Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Iguana

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01.jpg (29.14 KiB) 268 mal betrachtet
Oberlus ist ein im Gesicht entstellter Schiffsarbeiter, der von seinen Kollegen gemieden und gequält wird. Eines Tages gelingt ihm die Flucht von Bord und er landet auf einer einsamen Insel, auf der er es sich bequem macht. Als weitere Menschen auf der Insel landet zwingt er diese mit brutaler Gewalt sich ihm zu unterwerfen und als eine Art Sklaven zu dienen. Immer mehr Menschen landen aus unterschiedlichen Gründen auf der Insel, die sich ihm unterwerfen müssen. Eines Tages landet schlussendlich auch die hübsche Carmen als erste Frau mit ihrem Verlobten auf Oberlus‘ Insel und wird ebenfalls versklavt, wobei die resolute Frau nicht so einfach bereit ist, sich unterzuordnen und das ohnehin Gefüge auf der Insel ins Wanken bringt.

Endlich wieder mal ein Film, den ich wirklich ganz schrecklich fand. Die internationale Co-Produktion „Iguana“ mit starken Italo-Einschlag soll wohl eine Parabel auf menschliche Unterdrückung und totalitäre Systeme sein und verfrachtet diese Thematik ins 19 Jahrhundert bzw. eine schroffe Kanaren-Insel. Leider ist „Iguana“ aber völlig überhastet erzählt, hat generell ein Glaubwürdigkeitsproblem und ist auch ansonsten völlig dämlich. Das ein einzelner Mann mit einer Machete eine Gruppe von Männern über einen langen Zeitraum in Zaum halten kann und diese körperlich und geistig foltert, ist ja nicht unbedingt nachvollziehbar, genauso wie die Tatsache, warum immer wieder irgendwelche Leute auf der Insel landen, die dann unbewohnt aussieht, obwohl sich darauf eine neu gegründete Zivilisation befinden soll. Alles zudem recht lustlos oder übertrieben geschauspielert, kostengünstig in Szenen gesetzt und irgendwie so gar nicht mein Dings. Ich fand „Iguana“ nach 15 Minuten auf eine völlig schreckliche Weise schon furchtbar langatmig und ärgerlich und daran hat sich auch bis zum Schluss nichts geändert. Da hilft auch kein Fabio Testi, kein Jack Taylor oder die durchaus adrette Mau Valdivieslso. „Iguana“ ist als Mischung aus Abenteuerfilm und Gesellschaftsparabel ein völliger Rohrkrepierer.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Attack of the Demons

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01.png (162.55 KiB) 256 mal betrachtet
Während eines Musikfestivals in der Stadt Barrington treffen im Jahr 1994 die drei Ex-Schulkameraden Kevin, Jeff und Natalie aufeinander und müssen erkennen, dass jeder auf seine Weise irgendwie Außenseiter ist. Zur gleichen Zeit versucht ein anderer Mann einen uralten Dämon zum Leben zu erwecken und verflucht auch die nichtsahnenden Konzertbesucher mit seinen dunklen Beschwörungen. Wenig später liegt die Kleinstadt in Trümmern und wird von mutierten Menschen überrannt, die von Dämonen besessen sind. Die drei Ex-Schulkameraden sehen sich daher auf einmal mit Horden von Untoten konfrontiert und während sie sich in der Hütte von Jeffs Onkel verbarrikadieren, treffen sie auch auf einem anderen Mann, der mehr über den Dämon zu wissen scheint…

Sympathischer Animationsfilm in Scherenschnitt-Technik von Eric Power, der recht interessant um die Ecke biegt, aber zugegeben leider auch nicht sein volles Potential ausschöpft. In seinen guten Momenten wirkt „Attack of the Demons“ wie eine liebevolle „Evil Dead“-Variation oder Hommage, der aus seinen beschränkten Mitteln auch sehr viel herausholt und auch mit seinen Figuren punkten kann, die sich aus Film-, Gaming- und Musik-Nerd zusammensetzen. Die Geschichte über einen Dämon ist leider etwas altbekannt und wird recht straight und ohne viel Überraschungen erzählt. Ich fand „Attack of the Demons“ eigentlich ganz toll gemacht und die Bilder zeugen von einer überbordenden Kreativität und viel Mut zum Schmodder, aber es dauert auch etwas lange, bis der Streifen mal in Fahrt kommt und dann gibt es eben leider nicht allzu viel Neues zu entdecken. Wer damit leben kann, dass das Drehbuch keine neuen Facetten offenbart und sich so wie ich an der Machart des Streifens mit seinem tollen Soundtrack begeistern kann, wird hingegen kurzweilige 75 Minuten erleben. Zwar ist „Attack of the Demon“ vielleicht nicht ganz so toll, wie ich ihn gerne finden würde, aber schon eine schöne Sache für aufgeschlossene Animationsfans, die es auch mal etwas niedlich-ruppig mögen und bin gespannt, was aus dieser Ecke noch so alles kommen wird.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Momo

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01.jpg (44.42 KiB) 247 mal betrachtet
Ich bin ja mit der Realverfilmung aufgewachsen und die animierte Version aus Italien von Enzo d'Aló fand ich jetzt auch nicht ganz so prickelnd. Das ist schon alles sehr auf ein kindliches Publikum zugeschnitten und wenn dann auch noch Gianna Nanini auf deutsch singt, dann bekommt man schon Gänsehaut, aber aus den falschen Gründen. Mich hat das alles nicht angesprochen und daher naja...
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Cinderella '80 [Serie]

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01.jpg (58.4 KiB) 208 mal betrachtet
Cindy hat zwar eine begnadete Singstimme, allerdings ist die Achtzehnjährige auch ziemlich rebellisch und lebt entfremdet von ihrer Familie in New York, wo sie eine Kunstakademie besucht. Als sie wieder einmal in Schwierigkeiten steckt, wird sie von ihrem Vater mit ihrer verhassten Stiefmutter und ihren beiden Stiefschwestern nach Rom geschickt, wo sie abermals rasch mehr Aufmerksamkeit erregt, als der Familie lieb ist. Unter anderem trifft sie auch auf den Weltenbummler Mizio, mit dem sie gemeinsam eine Musikkarriere starten möchte. Doch der Alltag in Rom ist hart und auch das Zusammenleben der Beiden ist nicht unproblematisch, da jeder vor dem anderen so seine Geheimnisse hat…

Den Riesen-Hype um Bonnie Bianco und Pierre Cosso in der Bravo hab ich in jungen Jahren ja auch noch am Rande mitbekommen und „Stay“ ist wohl auch ein Song, der untrennbar mit den Achtzigern verbunden ist. Weniger am Schirm hatte ich allerdings den Streifen selbst, der ja auch in mehreren Fassungen zu sehen war. Unter dem Titel „Cinderella 80“ in der DDR-Synchro und einer Laufzeit von 110 Minuten, unter „Cinderella 87“, der SWR-Snychro und zwei Teilen mit einer Laufzeit von knapp 172 Minuten, während es die italienische Langfassung mit 225 Minuten ja nicht bis in den deutschen Sprachraum geschafft hat. Diese habe ich mir nun gegeben um festzustellen, dass „Cenerentola 80“ ja schon eine lustige Sache ist. Natürlich ist das moderne Update der Cinderella-Story eine sehr cheesige Sache und die Entwicklungen natürlich mehr als turbulent. Ganz so harmlos wie erwartet ist die Langfassung aber nicht und das zwischenmenschliche Verhalten der Protagonisten wirkt bisweilen doch auch etwas befremdlich. Der Charakter der Cindy ist ja durchaus ambivalent und auch die restlichen Figuren zeigen durchaus Makel, auch wenn es natürlich nie allzu verkitscht oder dramatisch wird. Sex, Drogen und Alkohol gibt es aber dennoch und natürlich auch eine Liebesgeschichte, die aber nicht zu breit ausgewalzt wird. Die Stimme von Lory Lynn Bianco a.k.a. Bonnie Bianco ist ja wirklich sehr gut, die Songs durchaus passabel und auch sonst war „Cinderella 80“ eine bunte und unterhaltsame Zeitreise mit bekannten Gesichtern wie Adolfo Celi und Sylva Koscina in eine unbeschwerte wie unbedarfte Welt, die es so ja schon lange nicht mehr gibt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Gortswill Trilogie

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gortswill.jpg (24.51 KiB) 196 mal betrachtet
Blutige Geschichten um das Schloss Gortswill im Norden Englands: Im Jahre 1976 lockt der Schlossbesitzer zwei junge Männer auf sein Schluss um diese grausam zu ermorden und die Leichen im Keller einzumauern. Seit dieser Zeit geschehen aber seltsame Dinge im Umfeld des Schlosses und als weitere Leichen auftauchen macht sich der Mann auf dem Weg zurück auf Gortswill um dort geradewegs seinem blutigen Schicksal in die Arme zu laufen. In Teil 2 soll das unrühmliche Schloss verkauft werden, als der amerikanische Student Sam Cronenberg beschließt, sich als Interessent auszugeben um ein paar Nächte auf dem Schloss zu verbringen, was ebenfalls mit grausamen Konsequenzen verbunden ist. Im dritten Teil soll das unrühmliche Schloss dann endgültig dem Erdboden gleichgemacht werden und ein Sprengmeister wird auf das Schloss geschickt um dort eventuelle Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen, nur um in den Gemäuern auf etwas ganz anderes zu stoßen...

Das Internet ist ja mitunter schon eine feine Sache, vor allem wen man so unvermittelt auf völlig unerwartete Sachen stößt. Hier zum Beispiel über einen kurzen Clip des American Genre Film Archive auf Instagram von einem deutschen DIY-Filmemacher namens Michael Kahlert, der Ende der Achtziger in mühevoller Kleinstarbeit Stop-Motion-Filme auf Super8 mit blutigen Geschmodder realisierte. Keine Ahnung wie sich der gute Mann mit seinen Werken so lange meiner Aufmerksamkeit entziehen konnte, aber seine Gortswill-Trilogie ist zweifelsfrei eine wunderbare Sache für den geeichten Fan von Amateur-Heimproduktionen und auch wenn die Geschichten über das Schloss vielleicht nicht sonderlich innovativ daherkommen, so ist es auf jeden Fall die Inszenierung. Mit Action-Figuren, selbstgebastelten Kulissen, ohne Dialoge und viel Geschmodder realisierte Michael Kahlert mit ausgeborgter Musik drei Stop-Motion-Kurzfilme zwischen 20 und 28 Minuten und erzählt die Geschehnisse auf einem englischen Schoss mit blutigen Morden, satanischen Ereignissen und sonstigen Untoten. Alles immer sehr spaßig, mit einem Augenzwinkern und vor allem ziemlich cool, wenn hier Indiana Jones (oder doch Han Solo?) und Luke Skywalker (??) ganz unbedarft ins Verderben geschickt werden. Hut ab, so etwas in Eigenregie zu realisieren und schade, dass es wohl nur wenige gibt, die das Ergebnis vor die Linse bekommen und auch entsprechend zu würdigen wissen. Aber wenn sich AGFA dafür interessiert, ist das schon einmal der richtige Weg. Ich hatte gestern jedenfalls durchaus meinen Spaß und auch wenn es vielleicht hie und da kleine Kritikpunkte geben könnte, so erspare ich mir das hier ebenfalls aus Respekt vor dem Macher und seiner Kreativität so etwas in Eigenregie und ohne nennenswertes Budget zu schaffen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

James Bande 00Sex

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01.png (127.16 KiB) 169 mal betrachtet
Agent James Bande (ausgesprochen: Bond) 00 Sex ist immer zur Stelle, wenn im Auftrag seiner Chefin Not am Manne herrscht oder ein Superbösewicht zur Strecke gebracht werden muss. Als er einen Spion in den eigenen Reihen ausfindig machen soll, kostet das Bande jedoch mehr Manneskraft als ihm lieb ist und dennoch schafft er es mit viel körperlichen Einsatz und Stehvermögen auch diesen Fall zu lösen.

Ich sollte mir langsam mal Gedanken machen, ob ich wirklich bei jedem Crowdfunding dabei sein muss, auch wenn es hier um die Rettung zweier James Bond-Porno-Parodien bzw. ein Zusammenschnitt ging, der mittels Internet-Aktion gewährleistet werden sollte. Bei dem französischen Label Pulse Video mit Vinegar Syndrome im Rücken kann man ja eigentlich auch nicht viel falsch machen und dennoch entpuppt sich zumindest der erste Teil als ziemlich lahme Nummer, die wohl witzig gemeint sein soll, aber leider so gar nicht lustig ist. Die Fleischfilm-Parodie auf James Bond ist ja eher kaum bis mäßig gelungen und mehr als ein paar halblustige Dialoge und überzeichnete Figuren darf man sich leider nicht erwarten. James Bande bekommt hier ja kaum einen hoch und meistens ist es die holde Weiblichkeit, die sich gegenseitig beglücken darf. Das wirkt auf Dauer auch recht eintönig und sonstige Schauwerte oder originelle Entwicklungen kann man in dem episodenhaften Werk, dass lieblos heruntergekurbelte Begattungsnummern und fragwürdige Dialoge aneinanderreiht leider ebenfalls mit der Lupe suchen. Viel mehr wirkt das Ganze mit seinen Kulissen und Figuren so, als hätte man alles an einem Tag gedreht, was auch erklärt, dass die Männer und Frauen teils etwas müde wirken und kaum ein spitziges Ergebnis zu sehen ist. Vielleicht ist Teil 2 mit Marilyn Jess ja besser, aber der Auftakt mit Guy Royer ist aus Genrefilm-technischer Sicher eher ein ziemlicher Verhau.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

James Bande contre O.S.Sex 69

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01.png (127.16 KiB) 155 mal betrachtet
Als sein langjähriger Kollege Agent O.S. Sex 69 plötzlich zum KGB wechselt steht James Bande (sprich: Bond) auf einmal ohne spritzige Unterstützung auf weiter Flur und muss sich alleine um die Rettung der Welt kümmern. Sein ehemaliger Kollege besorgt es derweil unter neuen Namen der weiblichen Belegschaft des russischen Geheimdienstes, während die weibliche Superschurkin Dr. Dildo mit ihren Lesben-Amazonen und einem weiteren russischen Spion von oberster Stelle den Auftrag erhält, James Bande unschädlich zu machen. Das Schicksal führt die beiden ehemaligen Weggefährten aber zum Glück wieder zusammen und der geplante Mordversuch endet rasch in einer zünftigen Orgie.

Nach dem eher mauen „James Bande 00 Sexe“ waren meine Erwartungen an diesen Teil ja eher niedrig und auch „James Bande contre O.S.Sex 69“ ist trotz blumigen deutschen Titels nur geringfügig besser als sein Vorgänger. Als James Bande agiert mittlerweile Gabriel Pontello, während der Fokus des Films aber sowieso eher auf den KGB gerichtet ist. Mittels Nebenhandlungsstrang im KGB-Hauptquartier und Voice-Over-Kommentaren wird die Agentengeschichte mehr schlecht als recht mit jeder Menge Kopulation-Szenen erzählt und irgendwie soll das Ganze wohl witziger sein, als es tatsächlich ist. Am Ende kommt ja Marylin Jess als Dr. Dildo ins Spiel und macht sich etwas zum Affen, was aber den Film auch nicht mehr retten kann. Das James Bande-Set mit Marylin Jess zu bewerben, die in einem Film gar nicht auftaucht und im zweiten nur eine kleine Nebenrolle hat, ist ebenfalls etwas mutig und so bleibt unterm Strich ein wenig gehaltvoller Fleischfilm aus französischer Produktion und aus den Achtzigern, dessen Agenten-Parodie-Anteil aber eher gering ausfällt und ansonsten das präsentiert, was das Publikum wohl damals sehen wollte. Die Russen mögen es gern von hinten, James Bande gern in der Gruppe und ich fand die erlösende Fin-Einblendung am Ende am besten. Jeder wie er mag.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Das Schwöbische Sögewörgmassaga 1 & 2

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01.png (182.73 KiB) 141 mal betrachtet
Mit 22 Minuten Laufzeit ist man ja rasch durch mit Teil 1, dass sich vorwiegend aus einer Aneinanderreihung von Effekten zusammensetzt. Diese sind recht billig, aber durchaus wirkungsvoll gezimmert und die Beteiligten hatten auch sichtlich Spaß an der Halloween-Kostümierung. Bisweilen wirkt ja alles etwas arg albern, vor allem in Zusammenhang mit dem seltsamen Dialekt, den man wohl auch nicht freiwillig sprechen möchte. Leider kippt der Streifen in einer Szene dann doch ins etwas unsympathische Gefilde, was den Party-Charakter der Sägewerkssause etwas verleidet und so nicht nötig gewesen wäre. Ansonsten die typische Amateur-Produktion aus deutscher Produktion, in der die technischen Beschränkungen zur Kunstform erhoben werden und das dann auch ordentlich abgefeiert wird. Nicht mehr, nicht weniger.

Der zweite Teil des schwäbischen Sägewerksmassakers ist dann tatsächlich eine kleine Steigerung zum Erstling und präsentiert noch mehr Dialekt und noch mehr Morde. Die Figur des sparsamen Sägewerksbesitzers hat ja durchaus Potential, während der Rest ja eher mehr als Stichwortgeber für die Effekt-Amateure fungieren und mehr oder weniger kunstvoll von dem Kondom-Killer um die Ecke gebracht werden. Im zweiten Teil steht dann auch tatsächlich der Spaß im Vordergrund und die Macher haben sich einiges für den Zuschauer einfallen lassen und die Halloween-Ecke des örtlichen Diskonters leergeräumt. Im Gegensatz zum ersten Teil wird auch allzu Geschmackloses dann verzichtet, auch wenn man als Nicht-Schwabe ohne Untertitel wohl ohnehin nur die Hälfte versteht.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hillbilly Holocaust

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01.jpg (59.67 KiB) 125 mal betrachtet
Im Schwabenland gibt es eine Hütte, die von ein paar Hinterwäldlern ausgerechnet über einem Portal zur Hölle gebaut wurde. Um dieses wieder zu schließen werden 666 Menschenopfer benötigt und so machen sich die vier Hinterwäldler auf um mit Schrotflinte und Machete Jagd auf erholungssuchende Urlauber zu machen. Madman Marv hat wieder zugeschlagen und präsentiert und einen kurzweiligen Streifen, der sich zwar an große Genre-Vorbilder orientiert, aber ansonsten auch durchaus mit eigenen Ideen punkten kann. Der schwäbische Dialekt ist immer noch lustig, die Effekte durchaus blutig und sehenswert und generell wirkt die Amateurproduktion in allem Belangen doch wesentlich professioneller als die beiden schwäbische Sägewerksmassaker, bei denen mir der Humor nicht immer zugesagt hat. Etwas albern ist es bisweilen immer noch, aber im Rahmen und auch sonst hat man sich redlich Mühe gegeben, sodass auch keine Langeweile aufkommt. Was noch fehlt ist ein eine vernünftige Geschichte, die erzählt wird, aber bei den bisherigen Steigerungen bin ich überzeugt, dass auch diese Hürde noch gemeistert wird. „Hillbilly Holocaust“ ist mit seinen regionalen Wurzeln sicherlich einer der besseren Vertreter aus der deutschen Amateur-Ecke und ich als großer Fan kostengünstiger Produktionen bin gespannt, was aus der Ecke noch so alles kommen wird.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Schalcken the Painter

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schalcken.png (103.34 KiB) 101 mal betrachtet
Der aufstrebende Maler Godefridus Schalcken liebt Rose, die Nichte seines Mentors Gerrit Dou, der eines Abends Besuch von einem mysteriösen Mann aus Rotterdam erhält. Dieser stellt eine große Menge Gold in Aussicht und bitte im Gegenzug um die Hand von Rose. Obwohl die junge Frau alles andere als begeistert ist, willigt Dou ein und die junge Frau verschwindet vorrübergehend aus dem Leben von Schalcken. Der Leidener Maler, der sich zwischenzeitlich als Portrait- und Auftragsmaler einen guten Namen verschafft und sich mit anderen Frauen vergnügt, bekommt Rose aber dennoch nicht aus dem Kopf. Eines Nachts gibt es jedoch ein überraschendes Wiedersehen von kurzer Dauer und das Schicksal führt die beiden Liebenden noch ein weiteres Mal zusammen…

Britischer Gruselstreifen im Stil von „A Ghost Story for Christmas“ mit einer fiktiven Geschichte über einen realen Maler, der vor allem durch seine Darstellung von Figuren mit Kerzenlicht bekannt ist. Die Geschichte selbst ist vielleicht eher unspektakulär und dennoch sehr schön und ansprechend in Szene gesetzt. Auffallend sind die Settings, die den Bildern niederländischer Maler nachempfunden sind und die Geschichte, die ebenfalls etwas vage bleibt und sich irgendwo zwischen Tagtraum, melancholischer Todessehnsucht und Geistergeschichte einpendelt. Bei der Ausstattung hat man sich echt Mühe gemacht und so fühlt man sich als Zuschauer auch rasch in eine andere Epoche versetzt. In „Schalcken the Painer“ ist alles sehr oldschool und ruhig und auch ein hübscher Gegenentwurf zu modernen und hektischen Horrorfilmen und vermutlich hat der fürs BBC produzierte Streifen auch deswegen genau meinen Geschmack getroffen.
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