Seite 1 von 1

Victor Victoria - Blake Edwards (1982)

Verfasst: Fr 21. Jul 2017, 07:22
von jogiwan
Victor Victoria

Bild

Originaltitel: Victor/Victoria

Herstellungsland: USA, Großbritannien / 1982

Regie: Blake Edwards

Darsteller: Julie Andrews, James Garner, Robert Preston, Lesley Ann Warren, Alex Karras

Story:

Victoria Grant ist eine sehr begabte, aber hoffnungslos abgebrannte Sängerin, die versucht im winterlichen Paris der 30er Jahre über die Runden zu kommen. Als sie eines Tages auf den nicht minder finanziell schlecht gestellten Ex-Revue-Sänger Toddy trifft, hat dieser die Idee aus Victoria auf unorthodoxe Weise einen Star zu machen. Gemeinsam kreieren Sie die Illusion eines polnischen und schwulen Grafen, der als Travestiestar auf der Bühne steht. Der Plan geht auf und Victoria wird als vermeintlich männlicher Victor zum schillernden Bühnenstar der Pariser Nachtclubszene, der große Aufmerksamkeit auf sich zieht. Als jedoch ein amerikanischer Gangster und Nachtclubbesitzer auftaucht und auch andere Leute skeptisch werden, fangen die Probleme für Victoria und Toddy erst so richtig an, die auch aufgrund der allgemeinen Geschlechterverwirrung und gängiger Vorurteile gegenüber Homosexualität von einer skurrilen Situation in die nächste stürzen…

Re: Victor Victoria - Blake Edwards (1982)

Verfasst: Fr 21. Jul 2017, 07:24
von jogiwan
Im Rahmen meiner donnerstäglichen Musikfilmabende ist jetzt auch endlich einmal Blake Edwards humorvolles Spiel mit Geschlechterrollen im Player gelandet und „Victor Victoria“ ist ja ein Hochglanz-Produkt mit viel Musik aus einer Zeit, in der Homosexualität endgültig im Mainstream-Kino angekommen war. Der humorvolle Streifen versucht dennoch sich auf durchaus vielschichte Weise diesem Thema zu nähern und klassische Rollenbilder zu hinterfragen, während das ganze Geschehen natürlich mit viel Glitzer, Glamour und der Oscar-prämierten Musik von Henry Mancini auch so hübsch wie möglich unterlegt ist. Herausgekommen ist eine im Paris der Dreißiger spielende, sympathische Screwball-Komödie mit viel Musik und Verwirrung, bei der vor allem Julie Andrews in der Hauptrolle und den zahlreichen Musiknummern brilliert. Dabei spielt es auch keine große Rolle, dass man ihr die Figur des schwulen polnischen Aristokraten eigentlich auch zu keiner Sekunde abkauft und von ihrem damaligen Ehemann Blake Edwards auch gar nicht versucht wird, diese in ein männliches Eck zu rücken. Julie ist nun einmal Julie und egal ob Haushälterin der Trapp, fliegendes Kindermädchen oder vermeintliche Transe – dieser Frau würde man mit Kusshand jegliche Illusion abkaufen. Auch der Rest macht dank gut gelaunten Cast und hübsche Ausstattung viel Spaß, verbreitet gute Laune und als Musikfilm mit viel Situationskomik weiß der leichtfüßige „Victor Victoria“ mit einem Hauch Tiefgang auch heutzutage noch gut zu gefallen.