Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Moderator: jogiwan
Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Originaltitel: minaccia d´amore
Alternativtitel: love threat / ragno gelido
Herstellungsland: Italien, 1988
Regie: Ruggero Deodatto
Darsteller: Charlotte Lewis, Marcello Modugno, Mattia Sbragia, Carola Stagnaro, Victor Cavallo, u.a.
Story:
Als das attraktive Fotomodell Jenny ihren Freund anrufen möchte, verwählt sie sich. Unglücklicherweise aktiviert sie mit dieser Nummer eine fremde Kraft - eine todbringende Energie, die ihr Leben fortan zur Hölle macht. Das Böse scheint in jedem Kabel oder Telefonapparat zu stecken. Einer nach dem anderen sterben ihre Freunde einen qualvollen Tod. Mit hilfe ihres Nachbarn versucht Jenny das Zentrum des Bösen zu finden. Die Spur führt sie in ein finsteres altes Haus... (Quelle: DVD-Cover)
Originaltitel: minaccia d´amore
Alternativtitel: love threat / ragno gelido
Herstellungsland: Italien, 1988
Regie: Ruggero Deodatto
Darsteller: Charlotte Lewis, Marcello Modugno, Mattia Sbragia, Carola Stagnaro, Victor Cavallo, u.a.
Story:
Als das attraktive Fotomodell Jenny ihren Freund anrufen möchte, verwählt sie sich. Unglücklicherweise aktiviert sie mit dieser Nummer eine fremde Kraft - eine todbringende Energie, die ihr Leben fortan zur Hölle macht. Das Böse scheint in jedem Kabel oder Telefonapparat zu stecken. Einer nach dem anderen sterben ihre Freunde einen qualvollen Tod. Mit hilfe ihres Nachbarn versucht Jenny das Zentrum des Bösen zu finden. Die Spur führt sie in ein finsteres altes Haus... (Quelle: DVD-Cover)
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Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Was für ein Mist. Ich mag den Film. Hier ein älterer Ultrakurzkommentar:
Dial: Help
Die junge, hübsche Engländerin Jenny (Charlotte Lewis) arbeitet als Model in Rom. Sie versucht ständig per Telefon ihren Macker zu erreichen, doch sämtliche Versuche schlagen fehl. Als sie sich irgendwann verwählt, setzt sie damit eine rätselhafte Macht frei. Nun geschehen seltsame Dinge. Ständig klingeln Telefone in Jennys Nähe, am anderen Ende sind rätselhafte Geräusche und Stimmen zu hören. Doch damit nicht genug, denn bald kommt es zu Todesfällen. Jenny will dem Grauen mit Hilfe ihres neuen, freundlichen Nachbarn Riccardo auf den Grund gehen...
Uaaah! Telefone die Treppen ersteigen, ein Aquarium zum Schlachthaus verwandeln, Leute erdrosseln, als Krönung ein Münzfernsprecher der seine Füllung als Munition benutzt. Da hat uns Ruggero Deodato ja einen wahrhaftig unglaublichen Mumpitz aufgetischt. Nimmt man den Film einfach so wie er ist, dann kann man damit durchaus Spass haben. Charlotte Lewis ist nett anzusehen, ein paar erotische Szenen mit ihr bringen die Handlung zwar nicht voran, erfreuen aber das Auge. Kultkopf William Berger hat einen explosiven Kurzauftritt, sehr angenehm! Der Film bleibt jegliche Erklärung schuldig, sonderlich atmosphärisch oder spannend ist er auch nicht. Eigentlich ein Fall für die Tonne, doch irgendwie, auf eine seltsame Art und Weise, ist mir das Machwerk sympathisch.
Diese bereits seit einigen Jahren erhältliche DVD von E-M-S, bekommt man für weniger als 4€ nachgeworfen. Wer auf merkwürdige Unterhaltung steht, der sollte ruhig ein Auge riskieren. Eine interessante Kleinigkeit ist mir bei dieser DVD aufgefallen. Im Hauptmenü gibt es einen Punkt der sich "PromptView" nennt. Damit kann man alle Kapitel, jegliches Bonus-Material etc. über einen einzigen Menüpunkt auswählen. Eine feine, praktische Angelegenheit, die es häufiger geben sollte!
6/10 vom Trash-Freund. "Normale" Menschen dürfen ein paar Punkte abziehen.
Dial: Help
Die junge, hübsche Engländerin Jenny (Charlotte Lewis) arbeitet als Model in Rom. Sie versucht ständig per Telefon ihren Macker zu erreichen, doch sämtliche Versuche schlagen fehl. Als sie sich irgendwann verwählt, setzt sie damit eine rätselhafte Macht frei. Nun geschehen seltsame Dinge. Ständig klingeln Telefone in Jennys Nähe, am anderen Ende sind rätselhafte Geräusche und Stimmen zu hören. Doch damit nicht genug, denn bald kommt es zu Todesfällen. Jenny will dem Grauen mit Hilfe ihres neuen, freundlichen Nachbarn Riccardo auf den Grund gehen...
Uaaah! Telefone die Treppen ersteigen, ein Aquarium zum Schlachthaus verwandeln, Leute erdrosseln, als Krönung ein Münzfernsprecher der seine Füllung als Munition benutzt. Da hat uns Ruggero Deodato ja einen wahrhaftig unglaublichen Mumpitz aufgetischt. Nimmt man den Film einfach so wie er ist, dann kann man damit durchaus Spass haben. Charlotte Lewis ist nett anzusehen, ein paar erotische Szenen mit ihr bringen die Handlung zwar nicht voran, erfreuen aber das Auge. Kultkopf William Berger hat einen explosiven Kurzauftritt, sehr angenehm! Der Film bleibt jegliche Erklärung schuldig, sonderlich atmosphärisch oder spannend ist er auch nicht. Eigentlich ein Fall für die Tonne, doch irgendwie, auf eine seltsame Art und Weise, ist mir das Machwerk sympathisch.
Diese bereits seit einigen Jahren erhältliche DVD von E-M-S, bekommt man für weniger als 4€ nachgeworfen. Wer auf merkwürdige Unterhaltung steht, der sollte ruhig ein Auge riskieren. Eine interessante Kleinigkeit ist mir bei dieser DVD aufgefallen. Im Hauptmenü gibt es einen Punkt der sich "PromptView" nennt. Damit kann man alle Kapitel, jegliches Bonus-Material etc. über einen einzigen Menüpunkt auswählen. Eine feine, praktische Angelegenheit, die es häufiger geben sollte!
6/10 vom Trash-Freund. "Normale" Menschen dürfen ein paar Punkte abziehen.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Das englische Model Jenny (Charlotte Lewis) lebt in Rom in einer schicken Wohnung und versucht verzweifelt ihren Freund anzurufen. Doch irgendwie hat sich die ganze Welt gegen das hübsche Mädchen verschworen und entweder hebt niemand ab oder das Telefon ist kaputt. Und so landet sie irgendwann in einer miesen Spelunke in einer finsteren Ecke und versucht abermals ihren Gesprächsteilnehmer zu erreichen. Als sie jedoch eine falsche Nummer wählt, hört sie am anderen Ende der Leitung seltsames Stimmengewirr und mysteriöse Geräusche.
Zuhause angekommen lernt sie den sympathischen Riccardo (Marccello Modugno) kennen, der gerade in die Wohnung nebenan einzieht. In derselben Nacht wird Jenny von seltsamen Begebenheiten heimgesucht. Das Telefon scheint nicht zu funktionieren und ihre Goldfische im Aquarium sterben ebenfalls auf unerklärliche Weise. Als dann auch noch ein guter Freund und ihre Agentin auf brutale Art und Weise ermordet werden und auch Jenny zunehmend Opfer von übernatürlichen Attacken wird, macht sich das Model mit Riccardo auf dem Weg, dem mysteriösen Spuk ein für alle Mal ein Ende zu bereiten…
Ruggero Deodato ist dem aufgeschlossenen Filmfreund ja eher durch seine Beiträge zum Kannibalen-Genre bekannt, hat aber bei seinen bislang 33 Regie-Arbeiten kaum ein Genre ausgelassen, dass im Land des Stiefels nicht auf irgendeine Weise erfolgreich war. „Dial: Help“ wird zwar gemeinhin eher zu den Gialli gezählt, ist im Grunde aber dann doch eher ein etwas mittelmässiger Thriller mit übernatürlicher Kommunikations-Komponente, dass in seiner Ausleuchtung jedoch sehr an die Arbeiten von Bava und Argento erinnert.
Mit dem Telefonieren ist es ja immer so eine Sache und heutzutage ist es ja dank Handy jeder gewohnt, immer und überall erreichbar zu sein. Im Jahre 1988 war das ja noch gänzlich anders und das Münztelefon und Festnetzanschluss en vogue. Jenny möchte ja unbedingt ihren Stecher anrufen, landet aber dummerweise bei einer anderen Nummer und setzt so übernatürliche Vorgänge in Gang, die sich schon bald zur ernsthaften Bedrohung für das junge Model samt Umfeld entpuppen. Und da bei jedem Mord auch Telefone eine große Rolle spielen, wird für Jenny bald klar, dass sie es in Zeiten erhöhter Kommunikationsmöglichkeiten mit einem ernstzunehmenden Gegner zu tun hat.
Aber gar so spannend ist der Streifen dann zum Glück nicht ausgefallen und erinnert bisweilen mit seiner schlechten 80er Mucke von Claudio Simonetti an nervige Warteschleifen. Die Geschichte ist ja samt Auflösung eigentlich ziemlicher Quark und wird wohl eher das Trash-geeichte Publikum ansprechen. Trotzdem versprüht „Dial: help“ neben einer gehörigen Portion Achtziger auch durchaus gute Laune und hat sogar noch einen kleinen Gore-Effekt, der an „Astaron – die Brut des Schreckens“ erinnert und für einen Film mit FSK16-Freigabe dann doch etwas verwundert. Ansonsten bleibt der Film aber eher harmlos und ist im Vergleich zu Deodatos Werken, der auch einen kleinen Auftritt in einer Telefonzelle hat, eher harmlos.
Bei den Darstellern gibt es ebenfalls nichts zu meckern und die englische Schauspielerin und Ex-Playboy-Covermodel Charlotte Lewis ist in ihrer Rolle als laszives Model ganz passabel. Statt mit ihrer Schauspielerei macht sie ja heutzutage eher mit ihrem Geständnis Schlagzeilen, im Jahre 1984 im Alter von 16 Jahren von Roman Polanski sexuell missbraucht worden zu sein. Marcello Modugno hat man danach auch nicht mehr oft gesehen und tauchte danach noch in „Dämonen“ auf. Bekanntestes Gesicht in dem Streifen ist aber Western-Veteran William Berger, der als Professor zwar nur einen kurzen - aber dafür umso einprägsamen Auftritt hat.
Unter Strich ist „Minaccia D’Amore“ bzw. „Dial: Help“ ein ziemlich mittelprächtiges Vergnügen und trotz einiger Bava-esker Momente für Giallo-Fans im Grunde auch gar nicht geeignet. Vielmehr dürften sich Freunde von gepflegten Achtziger-Filmen und Trashologen angesprochen fühlen, die sich auch vom gewöhnungsbedürftigen Soundtrack und einer etwas doofen Geschichte nicht abschrecken lassen. Deodatos Streifen aus dem Jahre 1988 ist sicherlich kein Highlight, macht aber mit seiner –zweifelsfrei - kurzweiligen Inszenierung im oberen Tempobereich, ein paar blutigeren Szenen und einer gesunden Portion Sleaze im richtigen Moment und mit den richtigen Leuten dann auch sicher Spaß. 5-6 / 10 Punkten.
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Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Ich glaube, da fehlt ein Wort, oder?
jogiwan hat geschrieben:Unter Strich ist „Minaccia D’Amore“ bzw. „Dial: Help“ ein ziemlich mittelprächtiges Vergnügen und trotz einiger Bava-esker Momente für Giallo-Fans im Grunde auch gar geeignet.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Thx, Honey!
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Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Eigentlich sollte mein Hinweis auf das fehlende Wort eine PN werdenjogiwan hat geschrieben:Vielmehr dürften sich Freunde von gepflegten Achtziger-Filmen und Trashologen angesprochen fühlen, die sich auch vom gewöhnungsbedürftigen Soundtrack und einer etwas doofen Geschichte nicht abschrecken lassen.
Hier wollte ich nur hinterlassen, dass ich mir auf deine Kritik hin den Film für 1,99 EUR + 1,99 EUR Porto per eBay gesichert habe.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Ich fand dendamals doof, aber lustig. Ich gebe auch zu, dass ich den nur wegen des großen Namen "Deodato" (ehrlich) und wegen der Aussicht, dass Frau Lewis da ständig in Dessous rumflitzt (aber nur so'n büsschen) angeguckt habe. Viel hängengeblieben (kein Wortspiel!) ist allerding nicht.
Die Lewis habe ich neulich in dem Interview gesehen, wo ihr nach 27 Jahren plötzlich wieder eingefallen ist, dass sie mal vom kleinen Roman bedrängt wurde. Frau Lewis sieht jetzt aus wie eine wettgegerbte Squaw und ich denke nicht, dass diees Interview ihrer Karriere zu neuem Schwung verhilft. Aber vielleicht zu ein paar Euro mehr Taschengeld.
Die Lewis habe ich neulich in dem Interview gesehen, wo ihr nach 27 Jahren plötzlich wieder eingefallen ist, dass sie mal vom kleinen Roman bedrängt wurde. Frau Lewis sieht jetzt aus wie eine wettgegerbte Squaw und ich denke nicht, dass diees Interview ihrer Karriere zu neuem Schwung verhilft. Aber vielleicht zu ein paar Euro mehr Taschengeld.
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Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Das hatte ich auch mitbekommen, fand das auch mehr als lächerlich, Geld wird genau das sein was sie braucht .Arkadin hat geschrieben:Die Lewis habe ich neulich in dem Interview gesehen, wo ihr nach 27 Jahren plötzlich wieder eingefallen ist, dass sie mal vom kleinen Roman bedrängt wurde. Frau Lewis sieht jetzt aus wie eine wettgegerbte Squaw und ich denke nicht, dass diees Interview ihrer Karriere zu neuem Schwung verhilft. Aber vielleicht zu ein paar Euro mehr Taschengeld.
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Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
„Diese Rebellion der Haushaltsgegenstände ist ziemlich fatal.“ (Farin Urlaub in „Dusche“)
Auch Kannibalenpapst Ruggero Deodato wilderte in allen möglichen Genres und Subgenres des italienischen Genrekinos und so versuchte er sich 1988 an einem Stück Mystery-Horror über verrücktspielende Telefone und andere strombetriebene Geräte, die sich offensichtlich als Objekt ihrer Begierde die attraktive Charlotte Lewis in ihrer Rolle als britischem, in Rom arbeitendem Model Jenny Cooper ausgesucht haben. Warum genau das so ist, kann sich der Zuschauer auch nach Filmende nicht abschließend und vor allem halbwegs logisch zusammenreimen – doch wenn es gelingt, diesen Umstand auszublenden, bekommt man es mit einem zwar hanebüchenen, aber gerade deshalb auch unterhaltsamen Film zu tun.
Bei mir jedenfalls wurden wohlige Erinnerungen an Dick Maas’ „Fahrstuhl des Grauens“ wach, der mit einem nicht ganz unähnlichen Mumpitz einen vergnüglichen Beitrag zum gemeinhin allein schon durch die Thematik trashigen Elektrotechnik-Horrorbereich erschuf. Doch Deodatos „Telefon of Death“ wirkt noch eine ganze Ecke surrealer, in gewisser Weise psychotronisch, und auch die menschlichen Protagonisten verhalten sich irgendwie seltsam unwirklich, was aber vermutlich sowohl dem schauspielerischen Unvermögen von Lewis & Co., als auch dem konfusen Drehbuch, das offensichtlich nur wenige nachvollziehbare menschliche Emotionen vorsah, geschuldet ist.
Und es sind gewiss nicht nur die Momente, wenn ein liebeskrankes Telefon sich in einen Fön verwandelt, ein Herzschrittmacher explodiert oder ein Magnetband zum Bondage-Instrument zweckentfremdet wird, die Spaß machen, es ist auch die gelungene Kameraarbeit, die stellenweise beeindruckende Aufnahmen der Stadt kredenzt, sich bei einer Art Vorgänger eines Mobiltelefons (wer den Film sieht, wird mein ärmliches Wortspiel verstehen) zu einem „POV-Shot“ hinreißen lässt oder unserer Scharlodde in einer arg selbstzweckhaften Szene bis in die Badewanne folgt, während diese sich in einer Art Rauschzustand und mit schwarzen Strapsen bekleidet lasziv in ihr räkelt und mit einem sicheren Gespür für tatsächliche Erotik die sich vorwitzig ihren Weg in die Freiheit bahnenden Nippel ihrer angenehm üppigen Oberweite einfängt. Fast schon Deodato-typisch stechen zudem geglückte atmosphärische und spannende Einzelszenen aus der ansonsten mitunter dahinzuplätschern Gefahr laufenden Handlung hervor, die die Aufmerksamkeit des Zuschauers schlagartig zurückfordern. Für die passende Mitt- bis Spät-80er-Atmosphäre sorgt außerdem ein fragwürdiger Schmalz-Pop-Rock/Synthie-Soundtrack; eine Art Geschmacksverirrung, wie ich sie gerade in derartigen Filmen und vor allem mit dem sicheren Abstand mittlerweile diverser Dekaden genussvoll zur Kenntnis nehme.
Gelingt es, Zugang zu diesem von mir als, wie hoffentlich deutlich wurde, etwas obskur eingeschätzten Genrefilm zu finden und nicht aufgrund einer falschen Erwartungshaltung gelangweilt abzuwinken oder sich über die, euphemistisch ausgedrückt, Unkonventionalität kaputtzulachen, könnten Interpretationsversuche Kritik an einer oberflächlichen, übertechnisierten Welt, in der auf der Suche nach Zweisamkeit zu viele scheitern und fortan Seelenpein und Herzeleid erlegen sind, ausmachen. Oder aber einfach eine schwülstige, halbherzige Rechtfertigung für den Unfug, den Deodato und seine Co-Autoren hier auf uns losließen.
Vielleicht, weil ich Deodato generell eher mag, hatte ich persönlich in jedem Falle meinen Spaß an „Minaccia d'amore“ und wurde besser unterhalten als beispielsweise von Stephen Kings „Rhea M“-Gurke oder dergleichen. Merke:
„In der Welt, in der wir leben, ist alles möglich!"
Auch Kannibalenpapst Ruggero Deodato wilderte in allen möglichen Genres und Subgenres des italienischen Genrekinos und so versuchte er sich 1988 an einem Stück Mystery-Horror über verrücktspielende Telefone und andere strombetriebene Geräte, die sich offensichtlich als Objekt ihrer Begierde die attraktive Charlotte Lewis in ihrer Rolle als britischem, in Rom arbeitendem Model Jenny Cooper ausgesucht haben. Warum genau das so ist, kann sich der Zuschauer auch nach Filmende nicht abschließend und vor allem halbwegs logisch zusammenreimen – doch wenn es gelingt, diesen Umstand auszublenden, bekommt man es mit einem zwar hanebüchenen, aber gerade deshalb auch unterhaltsamen Film zu tun.
Bei mir jedenfalls wurden wohlige Erinnerungen an Dick Maas’ „Fahrstuhl des Grauens“ wach, der mit einem nicht ganz unähnlichen Mumpitz einen vergnüglichen Beitrag zum gemeinhin allein schon durch die Thematik trashigen Elektrotechnik-Horrorbereich erschuf. Doch Deodatos „Telefon of Death“ wirkt noch eine ganze Ecke surrealer, in gewisser Weise psychotronisch, und auch die menschlichen Protagonisten verhalten sich irgendwie seltsam unwirklich, was aber vermutlich sowohl dem schauspielerischen Unvermögen von Lewis & Co., als auch dem konfusen Drehbuch, das offensichtlich nur wenige nachvollziehbare menschliche Emotionen vorsah, geschuldet ist.
Und es sind gewiss nicht nur die Momente, wenn ein liebeskrankes Telefon sich in einen Fön verwandelt, ein Herzschrittmacher explodiert oder ein Magnetband zum Bondage-Instrument zweckentfremdet wird, die Spaß machen, es ist auch die gelungene Kameraarbeit, die stellenweise beeindruckende Aufnahmen der Stadt kredenzt, sich bei einer Art Vorgänger eines Mobiltelefons (wer den Film sieht, wird mein ärmliches Wortspiel verstehen) zu einem „POV-Shot“ hinreißen lässt oder unserer Scharlodde in einer arg selbstzweckhaften Szene bis in die Badewanne folgt, während diese sich in einer Art Rauschzustand und mit schwarzen Strapsen bekleidet lasziv in ihr räkelt und mit einem sicheren Gespür für tatsächliche Erotik die sich vorwitzig ihren Weg in die Freiheit bahnenden Nippel ihrer angenehm üppigen Oberweite einfängt. Fast schon Deodato-typisch stechen zudem geglückte atmosphärische und spannende Einzelszenen aus der ansonsten mitunter dahinzuplätschern Gefahr laufenden Handlung hervor, die die Aufmerksamkeit des Zuschauers schlagartig zurückfordern. Für die passende Mitt- bis Spät-80er-Atmosphäre sorgt außerdem ein fragwürdiger Schmalz-Pop-Rock/Synthie-Soundtrack; eine Art Geschmacksverirrung, wie ich sie gerade in derartigen Filmen und vor allem mit dem sicheren Abstand mittlerweile diverser Dekaden genussvoll zur Kenntnis nehme.
Gelingt es, Zugang zu diesem von mir als, wie hoffentlich deutlich wurde, etwas obskur eingeschätzten Genrefilm zu finden und nicht aufgrund einer falschen Erwartungshaltung gelangweilt abzuwinken oder sich über die, euphemistisch ausgedrückt, Unkonventionalität kaputtzulachen, könnten Interpretationsversuche Kritik an einer oberflächlichen, übertechnisierten Welt, in der auf der Suche nach Zweisamkeit zu viele scheitern und fortan Seelenpein und Herzeleid erlegen sind, ausmachen. Oder aber einfach eine schwülstige, halbherzige Rechtfertigung für den Unfug, den Deodato und seine Co-Autoren hier auf uns losließen.
Vielleicht, weil ich Deodato generell eher mag, hatte ich persönlich in jedem Falle meinen Spaß an „Minaccia d'amore“ und wurde besser unterhalten als beispielsweise von Stephen Kings „Rhea M“-Gurke oder dergleichen. Merke:
„In der Welt, in der wir leben, ist alles möglich!"
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- sid.vicious
- Beiträge: 2314
- Registriert: Sa 26. Jun 2010, 11:16
- Wohnort: Bochum
Re: Dial: help - Ruggero Deodato (1988)
Alternativer Titel: Love Threat, Ragno gelido, Minaccia d'amore
Produktionsland: Italien
Produktion: Giovanni Bertolucci, Galliano Juso
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Ruggero Deodato
Drehbuch: Ruggero Deodato, Joseph Cavara
Kamera: Renato Tafuri
Schnitt: Sergio Montanari
Spezialeffekte: Germano Natali
Musik: Claudio Simonetti
Länge: ca. 94 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Charlotte Lewis, Marcello Modugno, Mattia Sbragia, William Berger
Als Jenny ihren Freund anrufen möchte, verwählt sie sich und aktiviert dadurch eine böse Energie, die den Tod mit sich bringt. Das Böse scheint in jeder Telefonleitung zu stecken und Jenny Freunde werden nach und nach getötet. Jenny hat nun das Ziel den Ausgangspunkt allen Übels zu suchen.
1988 hat sich Robert Englund einer ähnlichen Thematik angenommen. Ähnlich in dem Sinne, da ein Telfon zum zentralen Punkt des Bösen wird. Welcher Film der erste der beiden genannten ist, sollte so ziemlich egal sein.
Jedenfalls startet „Dial: Help“ auf dem untersten Niveau, so dass man nach 10 Minuten schon kein Interesse mehr an Deodatos Film aufbringen kann. Eine halbgare Geschichte und äußerst schwache Hauptdarsteller sind die Aktivisten für diese ablehnende Haltung. Hat man jedoch die Kraft diese Phase zu überstehen, so wird der Film in seinem Verlauf zu einem milderen Urteil führen. Hierbei ist das erste Highlight, nämlich die Kameraführung und Beleuchtung innerhalb eines Treppenhauses zu erwähnen. Vollkommen unerwartet kommt ein wenig Giallolastige Atmosphäre in das zuvor vollkommen zerstreute Gesamtbild. Demnach ist für Entlastung und Entspannung vor dem Bildschirm gesorgt. Man ist wieder einigermaßen eingebunden und bleibt zumindest am Ball.
Als es dann innerhalb einer U-Bahn Station in Rom zu den Verwicklungen zwischen Jenny und den übelsten Typen kommt und der Zug ohne Passagiere und ohne Fahrer, einzig mit Jenny auf die Reise geht und Jenny anschließend diese Geschichte einem Polizisten klar zu machen versucht, ist der Zenit von US ähnlichen Trash erreicht.
Man fühlt sich innerhalb dieser kruden Mischung vereinzelnd sogar recht ordentlich unterhalten und bekommt in Roms Straßen sogar noch einen künstlichen Regenguss par Excellence geboten in dem sich unsere spärlich bekleidete Hauptdarstellerin bemüht abzukühlen.
Fazit: Ein Film der unerträglich beginnt, sich dann aber ein wenig steigert um dem totalen Reinfall zu entkommen. Trash, Möchtegern-Giallo, Horror oder wie auch immer- geboten bekommt man Alles, wenn auch nichts Halbes und nichts Ganzes.
5,5/10
1988 hat sich Robert Englund einer ähnlichen Thematik angenommen. Ähnlich in dem Sinne, da ein Telfon zum zentralen Punkt des Bösen wird. Welcher Film der erste der beiden genannten ist, sollte so ziemlich egal sein.
Jedenfalls startet „Dial: Help“ auf dem untersten Niveau, so dass man nach 10 Minuten schon kein Interesse mehr an Deodatos Film aufbringen kann. Eine halbgare Geschichte und äußerst schwache Hauptdarsteller sind die Aktivisten für diese ablehnende Haltung. Hat man jedoch die Kraft diese Phase zu überstehen, so wird der Film in seinem Verlauf zu einem milderen Urteil führen. Hierbei ist das erste Highlight, nämlich die Kameraführung und Beleuchtung innerhalb eines Treppenhauses zu erwähnen. Vollkommen unerwartet kommt ein wenig Giallolastige Atmosphäre in das zuvor vollkommen zerstreute Gesamtbild. Demnach ist für Entlastung und Entspannung vor dem Bildschirm gesorgt. Man ist wieder einigermaßen eingebunden und bleibt zumindest am Ball.
Als es dann innerhalb einer U-Bahn Station in Rom zu den Verwicklungen zwischen Jenny und den übelsten Typen kommt und der Zug ohne Passagiere und ohne Fahrer, einzig mit Jenny auf die Reise geht und Jenny anschließend diese Geschichte einem Polizisten klar zu machen versucht, ist der Zenit von US ähnlichen Trash erreicht.
Man fühlt sich innerhalb dieser kruden Mischung vereinzelnd sogar recht ordentlich unterhalten und bekommt in Roms Straßen sogar noch einen künstlichen Regenguss par Excellence geboten in dem sich unsere spärlich bekleidete Hauptdarstellerin bemüht abzukühlen.
Fazit: Ein Film der unerträglich beginnt, sich dann aber ein wenig steigert um dem totalen Reinfall zu entkommen. Trash, Möchtegern-Giallo, Horror oder wie auch immer- geboten bekommt man Alles, wenn auch nichts Halbes und nichts Ganzes.
5,5/10