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The Hills Run Red - Dave Parker

Verfasst: Mo 26. Jul 2010, 21:20
von horror1966
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The Hills Run Red - Drehbuch des Todes
(The Hills Run Red)
mit Sophie Monk, Tad Hilgenbrink, William Sadler, Janet Montgomery, Alex Wyndham, Evan Bailey, Danko Jordanov, Mike Straub, Hristo Mitzkov, Georgi Dimitrov-Bomba, Ekaterina Ternelkova, Raicho Vasilev, Itai Diakov, Petya Ivanova, Elene Mshvidobadze
Regie: Dave Parker
Drehbuch: John Carchietta / John Dombrov
Kamera: Ilan Rosenberg
Musik: Frederik Wiedmann
SPIO / JK
USA / 2009

Filmfreak Tad Hilgenbrink will eine Dokumentation über den legendären Horrorfilm "The Hills Run Red" drehen, dessen Regisseur Concannon nach der ersten und einzigen Aufführung auf mysteriöse Weise verschwand. Nachdem er Concannons sexy Tochter Alexa ausfindig gemacht hat, führt diese Tad, seine Freundin Serina und Kumpel Lalo in einen Wald an den ursprünglichen Drehort des Films. Im Wald werden die Freunde von einem Killer attackiert, der demjenigen aus "The Hills Run Red" gleicht.


Sicherlich ist die Thematik des vorliegenden Slashers nicht unbedingt neu, denn so oder so ähnlich hat man alles schon einmal in anderen Genre-Vertretern gesehen. Und dennoch eröffnet sich einem hier ein Szenario, das absolut fesselnd und packend in Szene gesetzt wurde und zu keiner Zeit auch nur den Anflug von Langeweile aufkommen lässt. Dies mag auch mit in der verhältnismäßig kurzen Laufzeit von knapp 78 Minuten begründet sein, wobei man allerdings auch anmerken sollte, das es sich um die gut 10 Minuten gekürzte Version des Filmes handelt. Das Erstaunliche daran ist aber, das die Geschichte keine offensichtlichen Schnitte aufweist, denn während des Geschehens geht es phasenweise äusserst hart und derb zur Sache und auffallende Schnitte sind dabei nicht zu bemerken. Ob es sich also bei den fehlenden Minuten um Splatter/Gore Szenen oder lediglich um Handlungs-Passagen handelt, ist nicht richtig ersichtlich. Doch wie dem auch sei, in der vorliegenden und bisher einzigen Version ist "The Hills Run Red" ein absolut überzeugender Slasher, der einfach alles beinhaltet, was einen Film dieser Art so absolut sehenswert macht.

Das absolut herausragend ist ganz sicher die extrem dreckige und bedrohliche Grundstimmung, die sich mit zunehmender laufzeit immer mehr verdichtet und einem so manch kalten Schauer über den Rücken jagen kann. Beginnt die Geschichte noch ziemlich ruhig, so ändert sich dieser Zustand doch äusserst schnell, als die Jugendlichen an den Ort kommen, an dem vor 20 Jahren der ominöse Film gedreht wurde, zu dem es anscheinend keinerlei Kopien gibt und den nur ganz wenige Leute überhaupt gesehen haben. Von einer Minute zur anderen entsteht eine sehr unheilvolle-und bedrohliche Atmosphäre, die fast minütlich immer stärkere Ausmaße annimmt und beim Zuschauer ein äusserst angespanntes Sehverhalten auslöst. Man kann es förmlich spüren, das eine Entladung purer Gewalt bevorsteht und obwohl man sich selbst stellenweise nicht ganz wohl in seiner Haut fühlt, kann man es doch kaum erwarten, das es zu dieser Entladung kommt. Letztendlich lässt die Gewalt dann auch nicht lange auf sich warten und sehr schnell sind die ersten ruhigeren Minuten der Geschichte vergessen, denn von nun ab geht es bis zum bitteren Ende sehr derb-und blutig zur Sache.

Dabei merken die Jugendlichen äusserst schnell, das sie mittlerweile selbst zu Darstellern in einem Film geworden sind, doch diese Feststellung löst alles andere als begeisterung in ihnen aus, denn sind sie doch vielmehr als Opfer auserkoren, die auf brutalste Art und Weise ihres jungen Lebens beraubt werden soleln. Und so wird dann auch gefoltert und gemetzelt, was das Zeug hält, der dabei entstehende Härtegrad ist sehr beachtlich und dürfte auch die Freunde der härteren gangart vollkommen zufriedenstellen, was in der heutigen Zeit ja gar nicht einmal so leicht ist. Das Schöne an der ganzen Sache ist aber die Tatsache, das "The Hills Run Red" keineswegs eine vollkommen sinnbefreite Schlachteplatte darstellt, sondern als Gesamtwerk überzeugen kann. Neben einer interessanten Story verfügt das Werk von Regisseur Dave Parker über einen konstanten Spannungbogen, bei dem die vorhandene Spannungsschraube kontinuirlich immer fester angezogen wird und so dafür sorgt, das die Aufmerksamkeit des Betrachters immer hochgehalten wird. Wenn man dann noch die exzellente Atmosphäre dazunimmt, hat man im Endeffekt einen hervorragenden Slasher in bester Oldscholl-Manier, der zudem noch mit gut agierenden Darstellern besetzt ist, die einen durch die Bank ordentlichen Job abliefern und so zum insgesamt hervorragenden Gesamtbild beitragen, das sich einem hier offenbart.

Nun wird es auch sicherlich wieder genügend Nörgler geben, denen es an Innovation fehlt, doch wenn eine Geschichte mit altbewährten Zutaten so gut präsentiert wird wie in vorliegendem Fall, dann gibt es eigentlich keinen Grund zur Beanstandung. Und das mit diesem Film ein absolut sehenswerter genre-Beitrag vorliegt, das dürfte wohl ausser Frage stehen, bekommt man doch ganzzeitig erstklassige und stellenweise äusserst harte Horror-Kost serviert, die alles enthält, was der Fan von einem solchen Film erwartet.


Fazit:


Auch wenn "The Hills Run Red" kein feuerwerk an Innovation darstellt, so wird der Zuschauer mit wirklich toller Horror-Kost konfrontiert, die sich qualitativ auf einem äusserst hohen Level ansiedelt. Bei all den mittelmäßigen Genre-Vertretern, die man fast täglich vorgesetzt bekommt, bildet diese Produktion eine wirklich lohnenswerte Ausnahme, die sich kein Freund des Genres entgehen lassen sollte. Spannung, Atmosphäre und Härte ergeben hier eine Kombination, die ganzzeitig zu überzeugen weiss und an der man seine helle Freude haben wird.



8,5/10

Re: The Hills Run Red - Dave Parker

Verfasst: Mo 26. Jul 2010, 21:38
von buxtebrawler
„The Hills Run Red“ beginnt ziemlich vielversprechend: Die Geschichte um einen verschollen, ultraharten Oldschool-Horrorfilm, der nach wenigen Aufführungen aus dem Verkehr gezogen werden musste, weil er für die Zuschauer unzumutbar war, erinnert positiv an Carpenters „Cigarette Burns“ oder auch „Die Mächte des Wahnsinns“ und mit den Horrorfilm-Nerds, die sich auf die Suche nach ihm begeben, fällt die Identifikation natürlich leicht. Deren Abhandlungen über Horrorfilme erinnern dann wiederum an selbstironische Slasher der Marke „Scream“. Doch leider verflacht „The Hills Run Red“ dann zusehends. Nachdem es die obligatorischen Titten zu sehen gab, bleibt in erster Linie ein klischeebehaftetes, wenig atmosphärisches, überzeichnetes und krawalliges Stück Backwood-Slasher, der nahezu sämtliche Eigenständigkeit und Innovation zugunsten zünftiger Gewaltdarstellungen und zynischer Kommentare über Bord wirft. Das ist dann zwar handwerklich alles ordentlich gemacht, nach den beim Zuschauer aufgebauten Erwartungshaltungen aber eher enttäuschend.