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Das Zeichen - Rudolf van den Berg (1992)
Verfasst: Mi 24. Jan 2018, 07:44
von jogiwan
Das Zeichen
Originaltitel: De Johnsons
Herstellungsland: Niederlande / 1992
Regie: Rolf van den Berg
Darsteller: Monique van de Ven, Esmée de la Bretonière, Kenneth Herdigein, Rik van Uffelen
Story:
Während die dreizehnjährige Emalee noch immer auf ihre erste Periode wartet, wird die junge Schülerin von blutigen Alpträumen mit mystischen Symbolen gequält und ihre Mutter, eine erfolgreiche Fotografin, versucht so gut es geht, ihrer Tochter beizustehen. Zur gleichen Zeit wird die Stadt nicht nur von einem Streik heimgesucht, sondern auch der anerkannte Anthropologie-Professor Keller von der Polizei zu Rate gezogen und mit einem bizarren Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert, bei dem sieben Minderjährige in einem Kinderheim ein Blutbad angerichtet haben. Während Keller durch die näheren Umstände einem alten Indianerstamm und einer bizarren Prophezeiung auf die Spur kommt, mehren sich auch bei Emalee die düsteren Zeichen und bald stellt sich heraus, dass auch die heranwachsende Frau und ihre Mutter eine Verbindung zu den sieben Männern haben und Teil eines überlieferten Aberglaubens sind, der sich nach dem Ausbruch der gewaltbereiten Verbrecher auf erschreckende Weise zu bewahrheiten scheint…
Re: Das Zeichen - Rudolf van den Berg (1992)
Verfasst: Mi 24. Jan 2018, 07:44
von jogiwan
„Das Zeichen“ ist auch wieder einer dieser positiven und völlig unerwarteten Überraschungen bzw. jener Filme, die in Zeiten von Mediabook und Co. noch immer auf ihre Auswertung warten. An der Qualität des 1992 gedrehten Streifens kann es ja nicht liegen und „De Johnsons“ entpuppt sich bei näherer Betrachtung als sehr solide und atmosphärische Mischung aus Okkult-Horror, europäischen Genre-Film und „Coming-of-Age“-Geschichte, in dem eine heranwachsende Frau und eine düstere Prophezeiung eine Rolle spielen und die trotz kurzer Splattermomente größtenteils auf seine unheimlich und dennoch unaufgeregt erzählte Geschichte setzt. Der Streifen startet auch sehr mysteriös und präsentiert seine Ereignisse dann anhand zweier Erzählebenen, die sich am Ende dann auf elegante Weise zusammenfügen. Dazwischen gibt es blutige Alpträume, düstere Vorzeichen und jede Menge unheimlicher Momente, die dann in einem vielleicht nicht gänzlichen gelungenen Finale gipfeln, von dem man sich vielleicht etwas mehr erwartet hätte. Wer so wie meine Wenigkeit Filme aus der Frühneunziger-Eurohorror- und Okkult-Ecke mag, bekommt hier aber trotzdem einen sehr hübschen Vertreter präsentiert, der eigentlich alles richtig macht und in dem mir auch neuerlich die von mir ohnehin sehr geschätzte Monique van de Ven wieder sehr gefallen hat. Vielleicht erbarmt sich ja in näherer Zukunft ein Label und bringt diesen Streifen auch in deutschen Landen endlich ungekürzt und in seiner vollen Pracht. Im Falle von "Das Zeichen" wäre das meines Erachtens eigentlich längst überfällig.
PS: hier ein Scan zum Artikel in dem Magazin "Treffpunkt Kino" (Ausgabe Nr. 07/Juli 1992) anlässlich des deutschen Kinostarts, welches mir dankenswerterweise vom werten Santini überlassen wurde. Großen Dank natürlich auch an den netten Menschen, der mir die Sichtung so kurzfristig ermöglicht hat!
Re: Das Zeichen - Rudolf van den Berg (1992)
Verfasst: Mi 10. Mär 2021, 22:51
von Adalmar
Klingt echt interessant, noch nie davon gehört.
Re: Das Zeichen - Rudolf van den Berg (1992)
Verfasst: Fr 12. Mär 2021, 07:09
von jogiwan
jogiwan hat geschrieben: ↑Mi 24. Jan 2018, 07:44
„Das Zeichen“ ist auch wieder einer dieser positiven und völlig unerwarteten Überraschungen bzw. jener Filme, die in Zeiten von Mediabook und Co. noch immer auf ihre Auswertung warten. An der Qualität des 1992 gedrehten Streifens kann es ja nicht liegen und „De Johnsons“ entpuppt sich bei näherer Betrachtung als sehr solide und atmosphärische Mischung aus Okkult-Horror, europäischen Genre-Film und „Coming-of-Age“-Geschichte, in dem eine heranwachsende Frau und eine düstere Prophezeiung eine Rolle spielen und die trotz kurzer Splattermomente größtenteils auf seine unheimlich und dennoch unaufgeregt erzählte Geschichte setzt. Der Streifen startet auch sehr mysteriös und präsentiert seine Ereignisse dann anhand zweier Erzählebenen, die sich am Ende dann auf elegante Weise zusammenfügen. Dazwischen gibt es blutige Alpträume, düstere Vorzeichen und jede Menge unheimlicher Momente, die dann in einem vielleicht nicht gänzlichen gelungenen Finale gipfeln, von dem man sich vielleicht etwas mehr erwartet hätte. Wer so wie meine Wenigkeit Filme aus der Frühneunziger-Eurohorror- und Okkult-Ecke mag, bekommt hier aber trotzdem einen sehr hübschen Vertreter präsentiert, der eigentlich alles richtig macht und in dem mir auch neuerlich die von mir ohnehin sehr geschätzte Monique van de Ven wieder sehr gefallen hat. Vielleicht erbarmt sich ja in näherer Zukunft ein Label und bringt diesen Streifen auch in deutschen Landen endlich ungekürzt und in seiner vollen Pracht. Im Falle von "Das Zeichen" wäre das meines Erachtens eigentlich längst überfällig.
Gestern nochmal geguckt und die Eindrücke haben sich neuerlich bestätigt. Die Geschichte ist ein netter Mix aus Okkult, Horror und Coming-of-Age mit einer unheilvollen Stimmung, ein paar Überraschungen und auch humoristischen Momenten. Ein typisch europäischer Mix, der sich ausgewogen auch an keine Fraktion anbiedert. Am Ende gibt es dann noch einen wilderen Momente ohne das Gesamtbild zu stören. Vielleicht kein Überflieger und auch kein Splatterfilm wie anderweitig beschrieben, aber ich mag den trotzdem sehr. Keine Ahnung, warum der noch immer so ein Schattendasein fristet.