Elle - Paul Verhoeven (2016)
Moderator: jogiwan
Elle - Paul Verhoeven (2016)
Elle
Originaltitel: Elle
Herstellungsland: F, B, D / 2016
Regie: Paul Verhoeven
Darsteller: Isabelle Huppert, Alice Isaaz, Christian Berkel, Virginie Efira
Story:
Michèle ist eine Mitfünfzigerin, die als Geschäftsführerin einer Computerspiel-Firma erfolgreich ist und bereits in jungen Jahren schlechte Erfahrungen mit der Polizei gesammelt hat. Als sie eines Tages nach einem Einbruch von einem Unbekannten vergewaltigt wird, informiert die resolut-abgeklärte Michèle daher nicht die Polizei, sondern lebt ihr Leben weiter wie bisher. Als sie diesen Umstand Tage später scheinbar beilläufig beim Abendessen ihrem Freundeskreis und Ex-Mann erzählt, sind diese schockiert und dennoch hat Michèle nicht vor die Opferrolle einzunehmen, sondern weiter pragmatisch und kämpferisch zu sein - auch als sich der Unbekannte neuerlich bei ihr meldet und Michéle weiter nachstellt...
Originaltitel: Elle
Herstellungsland: F, B, D / 2016
Regie: Paul Verhoeven
Darsteller: Isabelle Huppert, Alice Isaaz, Christian Berkel, Virginie Efira
Story:
Michèle ist eine Mitfünfzigerin, die als Geschäftsführerin einer Computerspiel-Firma erfolgreich ist und bereits in jungen Jahren schlechte Erfahrungen mit der Polizei gesammelt hat. Als sie eines Tages nach einem Einbruch von einem Unbekannten vergewaltigt wird, informiert die resolut-abgeklärte Michèle daher nicht die Polizei, sondern lebt ihr Leben weiter wie bisher. Als sie diesen Umstand Tage später scheinbar beilläufig beim Abendessen ihrem Freundeskreis und Ex-Mann erzählt, sind diese schockiert und dennoch hat Michèle nicht vor die Opferrolle einzunehmen, sondern weiter pragmatisch und kämpferisch zu sein - auch als sich der Unbekannte neuerlich bei ihr meldet und Michéle weiter nachstellt...
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Re: Elle - Paul Verhoeven (2016)
Mit „Elle“ hat Paul Verhoeven wirklich einen sehr kontroversen Film geschaffen, der Isabelle Huppert in ihrer Paraderolle als unterkühlte, unnahbare und ambivalente Geschäftsfrau zeigt, die nach einer Vergewaltigung beschließt, nicht das Opfer zu spielen. Von etwaigen Schwarzweiß-Malereien und den üblichen Erwartungen kann sich der Zuschauer hier ja gleich in den ersten Minuten verabschieden und die Handlung in den zwei Stunden bleibt stets so unberechenbar, wie die wenig greifbare Hauptfigur selbst. Irgendwie erinnert mich „Elle“ mit seinen Themen wie starke Frauen, weniger starke Männer, Schuld und Ausnahmesituationen, die es zu meistern gibt, auch etwas an meinen Lieblingsregisseur Pedro Almodovar, nur dass hier statt gefühlvoller Sentimentalität der Zynismus aufgedreht wird, ohne dabei verbittert zu sein. Man darf sich daher auch nicht wundern, wenn zwischendurch gelacht werden darf und „Elle“ ist trotz seiner ersten Themen weder destruktiv, noch ein Downer und dennoch ist es für viele Zuschauer wohl sehr irritierend, dass hier klassische Opfer/Täter-Rollen einfach nicht bedient werden und sich die sehr kämpferische Hauptfigur mit ihrer immensen Selbstdisziplin, ihrer Erfahrung, ihrem Pragmatismus und streng durchgeplanten Leben auch ein Stück weit nach derartigen Unberechenbarkeiten und Kontrollverlust sehnt. „Elle“ ist dann auch ein uneingeschränkt empfehlenswerter und großartiger Streifen, der irgendwo zwischen europäischen Arthouse, Exploitation-Drama und etwas bizarrer Familien-Komödie angesiedelt ist und sich auf erfrischende wie selbstverständliche Weise die üblichen Denkmuster sprengt und im Gedächtnis bleibt.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
„Elle“ gehört für mich tatsächlich zu den besten Filmen der letzten Jahre... als wir den im Kino gesehen hatten, gab es danach auch noch eine längere Diskussionrunde, was ich so bei Filmen neueren Datums schon lange nicht mehr hatte.
_______________________________________________________
http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
Re: Elle - Paul Verhoeven (2016)
ELLE ist wahrlich kontrovers & stimmt nachdenklich.
Wie schon erwähnt strotzt der Film nur so von starken Frauen Figuren und die männliche Gattung eigentlich armselige, trieb gesteuerte Würste.
Isabelle Huppert zeigt dabei eine kraftvolle Schauspielleistung vor der man kann muss.
Nur eins mochte ich zum Schluss nicht sonderlich abnehmen...
Wie schon erwähnt strotzt der Film nur so von starken Frauen Figuren und die männliche Gattung eigentlich armselige, trieb gesteuerte Würste.
Isabelle Huppert zeigt dabei eine kraftvolle Schauspielleistung vor der man kann muss.
Nur eins mochte ich zum Schluss nicht sonderlich abnehmen...
► Text zeigen
- fritzcarraldo
- Beiträge: 4395
- Registriert: Sa 22. Okt 2016, 22:39
- Wohnort: Bremen
- Kontaktdaten:
Re: Elle - Paul Verhoeven (2016)
Elle
(Frankreich 2016)
Regie: Paul Verhoeven
Mit Isabelle Huppert.
Michèle (Isabelle Huppert) wird zu Hause überfallen und vergewaltigt. Danach geht sie fast ruhig zur Tagesordnung über. Am nächsten Tag berichtet sie ihren Freunden und Freundinnen beim gemeinsamen Essen davon. Zwischen Vorspeise und Hauptgang sind alle zwar ein bisschen erschüttert, lassen sich aber auch schnell von Michèle überzeugen, dass es keinen Sinn hat, zur Polizei zu gehen. Überhaupt hätte sie ein schlechtes Verhältnis zur Polizei, besonders als ihr Vater, ein Serienkiller, vor Jahrzehnten festgenommen wurde und seitdem ein Foto existiert, auf dem auch Michèle als Kind zu sehen ist und es so aussieht, als ob sie etwas mit den Morden zu tun hat. Michèle geht also weiter ihrer Arbeit als Chefin einer Videospielfirma nach, aber der Täter bedrängt und bedroht sie weiter, bis sie beschließt den Spieß umzudrehen.
Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich zwischendurch von vielen Charakteren des Films, besonders den männlichen, extrem angewidert war. Zusätzlich verstand ich zunächst viele Handlungen und scheinbare Beweggründe von Michèle überhaupt nicht. Bis mir klar wurde, dass Verhoeven (mal wieder) alles überspitzt dargestellt hat. Wirkt das Ganze wie auch schon bei Basic Instinct wie eine Hitchcock-Hommage, haut einem der Altmeister mal wieder seine ganz eigene filmische Sichtweise um die Ohren. Und ob des schwierigen Themas ist ELLE dann fast schon ironisch zu sehen. Viele Figuren um Michèle herum wirken dann auch so neben der Spur (u.a. ihr Liebhaber dargestellt v. Christian Berkel, ihr Sohn, ihre Mutter) , dass ihre Entscheidung in Bezug auf den Angreifer so zu reagieren, wie sie dann reagiert, fast schon plausibel sind. Verhoeven ist wieder einmal ein Film gelungen, der die Zusehenden auf falsche Fährten führt und die eigenen Erwartungen sprengt. Nach diversen Verhoeven Filmen hätte ich es besser wissen müssen. Aber gut, dass ich ihm erneut auf den Leim gehen durfte.
(Frankreich 2016)
Regie: Paul Verhoeven
Mit Isabelle Huppert.
Michèle (Isabelle Huppert) wird zu Hause überfallen und vergewaltigt. Danach geht sie fast ruhig zur Tagesordnung über. Am nächsten Tag berichtet sie ihren Freunden und Freundinnen beim gemeinsamen Essen davon. Zwischen Vorspeise und Hauptgang sind alle zwar ein bisschen erschüttert, lassen sich aber auch schnell von Michèle überzeugen, dass es keinen Sinn hat, zur Polizei zu gehen. Überhaupt hätte sie ein schlechtes Verhältnis zur Polizei, besonders als ihr Vater, ein Serienkiller, vor Jahrzehnten festgenommen wurde und seitdem ein Foto existiert, auf dem auch Michèle als Kind zu sehen ist und es so aussieht, als ob sie etwas mit den Morden zu tun hat. Michèle geht also weiter ihrer Arbeit als Chefin einer Videospielfirma nach, aber der Täter bedrängt und bedroht sie weiter, bis sie beschließt den Spieß umzudrehen.
Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich zwischendurch von vielen Charakteren des Films, besonders den männlichen, extrem angewidert war. Zusätzlich verstand ich zunächst viele Handlungen und scheinbare Beweggründe von Michèle überhaupt nicht. Bis mir klar wurde, dass Verhoeven (mal wieder) alles überspitzt dargestellt hat. Wirkt das Ganze wie auch schon bei Basic Instinct wie eine Hitchcock-Hommage, haut einem der Altmeister mal wieder seine ganz eigene filmische Sichtweise um die Ohren. Und ob des schwierigen Themas ist ELLE dann fast schon ironisch zu sehen. Viele Figuren um Michèle herum wirken dann auch so neben der Spur (u.a. ihr Liebhaber dargestellt v. Christian Berkel, ihr Sohn, ihre Mutter) , dass ihre Entscheidung in Bezug auf den Angreifer so zu reagieren, wie sie dann reagiert, fast schon plausibel sind. Verhoeven ist wieder einmal ein Film gelungen, der die Zusehenden auf falsche Fährten führt und die eigenen Erwartungen sprengt. Nach diversen Verhoeven Filmen hätte ich es besser wissen müssen. Aber gut, dass ich ihm erneut auf den Leim gehen durfte.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
Re: Elle - Paul Verhoeven (2016)
Herr Verhoevens Werk hat ja einige großartige Einträge vorzuweisen, aber "Elle" gehört für mich zu seinen stärksten Filmen. Sicher auch wegen der großartig aufspielenden Isabelle Huppert.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen