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Nurse Jill - Peter Romeo Lambert (2016)

Verfasst: So 26. Nov 2017, 09:39
von jogiwan
Nurse Jill

Bild

Originaltitel: Nurse Jill

Herstellungsland: USA / 2016

Regie: Peter Romeo Lambert

Darsteller: Heather Marie Vernon, Louis Perchikoff, Nati Aos, Julie Fabulous

Story:

Krankenschwester Jill wird seit der Trennung von ihrem Freund von Angstgefühlen gequält und ist deswegen in psychiatrischer Behandlung. Als sie sich eines Tages auf dem Nachhauseweg wieder einmal verfolgt fühlt, ermordet sie im Dunklen ihrer Wohnung jedoch nicht den mysteriösen Fremden mit Maske, von dem sich Jill gestalkt fühlt, sondern eine Freundin die nach ihr sehen wollte. Als sie daraufhin in ihrer Panik versucht, den Leichnam im Wald loszuwerden, wird sie jedoch niedergeschlagen und erwacht mit entstellten Gesicht und in Gefangenschaft in dem Haus einer freakigen Familie, die offensichtlich nichts Gutes mit Jill im Schilde führen. Doch ist das überhaupt Realität oder ein weiterer, aus Jills kranker Seele entsprungener Alptraum, der vielleicht auch noch lange nicht zu Ende ist?

Re: Nurse Jill - Peter Romeo Lambert (2016)

Verfasst: So 26. Nov 2017, 09:40
von jogiwan
„Nurse Jill“ ist der durchaus originelle und nicht uninteressante Versuch von Peter Romeo Lambert so Dinge wie Slasher, Queer-Film und surreales Psychodrama auf Lowest-Budget- und undergroundige Weise zusammenzubringen. Um Kosten zu sparen und vermutlich auch andere Defizite zu überdecken, gibt es in dem Streifen neben Musik und Geräuschen auch keine Dialoge, sondern Texttafeln und mitten im Film wird aus der Hauptdarstellerin eine andere, ehe im letzten Drittel dann eine andere Figur in den Fokus des Filmes gerückt wird. Die oftmals sehr augenscheinlichen Schwächen derartiger Produktionen werden aber angenehm überdeckt und neben dem typischen Over-Acting und einer etwas sprunghaften Erzählweise, die nicht immer zu Ende geführt wird, hat „Nurse Jill“ für diese Ecke aber durchaus gelungene Momente. Vor allem die heruntergekommenen Locations, die (ausgeborgte) Musikuntermalung, die Darsteller mit Mut alles zu zeigen und der unkonventionelle Inhalt erinnerten mich an undergroundige, US-amerikanische Explotation-Filme aus den Siebzigern, auch wenn hier natürlich alles ein paar Stufen kostengünstiger realisiert ist und vor allem in Punkto Schauspielerei (und Perücken) doch ein paar Abstriche gemacht werden müssen. Insgesamt betrachtet ist „Nurse Jill“ aber mitsamt seinem Twist durchaus gelungen und präsentiert seinen Macher als ambitionierter Regisseur, der sein Ding auf unkonventionelle Weise durchzieht und auf den ich wohl auch in Zukunft ein Auge haben werde.