A THOUGHT OF ECSTASY
Deutschland/Schweiz/USA 2017
Darsteller: Rolf Peter Kahl, Deborah Kara Unger, Ava Verne, Lena Morris u.a.
Regie: Rp Kahl
Genre: Thriller/SF
Story:
Sommer 2019: Frank erkennt in einem neu erschienenen Buch seine eigene, zwanzig Jahre zurückliegende Lebensgeschichte wieder. Er erinnert sich an Marie, mit der er in Deutschland eine intensive Beziehung hatte - bevor sie plötzlich aus seinem Leben und nach Amerika verschwand. Kurzerhand beschließt er, sich auf die Suche nach Marie zu machen. Dabei kommt Frank in ein Land, das unter einer erdrückenden Hitzewelle erstarrt und sich in Misstrauen und politischer Paranoia verliert. Er begibt sich auf eine exzessive Reise in die Wüste des Death Valleys, auf den Spuren von Maries Leben und seiner eigenen Vergangenheit.
RP Kahl hat in seinem Spielfilm »A Thought of Ecstasy« eine Reise durch ein Amerika der nahen Zukunft inszeniert, das voller intensiver Bilder und vielschichtigen Assoziationen steckt. Der Film entwirft eine Gegenwart, in der die Große Mauer im Süden ebenso zum Alltag geworden ist wie Studentenaufstände in Sacramento, die von der Polizei mit brutaler Waffengewalt niedergeschlagen werden. Das Kalifornien der Trump-Ära, welches sein Protagonist Frank durchstreift, ist moralisch verödet. So lässt Kahl ein Kino der Weite entstehen, in dem Frank nur ein Statist inmitten der ultimativen "Fiktion Amerika" ist und die rauhe Landschaft die Kulisse seiner Vorstellung. Kontroverses Kino, in dem Raum und Zeit keine Rolle zu spielen scheinen.
Meine Meinung:
Der Regisseur Rp Kahl ist mir bereits mit seinem Film "Angel Express" sehr positiv aufgefallen und nachdem ich mitbekam, dass er im Death Valley und in L.A. einen neuen Film, der dem Thriller Genre zugeordnet werden kann, gedreht hat, war ich sehr gespannt, was er aus diesen Locations, bzw. Landschaften macht.
"A thought of ecstasy" überzeugt gleich mal durch seine Bilder, seine Musik und die unglaublich dichte, fast endzeitartige Atmosphäre. Die Story eines Mannes, der anhand eines Bestseller Buches seine eigene Geschichte entdeckt, ist in der Umsetzung schlichtweg genial.
Man begibt sich als Zuschauer mit ihm auf eine Reise durch die Wüste im Westen der USA.
Sicherlich ist die Nähe zu Michelangelo Antonionis "Zabriskie Point" vollkommen beabsichtigt und auch die Bilder der endlosen vor Hitze filmmernden Highways erinnern klar an David Lynchs "Lost Highway".
Ein Film, der sich nicht gleich bei der ersten Sichtung vollkommen öffnet und Fragen aufwirft aber gerade das macht einen guten Film aus, den man in die Sammlung stellt, der wächst und den man immer wieder sehen kann.
Ach übrigens, die 18er Freigabe ist im Bezug auf echte Hardcore Szenen durchaus berechtigt aber diese sind im künstlerischen Sinne auch noch das Salz in der Suppe.
Umgehauen hat mich schon alleine die Titelsequenz, die Fahrt über einen endlosen Wüsten Highway, mit dem plötzlichen Auftreten brachialer Musik, die die Weite der Landschaft optimal einfängt und dann noch diese obercoolen Schriften.
Meine Bewertung: 10/10 Punkte
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