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Die zwanzigjährige Nora Davis (Leticia Román) reist nach Rom und dort bei einer Freundin ihrer Mutter Urlaub zu machen. Doch schon bei ihrer Ankunft lernt die Rom von seiner etwas ungemütlichen Seite kennen und anstatt ihrer Gastgeberin Ethel empfängt sie auch deren Hausarzt Dr. Marcello Bassi (John Saxon), der dem junge Mädchen von der Herzschwäche der alten Dame erzählt. Als diese in der Nacht verstirbt ist Nora geschockt und wird bei dem Versuch ins Krankenhaus zu eilen auch noch von einem Handtaschendieb attackiert und verliert das Bewusstsein. Als Nora wieder zu sich kommt, wird sie mitten in der Nacht Zeuge wie eine Frau erstochen wird und verliert neuerlich das Bewusstsein.
Am nächsten Morgen wird Nora in ein Spital gebracht, wo ihren Aussagen jedoch kein Glauben geschenkt wird und eher vermutet wird, dass Alkohol und der Schlag auf den Hinterkopf der Grund für das Gesehene sein könnte. Auf dem Begräbnis von Ethel lernt sie die Nachbarin Laura (Valentina Cortese) kennen, die ihr Haus an dem Platz hat, an dem das vermeintliche Verbrechen geschehen sein soll. Als Laura das Angebot macht, in ihrem Haus zu wohnen, da diese mit ihren Enkeln in die Schweiz verreist, nimmt sie dieses gerne an. Doch schon bald wird Nora stutzig, als sie erfährt, dass es vor zehn Jahren tatsächlich mehrere Verbrechen gegeben hat, dass haargenau so abgelaufen ist, wie es Nora gesehen hat. Gemeinsam mit Marcello macht sich Nora auf den Weg um Licht in die Sache zu bringen und begibt sich somit in größte Gefahr…
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Denkt man an den allerersten Giallo der Filmgeschichte, kommt die Sprache immer wieder auf Mario Bavas „Blutige Seide“, der im Jahre 1965 erstmals alle Trademarks eines typischen Giallos inklusive schwarze Handschuhe und Rasiermesser in einem Film über die Abgründe der feinen Gesellschaft zusammenbrachte. Doch bereits zwei Jahre zuvor verarbeitete Mario Bava in seinem Streifen „La Ragazza che sapeva troppo“ bzw. „The Girl who knew too much“ ähnliche Elemente samt psycho-sexuell-gestörten Killer in seinem kurzweiligen S/W-Streifen, der somit wohl als Wegbereiter des beliebten Genres bzw. als Ur-Giallo zu sehen ist.
Die unvorhersehbare Geschichte über vermeintliche und reale Morde von „The Girl who knew too much“ erinnert dann auch sehr an Alfred Hitchcock und führt den Zuschauer an den schönsten Schauplätzen der ewigen Stadt mehrfach auf die falsche Fährte und bleibt bis zum Ende immer schön überraschend und punktet neben den sympathischen Hauptdarstellern vor allem durch sensationell-schöne Bilder. Lange schwelgerische Kamerafahrten, ungewöhnliche Perspektiven und Reflektionen in Pfützen sind ja nur einige Dinge, die den Streifen wunderbar aus der Masse der Krimis zu dieser Zeit herausstechen lassen und schöner ist die „Piazza di Spagna“ wohl ebenfalls noch in einem Film präsentiert worden.
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Leider hat man von der hübschen Leticia Román anschließend nicht mehr viel gehört. Die hübsche Dame werkte zwar noch an einigen europäischen Filmen wie „An der Donau, wenn der Wein blüht“, ging aber danach offensichtlich in die Staaten, wo sie nach Russ Meyers „Fanny Hill“ und einigen Auftritten in Serien von der Bildfläche verschwand. Über John Saxon hingegen muss man ja keine großen Worte verlieren und es wird hier kaum einen geben, der nicht mindestens zwanzig Filme der Sportskanone zuhause im Regal stehen hat. Valentina Cortese kennt man als Giallo-Fan ebenfalls noch aus dem ebenfalls empfehlenswerten „La Donna del Lago“ und auch Franco Ressel hat einen kurzen Auftritt als Polizist.
Leider ist der Streifen jedoch niemals auf Deutsch synchronisiert worden, sodass es auch mit einer diesbezüglichen Veröffentlichungen trotz Kultstatus des Regisseurs eher duster aussieht. Neben der englischen und amerikanischen DVD aus dem Hause Anchor Bay, die offensichtlich nur im Rahmen von Boxen erschienen ist, gibt es aber auch eine französische DVD, die entgegen den Angaben auf der OFDB jedoch neben der französischen und italienischen Sprachfassung, löblicherweise auch noch über englische Untertitel und eine tolle Bildqualität verfügt, die abgesehen von den selbstablaufenden Texttafeln im Bonusbereich keinen Grund zur Beanstandung liefern. Dass dieser auch immer wieder zu günstigen Preisen auf Ebay zu ergattern ist, sei hier aber nur nebenher erwähnt.
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„The Girl who knew too much“ ist nicht nur ein spannender Früh-Giallo in Schwarz-Weiß, sondern auch so ein absolut toller Film, in dem neben der Krimihandlung auch noch humoristische und ungewöhnlich spannende Momente, sowie ein Schlager von Adriano Celentano seinen Platz finden. Dass die ganze Mördersuche dann auch noch sensationell schön in Szene gesetzt und perfekt ausgeleuchtet ist, muss man bei einem Regisseur wie Mario Bava dann wohl auch nicht mehr extra erwähnen. Tolle Darsteller, schöne Drehorte und ungewöhnliche Wendungen machen „La Ragazza che sapeva troppo“ dann auch zu unverzichtbaren Kleinod für jeden Italo- und Giallo-Fan, gehört daher auch in jede gepflegte Sammlung und mit Sympathiebonus geb ich dann auch gerne 9/10 Punkten! Bava bellisima!
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