Razzia in St. Pauli (1932) - Werner Hochbaum
Verfasst: So 2. Apr 2017, 22:02
D 1932
D: Gina Falckenberg, Wolfgang Zilzer, Friedrich Gnaß
Die urälteste Geschichte: Ballhaus-Else lebt von Männern und mit ihrem Freund, dem versoffenen Leo, der in St. Pauli-Kaschemmen Piano spielt. Eines Tages sucht Matrosen-Karl auf der Flucht vor der Polizei Unterschlupf bei Else und verspricht ihr ein besseres Leben. Doch die Polizei ist ihm auf der Spur und verhaftet ihn nach einer Schlacht mit der Unterwelt in der Kongo-Bar. Else disponiert enttäuscht um und kehrt zu Leo zurück. (B-Movie Hamburg)
Es war eine kurze Zeitspanne vom Beginn der deutschen Tonfilmgeschichte 1930 bis zur Machtergreifung der Nazis 1933, in der die deutsche Filmwirtschaft zeigte, was aus ihr hätte werden können. "Razzia in St. Pauli" läuft gerade mal etwas mehr als 60 Minuten und gewinnt einerseits, wenn er einfach die Straßen von St. Pauli dokumentiert, andererseits, wenn er die Attraktionen des Vergnügungsviertels mit Überblendungen darstellt. Die Geschichte passt allerdings auch einfach auf einen Bierdeckel, und da nicht viel Text hergibt, müssen die 60 Minuten mit einer netten Gesangseinlage des Volkssängers Charly Wittong gefüllt werden. Die Musik nimmt im übrigen mangels Fortgang der Handlung zu viel Raum ein und zieht die Szenen in die Länge, um Laufzeit zu füllen. Schade, da hätte man mehr draus machen können, denn Gina Falckenberg und Friedrich Gnaß machen ihre Sache gut.