schlafengehen, der ein altbekanntes (und altbackenes) Thema mit einem historischen Kontext kombiniert, mit dem man es eher seltener zusammensieht – und das hätte Kiils Werk wohl auch durchaus werden können, wenn mir – neben den erwähnten Zugeständnissen an die Moderne wie der viel zu lauten, mich beinahe ertauben lassenden Tonspur – nicht zwei Aspekte den Spaß dann doch einigermaßen verleidet hätten. Zum einen: HUSET ist viel zu lang, seine Story, nicht mal seine Ästhetik trägt für einen herkömmlichen Spielfilm von neunzig Minuten. Runtergebrochen auf, sagen wir, eine Dreiviertelstunde hätte HUSET möglicherweise die richtige Balance gefunden, in der vorliegenden Fassung strecken ihn jedoch Füllszenen unnötig in die Länge, und wenn ich zum gefühlten hundertsten Mal sehe wie unsere Protagonisten mit im Anschlag befindlichen Gewehr durch von schwachem Kerzenschimmer erfüllte Stuben schleichen und dort unheimliche Sachen entdecken, dann ermüdet mich das mehr als dass es mich mitfiebern lässt. Gerade im Mittelteil tritt der Film dermaßen auf der Stelle, dass der Schnee unter seinen Sohlen mehrfach zu Pfützen wird, und einmal mehr frage ich mich, ob es wirklich eine gute Idee ist, weiter krampfhaft an dem Diktat der Eineinhalb-Stunden-Marke für Filme festzuhalten, die ernstgenommen werden und/oder ökonomischen Mehrwert abliefern wollen/sollen. Wieso kann ein Film nicht nur zehn Minuten dauern, oder fünf Stunden, oder in zwei Teile aufgegliedert sein, einer zwanzig Minuten, der andere dreißig? Das werde ich wohl nie verstehen. Eher verstehe ich schon, was Kiil dazu getrieben hat, seinen Film in ein Finale münden zu lassen, das eine mehr oder minder logische Erklärung für die grauenhaften Geschehnisse parat hält. Natürlich können Jürgen und Andreas, selbst wenn es zwischen ihnen noch so sehr menschelt und selbst wenn sie Rune zeitweise eher gut als schlecht behandeln, nicht als halbe Helden bis zum Abspann stehengelassen werden. Das etablierte Geschichtsbild, das verhindert, dass eine kommerzielle Spielfilmproduktion zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts einen Angehörigen der Deutschen Wehrmacht mitten im Zweiten Weltkrieg als Sympathieträger die letzten ihrer Minuten erreichen lässt, bricht sich in HUSET allerdings Bahn über eine, für mein Befinden, zwar politisch absolut korrekte, zugleich aber außerordentlich weithergeholte Auflösung, bei der mir auch nicht ganz klargeworden ist, was denn nun die angerissene Exorzisten-Thematik in ihr verloren hat. Kurz gesagt: Die Geister von Nazi-Opfern steigen aus ihren Gräbern und heizen Jürgen und Andreas ein, um an ihnen Rache für die Qualen zu nehmen, die sie durch die Ideologie bzw. den Staat, den die beiden Soldaten repräsentieren, erdulden mussten. Damit endet HUSET genauso, wenn man so will, versöhnlich wie er es nicht hätte tun dürfen, um mir nicht wie eine verschenkte Chance vorzukommen, aus deren Grundgerüst noch wesentlich mehr an schrägen Einfällen, das Denken anstoßenden Subversionen oder unerwartete Handlungsverläufe herauszuholen gewesen wäre. Stattdessen geht Reiner Kiil auf Nummer Sicher, und hat mir bis auf eine spannende Ausgangssituation, den einen oder anderen interessanten Dialog der beiden Hauptfiguren und die eine oder andere hübsche Schneewald- oder Spukzimmer-Aufnahme unterm Strich dann doch einen sich mit zunehmender Laufzeit extrem dahinschleppenden Film beschert, den ich wohl, wie HORA, bald vergessen haben würde, wenn ich mich nun hier nicht kurz über ihn ausgelassen hätte.