Seite 1 von 1

Sieben Minuten nach Mitternacht - J.A. Bayona (2016)

Verfasst: Fr 29. Dez 2017, 07:25
von jogiwan
Sieben Minuten nach Mitternacht

Bild

Originaltitel: A Monster Calls

Herstellungsland: USA, Spanien / 2016

Regie: J.A. Bayona

Darsteller: Lewis MacDougall, Liam Neeson, Felicity Jones, Sigourney Weaver, Toby Kebbell

Story:

Connors Mutter hat Krebs und so ist der introvertierte Junge schon früh auf sich allein gestellt ist, führt den Haushalt und wird auch in der Schule mit Nachsicht behandelt, obwohl er von anderen Schülern gemobbt wird. Als der Zwölfjährige jedoch für einige Zeit bei seiner ihm verhassten Oma wohnen kann, damit sich seine Mutter voll und ganz auf die Genesung konzentrieren kann, ist das ein Schock für den Jungen, genauso wie die Tatsache, dass eines Nachts kurz nach Mitternacht ein Baummonster vor seinem Fenster steht um ihm drei Geschichten zu erzählen. Doch Connor interessiert sich weder für die Geschichten des Monsters, noch die Tatsache, dass es seiner Mutter täglich schlechter zu gehen scheint und verdrängt die traurige Wahrheit, die sein Leben schon bald maßgeblich verändern wird.

Re: Sieben Minuten nach Mitternacht - J.A. Bayona (2016)

Verfasst: Fr 29. Dez 2017, 07:26
von jogiwan
Zum Ende des Jahres noch rasch der emotionalste Film des Jahres und Regisseur J.A. Boyana, der schon mit „Das Waisenhaus“ einen der schönsten Filme aller Zeiten gemacht hat, zaubert hier mit wundervollen Bildern neuerlich eine Mischung aus Fantasy und Drama auf die Leinwand, die mich ja ganz ordentlich mitgenommen hat. Die Geschichte des Jungen, der den körperlichen Verfall seiner krebskranken Mutter miterleben muss und dem Baummonster, dass sich wie ein väterlicher Freund auf die Ungerechtigkeit der Welt mit nachdenklich stimmenden Metaphern antwortet ist wirklich sehr packend und würde wohl auch ohne die zahlreichen FX funktionieren, die hier noch zusätzlich dazukommen und eventuell so auch für eine falsche Erwartungshaltung sorgen. Als Vergleich drängt sich aus der Ecke auch „Pans Labyrinth“ auf, den ich ja ebenfalls für großartig halte und „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist hier mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar noch eine Spur ergreifender. Ein tieftrauriger „Coming-of-Age“-Downer, der sich auf fantasievolle und originelle Weise dem Thema Verlust nähert und am Ende war ich jedenfalls fix und fertig und trotzdem ganz ergriffen von der emotionalen Wucht, dem jugendlichen Hauptdarsteller und der Schönheit des Films, was ja auch nicht allzu häufig vorkommt. Tipp!