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Alex Strangelove - Craig Johnson (2018)

Verfasst: Do 16. Aug 2018, 07:26
von jogiwan
Alex Strangelove

Bild

Originaltitel: Alex Strangelove

Herstellungsland: USA / 2018

Regie: Craig Johnson

Darsteller: Daniel Doheny, Madeline Weinstein, Antonio Marziale, Daniel Zolghadri

Story:

Alex Truelove ist beliebt bei seinen Freunden, Schulsprecher seiner High School, hat einen Youtube-Channel und lernt eines Tages die hübsche Claire kennen, die so etwas wie seine Seelenverwandte ist. Die Beiden kommen zusammen und dennoch trübt ein dunkles Wölkchen die aufkeimende Beziehung. Im Gegensatz zu seinen restlichen Freundeskreis ist Alex noch Jungfrau und zur Verwunderung von Claire scheint er es auch gar nicht eilig zu haben, diesen Umstand zu ändern. Immer wieder wird der große Tag verschoben, bis Alex eines Tages auf einer Party Elliot kennenlernt. Dieser ist offen schwul, sympathisch, nie um einen Ratschlag verlegen und hinterlässt auch bei dem Schüler einen größeren Eindruck, als Alex sich selbst zugestehen mag. Dennoch wird der Plan der Entjungferung weiter verfolgt und als der Tag X näherkommt und er sich mit Claire ein Hotelzimmer nimmt, läuft erst recht alles aus dem Ruder…

Re: Alex Strangelove - Craig Johnson (2018)

Verfasst: Do 16. Aug 2018, 07:27
von jogiwan
Netter „Coming-of-Age“-Streifen als Netflix-exklusive Mischung aus Komödie und Drama, das voll und ganz auf die Youtube-Generation zugeschnitten ist. Die Geschichte ist nett, die Charaktere sind nett, die Ereignisse sind nett und dennoch fehlt „Alex Strangelove“ irgendwie das Herzliche und auch das Intime, dass ich mir bei einer derartigen Produktion gewünscht hätte. Bei näherer Betrachtung ist der Streifen auch nicht so gelungen, wie er mit etwas mehr Mut hätte sein können und selbst Themen wie Drogen, Sex und Suff werden auf nette Weise abgearbeitet. Alex weiß ja selber nicht so genau, wo er im Leben steht und „Alex Strangelove“ zeigt zum Teil auch die Widersprüchlichkeit unserer Gesellschaft, die sich einerseits sehr offen gibt und in Wirklichkeit immer noch sehr prüde ist. Früher war das Outing ein spezieller Moment unter Freunden und Familie, heute teilt man dieses im „Storytelling-Modus“ einfach mit der ganzen Welt auf Yotube und generiert damit millionenfache Klicks und ebnet sich den Weg zur „DuRöhre-Personality“ mit eigenem Drama-Channel. Der Weg dahin ist aber wohl immer noch gleich steinig und auch wenn man heute selbstbewusster vor die Kamera tritt, so ist dieser Schritt immer noch mit vielen Mühen, schwierigen Entscheidungen, Konsequenzen und auch Anfeindungen verbunden. „Alex Strangelove“ ist aber natürlich ein netter und positiver Film und auch recht nett gemacht und natürlich ist auch das Ende dann sehr nett ausgefallen. Alles sehr nett, aber das hatten wir ja bereits…