Einer der besseren I-Western, ich mag den Film sehr gern! Mit der offiziellen DVD kann man leben. Hier ein älterer Kurzkommentar:
Django - Sein Gesangbuch war der Colt
Django (Franco Nero) betätigt sich als Goldsucher. Plötzlich erreicht ihn die unerwartete Nachricht er solle schleunigst nach Hause kommen. Dort angekommen findet er das Anwesen der Familie heruntergekommen vor. Fiese Gestalten klären Django darüber auf, dass dieses Anwesen nun einem gewissen Mr. Scott gehören würde. Dieser Mr. Scott duldet keine ungeladenen Besucher, also solle Django sich zum Teufel scheren. Nach kurzer Suche findet unser Held jedoch die Überreste seiner Famlie vor. Diese hausen in einem kleinen Gemäuer, sein Bruder Jeff (George Hilton) ist ständig besoffen und scheint sich nur noch darum zu sorgen wo er seinen Alk herbekommt. Immerhin erfährt er von seiner Familie, dass sie ihn nicht zu sich gebeten haben. Django will herausfinden wer nach im geschickt hat, und warum der Familiensitz in die Hände von Scott gefallen ist. Doch Mr. Scott residiert in einem noblen Anwesen, so leicht ist der gute Mann nicht greifbar. Sein Landsitz wird von zahlreichen Revolvermännern bewacht, aber vor allem ist Scott Jr. (Nino Castelnuovo) ein extrem aggressiver und skrupelloser Drecksack, der selbst seinem Vater inzwischen Angst macht. Wird Django das Rätsel lösen können, kann er dabei mit der Hilfe seines Bruders rechnen...?
Einen sehr feinen Italo-Western hat Lucio Fulci mit "Tempo di massacro" der Nachwelt hinterlassen. Dass der Film in Deutschland -und nicht nur in Deutschland- den Namen "Django" im Titel führt, war bekanntlich für Streifen mit Franco Nero fast unvermeintlich. Nachdem Corbuccis "Original-Django" ein riesiger Erfolg war, wurde der Name bis zum Exzess ausgeschlacht, selbst wenn Franco Nero nicht mit von der Partie war. So lautet hier der Name von Neros Charakter eigentlich nicht "Django", sondern ganz schlicht und einfach "Tom". Die beiden Hauptrollen sind mit Franco Nero und George Hilton extrem gut besetzt, zwei Ikonen des Genres die sich wunderbar ergänzen. Nino Castelnuovo als sadistischer Bösewicht hinterlässt bei mir einen etwas merkwürdigen Eindruck. Meist schaut er ziemlich gequält aus der Wäsche, als würde er seit Wochen unter Verstopfung oder anderen Krämpfen leiden. Der Film wurde 1966 gedreht, für diese Zeit weist er einen recht hohen Grad an Brutalität auf. Natürlich nicht mit Fulcis späteren Zombie-Orgien vergleichbar, aber diese sollen hier nicht als Fixpunkt gelten, sondern andere Genre-Klassiker aus den Jahren 65/66, die sich bezüglich Blut und Sadismus gemässigter gaben.
So sehr ich Fulcis spätere Metzelwerke liebe, so unrecht würde man dem Meister tun, wenn man ihn lediglich auf die "Zombie-Phase" reduziert. "Django - Sein Gesangbuch war der Colt" ist toll in Szene gesetzt, der Mann verstand eben sein Handwerk. Auch der sehr lobenswerte Plot darf nicht unerwähnt bleiben, unterscheidet er sich doch deutlich von üblichen 08/15 Rache Thematik.
Die DVD aus dem Hause Black Hill ist durchaus zu empfehlen. Der Film liegt in brauchbarer Qualität vor, lediglich Sahnehäuchen wie Bonus-Material und/oder Booklet sind nicht zu finden. Dafür fällt der Preis aber recht moderat aus. Die Veröffentlichung läuft unter dem Titel "Django Special Edition" und besteht aus zwei DVDs. Auf der zweiten Scheibe bekommt man "Mit Django kam der Tod" geboten, welcher kein Italo-Western ist, sondern ein Liebesdrama das man krampfhaft auf Italo-Western synchronisiert hat. Dieser Streifen ist leider eine ziemliche Gurke, obwohl er Franco Nero, Klaus Kinski, die süsse Tina Aumont und eine tolle Kamera-Arbeit zu bieten hat. Da das Set aber preislich sowieso im Rahmen einer Einzelveröffentlichung liegt, sollte man sich von der Beigabe nicht abschrecken lassen, vielleicht findet der eine oder andere sogar Gefallen daran.
Fazit: Ein guter, eher schon sehr guter Italo-Western. 7,5/10 mit stark Richtung 8/10 ausschlagender Nadel!
Tippfehler beseitigt. Mach den ekligen Meiser weg, Frau Bark.