Gierig - Oskar Roehler (1999)

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jogiwan
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Gierig - Oskar Roehler (1999)

Beitrag von jogiwan »

Gierig

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Originaltitel: Gierig

Herstellungsland: Deutschland / 1999

Regie: Oskar Roehler

Darsteller: Jasmin Tabatabai, Richy Müller, Gregor Törzs, Nele Mueller-Stöfen, Eva Haßmann

Story:

Natascha ist Journalistin eines Lifestyle-Magazins, macht nebenher Musik und ist mit Gary verheiratet, der als Star der Berliner Avantgard-Szene ein hippes Lokal betreibt, in dem Drogen und Alkohol gefrönt wird. Doch die Ehe der Beiden ist irgendwie seit langem am Ende und beide holen sich den Kick mit fremden Partnern, die dem jeweiligen Partner fast wie Trophäen präsentiert werden. Als Natascha dem Boxer Sugar begegnet, der Natascha zuerst einmal abblitzen lässt, gerät die stille Vereinbarung ins Wanken und als Gary auch noch erfährt, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist und sterben wird, müssen die Eheleute schmerzlich erfahren, dass jede noch so ausgiebig zelebrierte Party auch irgendwann ein Ende findet.
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jogiwan
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Re: Gierig - Oskar Roehler (1999)

Beitrag von jogiwan »

Mit „Gierig“ hat Regisseur Oskar Roehler einen doch etwas sperrigen Film gedreht, der einerseits ein Ehepaar ins Zentrum und andererseits auch die Feierhauptstadt Berlin und seine ausufernden Partys in den Mittelpunkt stellt. In Momentaufnahmen einer Ehe am Ende portraitiert Roehler Menschen, die ihr Leben auf exzessive Weise leben und die wohl auch unterbewusst auch wissen, dass diese Art das Leben zu leben auch irgendwann zu Ende sein wird. Nebenher bietet „Gierig“ aber auch einen Einblick in die hedonistische und nicht immer schöne Kunst- und Partyszene Berlins um die Jahrtausendwende und schon die ersten Minuten mit dem Auftritt einer Band namens „Golden Showers“ im WMF dürfte wohl vielen Mainstream-Zuschauern etwas zu viel des Guten sein. Doch obwohl der Streifen durchaus interessante Momente und Locations hat, wer „Gierig“ für meinen Geschmack mit seinen etwas gekünstelt wirkenden Dialogen und Szenenbildern aber doch auch immer etwas zu augenscheinlich auf kontrovers und polarisierend gebürstet, was der Film mit seinem interessanten Grundthema eigentlich gar nicht nötig hätte. Es wird ja auch gar nicht erst versucht, so etwas wie Mitgefühl für die selbstverliebten Protagonisten zu entwickeln und auch die Figuren scheinen so etwas wie Empahtie gar nicht zu besitzen. Daher wird man als Zuschauer die ganzen Entwicklungen in dem pessimistischen Drama auch eher distanziert verfolgen und kann entspannt mit ansehen, wie die Protagonisten in ihrem selbstgewählten Umfeld aus oberflächlichen artsy-fartsy Lifestyle der Weckruf oder auf andere Weise ihr unvermeidliches Schicksal ereilt.
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