Bullet Ballet - Shin'ya Tsukamoto (1998)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Bullet Ballet - Shin'ya Tsukamoto (1998)

Beitrag von jogiwan »

Bullet Ballet

Bild

Originaltitel: Bullet Ballet

Herstellungsland: Japan / 1998

Regie: Shin'ya Tsukamoto

Darsteller: Shin'ya Tsukamoto, Kirina Mano, Takahiro Murase, Tatsuya Nakamura, Kyôka Suzuki

Story:

Goda ist ein erfolgreicher Werbefilmer Ende Dreißig, der eines Tages unvermittelt aus seinem beschaulichen Leben gerissen wird, als seine Langzeit-Freundin Selbstmord begeht, in dem sie sich im Badezimmer eine Kugel durch den Kopf jagt. Da Japan eines der restriktivsten Waffengesetze der Welt hat, stellt sich für Goda daher nicht nur die Frage nach dem Warum, sondern auch wie seine Freundin in den Besitz einer Waffe kam. Als Goda daraufhin eine ungesunde Obsession für Waffen entwickelt und auf illegalen Weg eine erwerben möchte, ist das der Beginn eines kontinuierlichen und für seinen Protagonisten doch auf bizarre Weise befreienden Abstieg in eine Welt aus Jugendkriminalität, Bandenrivalität, Mord und Totschlag.
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jogiwan
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Re: Bullet Ballet - Shin'ya Tsukamoto (1998)

Beitrag von jogiwan »

Auch in Tsukamotos „Bullet Ballet“ geht es wieder um Metamorphose, auch wenn dieses Mal die körperliche Veränderung in den Hintergrund rückt und sich der Regisseur mehr auf das Seelenleben seiner Figur Goda konzentriert. Dieser ist ein Mittdreißiger und erfolgreicher Mann, der durch den Selbstmord seiner Freundin aus seinem täglichen Trott gerissen und sucht daraufhin die Nähe einer kriminellen Bande bzw. einer jungen Frau, die ebenfalls über eine latente Todessehnsucht verfügt. Die dramatisch gehaltene Geschichte ist dabei in Schwarzweiß und mit Handkamera eingefangen und wie üblich ist diese auch wieder ganz nah bei den Figuren, wenn diese durch Hinterhöfe hetzen oder aufeinander losgehen, während Goda zuerst nur die Rolle des Beobachters einnimmt und sich erst später aktiv ins Geschehen mischt. Eines der interessanten Aspekte an „Bullet Ballet“ bzw. den Werken des Regisseurs ist für mich wieder einmal die Tatsache, wie abstrakt die abgekämpften Figuren und die düstere Welt gestaltet sind, für die man sich trotzdem interessiert, auch wenn ich bei mir persönlich einen weit weniger guten Zugang als bei anderen Filmemachern feststellen kann. Doch die Werke von Tsukamoto sind einerseits spannend und interessant gestaltet, wirken fremdartig entrückt, lassen dem Zuschauer auch kaum Zeit für Verschnaufpausen und am Ende ist man geplättet – schon wieder!
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Arkadin
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Re: Bullet Ballet - Shin'ya Tsukamoto (1998)

Beitrag von Arkadin »

Wieder ein ganz großartiger, intensiver Film des grandiosen Japaners. Gedreht auf körnigem 16mm, schwarz-weiß und mit sehr beweglicher Handkamera. Stilmäßig also nahe dran an seinem Debüt "Tetsuo: Iron Man". Erzählt wird aber eine ganz andere, und doch auch irgendwie ähnliche Geschichte über einen Mann (Tsukamoto selber), dessen Lebensgefährtin Selbstmord begeht, woraufhin er davon besessen, herauszufinden, wie sie trotz strengster Waffen-Regulierung an den Revolver gekommen ist. Bald schon wird der Revolver zum Fetisch und als der Mann an eine Gruppe Jugendlicher gerät, die abends ihren Kick durch Überfälle und Schlägereien erfährt, gerät sein Leben vollkommen aus den Fugen.
Früher war mehr Lametta
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