Tiffany - Roberta Findlay
Verfasst: So 30. Jul 2017, 11:45
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USA 1981
OT: The Tiffany Minx
D: Crystal Sync, Marlene Willoughby, Samantha Fox, Jeff Hurst, R. Bolla (= Robert Kerman)
Eine reiche Frau namens Jessica (gespielt von Crystal Sync) vermutet nicht zu Unrecht, daß ihr Ehemann Jeff Hurst mit der gemeinsamen Freundin Marlene Willoughby Bettakrobatik betreibt. Was sie allerdings nicht ahnt, ist, daß ihr geldgieriger Ehemann die im Prolog eingeführten Schurken dazu gedungen hat, die mißliebige Jessica aus dem Wege zu räumen, zwecks freien Zugriffs aufs Konto. Carter Stevens (der hier sehr wie William Lustig aussieht!) hat eine schöne Szene, in der er Jessica ermorden will. Da sie seine niederen Instinkte anspricht, will er sie vorher noch vergewaltigen, was aber durch die Schere verhindert wird, die ihm Jessica à la Grace Kelly in den Rücken donnert. Um das aus diesem Erlebnis hervorgegangene Trauma richtig zu verdauen, mietet sich Jessica ein Strandhaus, das Jennifer Jordan gehört. Deren Freund R. Bolla macht sich auch gleich an sie heran, aber eine blutige Schere im Bett zerstört die mühsam aufgebaute romantische Stimmung im Nu. Wie sich natürlich herausstellt, sind auch Jennifer und Robert Marionetten im bösen Spiel des Ehemannes. Am Schluß setzt es dann mehrere für das Pornogenre ungewöhnliche Leichen, und eine überraschende Wendung hat das Drehbuch dann auch noch zu bieten. (Christian Keßler https://cjamangoblue.blogger.de/stories/1716497/)
Der Christian deutet es schon an, es gibt hier tatsächlich einiges an Handlung, und an der ist Jessicas Reichtum nicht unbeteiligt, denn das Geld anderer Leute übt doch häufig einen ziemlichen Reiz aus. Freilich ist das Geld hier nicht das einzige, was einen Reiz ausübt... Die Crime-Story ist aber durchaus gelungen, und so sollte man den Film nicht nur auf die horizontale Ebene drücken. Das Ende wartet mit nicht nur einem Plot-Twist auf, weshalb man sich an manches Werk von Onkel Jess erinnert fühlen könnte. Der Titelsong klingt leicht nach Kate Bush, aber ich würde doch nicht annehmen, dass sie es tatsächlich ist.
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Unschön ist neben der anfänglichen Vergewaltigungsszene (die Christian inhaltlich falsch wiedergibt, weil es Jessica erst nach der Schändung gelingt, das Schwein mit der Schere auszuschalten), für die es keine reale Penetration gebraucht hätte, dass im folgenden Verlauf des Films zweimal derartiges Tun verbal verharmlost wird nach dem Motto "Ich würde mich gern mal vergewaltigen lassen". Ja, ist klar, das ist schließlich das, wovon Frauen stets und ständig träumen.
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