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Sommer der Liebe - Wenzel Storch (1992)

Verfasst: So 7. Mai 2017, 09:26
von jogiwan
Sommer der Liebe

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Originaltitel: Sommer der Liebe

Herstellungsland: Deutschland / 1992

Regie: Wenzel Storch

Darsteller: Jürgen Höhne, Alexandra Schwartz, Fritzi Korr, Holger Müller, Iko Schütte

Story:

Oleander, genannt Oli ist ein alternder Hippie, der als bewusstseinserweiternder Gelehrter durch die Welt reist, sich der Nächstenliebe verschrieben hat und seinen Lebensunterhalt mit kleineren Arbeiten verdient. Als er eines Tages in einem Kloster von zwei Nonnen um eine Schlafgelegenheit bittet, ist das der Beginn einer wundersamen Wandlung. Aus dem baufälligen Gebäude wird durch Olis Hilfe eine Disco, die schon bald von Langhaarigen gestürmt wird. Die Nonnen verlassen daraufhin das Kloster um ihrerseits den Sinn des Lebens zu suchen und auch Oleander erlebt am Ende seines aufregenden Lebens angekommen in einem „Sommer der Liebe“ nochmals einen zweiten Frühling.

Re: Sommer der Liebe - Wenzel Storch (1992)

Verfasst: So 7. Mai 2017, 09:29
von jogiwan
Bei Wenzel Storch weiß der Zuschauer ja schon im Vorfeld, dass es sich um Deutschlands unkonventionellsten Regisseur handelt, der mit wenig Budget und dafür umso mehr Herzblut und Fantasie seine unverwechselbar chaotischen Filme realisiert, die sich auch gänzlich einem Massenpublikum verweigern. „Sommer der Liebe“ ist auch ein herrlich grotesker, farbenfroher und unkonventionelles Portrait schlaghosentragende Individuen und Jürgen Höhne in der Rolle des Hippie-Gurus, der durchs Land zieht um die Menschen einander näher zu bringen. Dabei ist die Collagen-hafte und nicht immer geschmackssichere Geschichte vielseitig interpretierbar und Herr Storch vermengt in seinem zweiten Spielfilm die vielseitigen und unberechenbaren Ideen seiner Handlung mit viel Musik animierte Sequenzen mit Stop-Motion, bietet dabei herrlich absurde Momente und lässt dazu seine aufgeschlossenen Laiendarsteller voller Freude durch Sperrmüllkulissen tanzen. Als Zuschauer ist das wahlweise ein Füllhorn der Glückseligkeit, oder eine Qual und jegliche Bewertungen daher denkbar und auch legitim. Ich gehöre zum Glück zu der Gruppe von Menschen, die sich an solchen originellen Beiträgen der Filmgeschichte sehr erfreuen können und so war auch die lang herbeigesehnte Sichtung dieses leider nur noch schwer zu bekommenden, deutschen Underground-Streifens ein wunderbar einzigartiges Ereignis, dass im Wenzel-Double auch nur noch von seinem meines Erachtens noch liebenswerteren „Die Reise ins Glück“ getoppt wird.