Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Slayed - Wer stirbt als Nächtes?

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01.png (154.99 KiB) 428 mal betrachtet
Nach einer Homecoming-Party auf dem Campus der Whitey-Universität findet die Studentin Ellery ihren Bruder mit einem Kommilitonen in einem verschlossenen Raum mit einer weiblichen Studentin, die sich offensichtlich nicht mehr an das Geschehene erinnern kann. Da es auf der Uni jedoch einen sehr sexuellen und frauenfeindlichen Initiations-Ritus unter den Studierenden gibt, liegt der Verdacht nahe, dass etwas mehr geschehen sein könnte. Als das betroffene Mädchen am nächsten Tag an den Online-Pranger gestellt wird, mischt sich ein Killer in das Geschehen, der es auf die Beteiligten des Abends geschehen hat, während auch Ellery auf eigene Faust Ermittlungen anstellt und rasch selbst ins Visier des Killers gerät.

Regisseur John Berardo will mit „Slayed” dem Slasher wieder einmal ein modernes Gesicht verpassen und streift auch Themen wie Cybermobbing auf sozialen Medien und Themen wie #metoo inklusive Vertuschung, während der Rest dann doch nur wieder sehr konventionell ausgefallen ist. Die zeitgeistigen Themen die hier aufgegriffen werden, sind jedenfalls nur loser Aufhänger und werden im Verlauf des Streifens auch nicht weiter verfolgt. Außerdem nervt wieder einmal der Einsatz von Text-Nachrichten und Chat-Verläufen im Bild, die eigentlich für die Handlung nicht wirklich relevant sind. Whatsapp wie „Melde mich später“ und „Ruf mich zurück“ gibt es ja im realen Leben schon genug, da brauch ich die abends nicht auch noch am großen Schirm. Positiv ist jedoch die Tatsache, dass der Streifen im Finale durchaus spannend ausgefallen ist, gut aussieht und man aus der Ecke schon viel Schlechteres gesehen hat. Der Killer mit der Bohrmaschine wirkt zwar etwas überzogen, aber dafür geht der auch nicht zimperlich zur Sache. Der Streifen sieht auch gut aus und ist im Finale durchaus spannend ausgefallen. Mit etwas mittelprächtig und Luft nach oben und ein paar Themen zu viel ist „Slayed“ jedenfalls gut beschrieben. Als Slasher-Fan durchaus einen Blick wert.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Alone - Du kannst nicht entkommen

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01.jpg (22.9 KiB) 413 mal betrachtet
Nach einem Schicksalsschlag beschließt Jessica ihre Zelte in der Stadt abzubrechen um irgendwo am Lande ein neues Leben zu beginnen. In ihrem alten Volvo mit Anhänger, in dem sie ihr Hab und Gut verwahrt hat, beginnt sie mit einer Reise durch die Staaten und gerät nach einem waghalsigen Überholmanöver ins Visier eines Mannes. Der ist zuerst noch bemüht und freundlich, aber gleichzeitig auch etwas gruselig und taucht wenig später gleich mehrmals auf ihrer Reise auf. Nach einem weiteren Aufeinandertreffen hat Jessica eine Reifenpanne und der unbekannte Mann entführt die Frau um ein teuflisches Spiel mit ihr zu treiben…

Funktionaler, aber auch nicht sonderlich origineller Survival-Horror über eine Frau, die nach einem Schicksalsschlag ins Visier eines Mannes gerät, der nichts Gutes im Schilde führt. Dabei ist „Alone“ über weite Strecke eher ruhig erzählt und erzeugt eine unheimliche Stimmung, wenn man irgendwo in der Einöde auf einmal immer wieder auf denselben Kerl trifft, der zwar freundlich tut, aber doch auch ziemlich creepy erscheint. Nach der Entführung der Frau flacht der Streifen aber etwas ab und es kommt auch noch die wilde Natur ins Spiel, womit sich Jessica auf einmal mit zwei Gegnern abfinden muss. Der weitere Verlauf ist dann üblicher Machart inklusive grausiger Verletzung, vermeintlicher Rettung und finaler Konfrontation, sodass man sich auf keine Überraschung einstellen muss. Der Film will zwar mit seiner Figurenzeichnung punkten, aber bleibt dafür lange Zeit zu vage für meinen Geschmack, sodass er am Ende auch nur bedingt funktioniert. Technisch und darstellerisch ist das alles gut gemacht und auch die Naturaufnahmen sind toll, aber das Remake des schwedischen Films „Night Hunter – Die Zeit des Jägers“ ist dennoch nur durchschnittlich und zeigt nichts, was man nicht anderswo auch schon mal gesehen hätte.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

We summon the Darkness

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01.jpg (7.21 KiB) 395 mal betrachtet
„We summon the Darkness“ ist auch ein Film, dem man am besten ohne Wissen im Vorfeld anschaut, da der Film ja einen dramaturgischen Twist besitzt, der auch schon im Trailer gespoilert wird. Auch sonst ist der Streifen bemüht, aber nicht wirklich gut. So surft „We summon the Darkness“ hübsch auf der Retro-Welle, was für die Story aber nicht wirklich notwendig wäre, sondern sich nur als hübsches Zusatz-Zuckerl präsentiert. Genauso wie das Fachsimpeln über Metal und Konzertbesuche, welches aufgesetzt nerdig wirkt und wohl zeigen soll, dass hier ein Kenner der Achtziger-Szene am Werk war. Ansonsten gibt es hübsche Mädeln, wuchtige Augenbrauen, ein paar nette Überraschungen und ein, zwei herbere Momente. Kann man gucken, aber irgendwie hat der Streifen außer dem netten Twist nicht wirklich viel zu bieten und die satirischen Einschläge über die Doppelmoral christlicher Hardliner langen maximal für ein müdes Lächeln und nicht mehr.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Quieth comes the Dawn

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01.jpg (9.88 KiB) 384 mal betrachtet
Der Bruder von Sveta leidet seit Jahren unter Alpträumen und interessiert sich deswegen auch sehr für Schlafforschung und alles was damit zusammenhängt. Als er ausgerechnet am Geburtstag seiner Schwester Selbstmord begeht, beginnen die seltsamen Alpträume auch bei Sveta. Als die junge Frau daraufhin in den Unterlagen ihres Bruders den Hinweis auf ein Schlaflabor findet, knüpft Sveta den Kontakt zu einem renommierten Forscher, der ihr anbietet, an einem Versuch mit einem kollektiven Traum teilzunehmen. Mit drei anderen Patienten wird sie in einem Traum versetzt, der jedoch alle Beteiligten bald mit den jeweils tiefsten Ängsten konfrontiert. Während sich die Teilnehmer nicht einmal bewusst sind, dass sie träumen, beginnt eine Nacht voller Angst und Schrecken, während die Versuchspersonen verzweifelt versuchen, diesem Alptraum zu entkommen…

Eins vorweg: der Look und die Ausstattung des russischen Horrorstreifens „Quiet comes the Dawn“ sieht einfach wahnsinnig gut aus und überrascht mit schweren Dekors und architektonischen Brutalismus. Auch technisch und darstellerisch gibt es im Grunde nichts zu meckern und auch hier wurde alles richtig gemacht. Und dann gibt es noch ein Drehbuch und eine Geschichte, die beide nicht annähernd mit dem Rest mithalten können. Die Geschichte über Träume und Ängste, die hier verbraten wurde, wirkt ja schon irgendwie altbekannt und die unterschiedlichen Elemente kommen hier auch nicht so wirklich harmonisch zueinander. Während sich der Beginn des Streifens auf die junge Sveta konzentriert, kommen irgendwann drei andere Personen dazu und dramaturgisch flacht das alles ziemlich ab. Es vermischen sich Traum mit Realität, softe Gruselatmosphäre mit ein paar Jump-Scares und irgendwann weiß man dann auch als Zuschauer nicht mehr, was der Film einem eigentlich sagen möchte und warum keine Handlungsstränge der Probanten aufgelöst werden möchten. Dennoch hab ich die Sichtung nicht bereut, aber es ist irgendwie schade, weil „Quiet comes the Dawn“ so gut aussieht und dann inhaltlich wie ein halbfertiger Fleckerlteppich daher kommt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Schlaf

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01.png (106.23 KiB) 377 mal betrachtet
Monas Mutter leidet an schlimmen Alpträumen, in denen sie bestimmte Orte, Gebäude und Menschen sieht. Als sie zufällig diesen Ort namens Steinbach in einer Zeitschrift sieht, fährt sie dort hin und erleidet in einem Hotel einen Schock und muss in eine Klinik gebracht werden. Als Mona daraufhin ebenfalls das Hotel besucht wird sie zwar freundlich aufgenommen, es beginnen jedoch auch bei ihr seltsame Alpträume und Visionen und sie befürchtet an derselben psychischen Krankheit wie ihre Mutter zu leiden. Je länger sie jedoch in Steinbach verweilt, desto klarer werden die Visionen und die Bestätigung, dass an diesem Ort tatsächlich schlimme Dinge geschehen sind, die Spuren hinterlassen haben und sich auch nicht mehr länger verheimlichen lassen…

Aktuelle deutschsprachige Produktionen aus der Horror-Ecke gibt es ja ohnehin viel zu selten, daher freue ich mich jedes Mal sehr, wenn wieder ein Versuch gewagt wird, hier etwas Leben in die Genre-Bude zu bringen. Michael Venus Streifen macht auch vieles richtig und präsentiert sich als Mischung aus Horror und Heimat, in der ein Tourismus-Ort abseits der Saison als Ort verdrängter Erinnerungen präsentiert. Dabei ist „Schlaf“ zu Beginn eigentlich mehr Selbstfindungsdrama und streift dabei auch Mystery und deutsche Befindlichkeiten. Über weite Strecken hat mir das trotz vager Handlungselemente auch sehr gut gefallen, bis der Film ab einen gewissen Punkt leider zu kippen beginnt. Dann will er auf einmal zu viel und präsentiert seine Nebenfiguren als Freakshow und auf einmal winkt David Lynch aus der Ferne und schmunzelt über die deutschen Befindlichkeiten, die hier an die Oberfläche befördert werden. Dann ist der Film leider irgendwie auch nicht mehr atmosphärisch und düster, sondern wirkt etwas aufgesetzt und formelhaft. Über weite Strecken fand ich „Schlaf“ aber sehr gut gemacht und punktet vor allem mit seinen Darstellern, die den etwas seltsam erdacht und präsentierten Figuren mit Mut zur Hässlichkeit auch immer die notwendige Authentizität einhauchen können, damit das alles nicht in die falsche Richtung geht. Ansehen sollte man sich „Schlaf“ aber auf jeden Fall.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Meine Freunde sind alle tot

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01.png (164.55 KiB) 361 mal betrachtet
Am Neujahrestag besichtigen zwei Kommissare einen Tatort in einer Villa, der sich als totales Massaker mit dutzenden Toten entpuppt. Einen Tag vorher ist die Villa Schauplatz einer großen Silvesterparty von Marek, der viele Freunde, Bekannte und sonstige Leute zu einer großen Silvester-Party eingeladen hat. Die Befindlichkeiten der einzelnen Gäste führt aber rasch zu Spannungen, die sich mit fortschreitendem Alkohol- und Drogenkonsum zunehmend aufheizen. Auf einmal gibt es einen Toten, doch zu diesem Zeitpunkt sind weder die Party noch die Nacht zu Ende. Es wird munter weiter gefeiert als gäbe es kein Morgen, was für die meisten der Gäste dann auch der Fall sein wird…

Hinter dem etwas sperrigen Titel „Meine Freunde sind alle tot“ verbirgt sich nicht nur eine weitere Netflix-Produktion aus Polen, sondern ein durchaus kurzweiliger Film über eine Party, die völlig aus dem Ruder läuft. In Zeiten von Covid sehnt man sich ja wieder nach ausgelassener Feierei und die jungen Leute geben auch ordentlich Gas, ehe eine Verkettung von Umständen zum ersten Toten führt. Doch das ist erst der Auftakt eines beispiellosen Massakers, dass sich grafisch aber eher etwas zurückhält. Die Überraschung über den Ausgang wird auch gleich zu Beginn vorweggenommen, sodass man sich in Ruhe zurücklehnen kann und dem schwarzhumorigen Treiben folgen kann. Es geht um Beziehungen, Eitelkeiten und sonstige Dinge und in Kombination mit Drogen, Alkohol und einer ausgelassenen Stimmung zu Silvester führt eines zum anderen. Der Streifen ist dabei eigentlich recht unterhaltsam, manchmal etwas bissig und so auch überraschend gut in Szene gesetzt. Roten Lebenssaft gibt es auch genug, auch wenn es für meinen Geschmack ruhig etwas mehr geschmoddert hätte können. Ich bin ja generell nicht so der Komödienfan, aber mit etwas Splatter lassen sich auch etwas platte Gags durchaus gut ertragen. In einer lustigen Runde ist „Meine Freunde sich alle tot“ auch sicher ein Gewinner.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Pufnstuf

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01.png (119.73 KiB) 350 mal betrachtet
Kurz nachdem der Draufgänger Jimmy aus der Schulkapelle gemobbt wird und traurig durch die Gegend streift entdeckt er durch Zufall, dass seine Flöte aus Gold und Diamanten besteht und sprechen kann. Außerdem erhält er eine Einladung nach „Living Island“ wo alle Dinge des töglichen Lebens sprechen können und ein Drache namens Pufnstuf als gütiger Bürgermeister den Ton angibt. Doch auf der Insel gibt es auch Hexen und die böse Witchiepoo hat es auf die Flöte abgesehen und setzt alle Hebel und böse Magie in Bewegung um in den Besitz des begehrten Guts zu kommen.

Durchgeknallter Familien-Musikfilm auf Acid über die Abenteuer eines Jungen auf einer Insel, auf der Uhren, Bäume und Drachen sprechen können und auf der er sich auch mutig gegen eine böse Hexe namens Witchiepoo stellen muss. Alles erinnert etwas an den Wizard aus Oz, allerdings ist das hier alles etwas überdrehter, lauter und skurriler, während die Ausstattung doch immer etwas billig aussieht. Die Musik ist ebenfalls super und erinnert an die Beach Boys, Carpenters und Mamas and the Papas, wobei Mama Cass hier auch einen Gastauftritt hat und lustig durch die Gegend trällert. Die Easy Listening Songs sind echt der Hammer und auch sonst bleibt kein Auge trocken. Und gerade wenn man sich denkt, warum es dieses sympathische Filmchen nicht über den großen Teich geschafft hat, kommt Heinrich ins Spiel – die böse Maus der Oberhexe, die deutsch spricht, gerne die Hand hebt und mit einer Uniform durch die Gegend rennt, die inklusive Totenkopf an die SS erinnert. Dann wird das Ganze noch schräger und irgendwie kommt man aus dem Staunen nicht raus, was sich so alles in einem bunten Film für die ganze Familie aus dem Jahr 1970 so alles tummelt. Die Macher waren seinerzeit wohl wirklich alle auf Drogen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Hills have Eyes (2006)

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01.jpg (65.9 KiB) 338 mal betrachtet
Anlässlich ihrer Silberhochzeit fahren das Ehepaar Big Bob und Ethel begleitet von ihren erwachsenen Kindern Brenda, Lynn und Bobby, dem Schwiegersohn Doug und ihren beiden Hunden mit dem Wohnwagen quer durch die Wüste von New Mexico nach Kalifornien. Obwohl es immer wieder zu kleineren Unstimmigkeiten auf aufgrund der unterschiedlichen politischen Einstellungen kommt, ist die Reise größtenteils harmonisch und selbst der etwas schräge Tankwart ist mit einer Abkürzung zur Stelle, die den Trip um zwei Stunden verkürzen soll. Wenig später kommt der Wohnwagen jedoch mit Reifenpanne mitten im Nirgendwo zu erliegen und während Big Bob und Doug in unterschiedlichen Richtungen nach Hilfe suchen, muss der Rest der Familie rasch erkennen, dass sie in der Einöde doch nicht ganz allein sind…

Das Remake von „Hügel der blutigen Augen“ habe ich ja sogar im Kino gesehen und Alexandra Aja war seinerzeit der aufstrebende Star am Himmel der kompromisslos-grimmigen Horrorfilme. Mittlerweile hat sich aber einiges getan und mit vielen Jahren Abstand ist die Neuinterpretation leider dann doch nicht so gelungen, wie man sie vielleicht noch in Erinnerung hat. Das fängt von den Figuren an, die einem bis auf wenige Ausnahmen völlig egal sind, geht über die üblichen Ereignisse bis hin zu den mutierten Hinterwäldlern, die mehr in Richtung Freakshow gehen. Die ersten 50 Minuten passiert ja nicht viel und auch danach schafft es Aja ja eher nicht etwaige Spannung oder Atmosphäre zu kreieren. Alles wirkt bemüht, formelhaft und vorhersehbar, die Charaktere eindimensional und selbst die eher herben Gore-Momente können da nicht mehr viel retten. Alles hübsch nach dem Schema F und ohne Überraschungen oder sonstigen Schnickschnack inszeniert. Mir hat der Streifen ja eigentlich nie so wirklich gefallen, aber gestern war das Remake auf eine fast schon quälende Weise sogar ziemlich langweilig. Bezeichnend, dass der hier bis heute nicht mal einen Fred hatte – zumindest hab ich keinen gefunden.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Promising Young Woman

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01.jpg (47.29 KiB) 328 mal betrachtet
Tagsüber arbeitet die ehemalige Medizinstudentin Cassie in einem Coffee-Shop und gibt dort die verschlossen-abgeklärte Single-Frau, während sie nachts in Bars die Betrunkene bzw. das vermeintlich leichte Opfer für Männer mimt, um diesen eine Lektion zu erteilen. Als eines Tages ein ehemaliger Mit-Student Ryan im Coffee-Shop erscheint und mehr von der jungen Cassie möchte, sieht diese die Zeit gekommen, sich für ein ungesühntes Unrecht aus der Vergangenheit zu rächen.

„Promising Young Woman“ ist ja wirklich eine Überraschung der eher unbequemen Art für Männer, sowie Frauen in einer Zeit, in der übergriffiges Verhalten einfach viel zu oft als Banalität oder Kavaliersdelikt abgetan wird. Der Streifen erzählt erst einmal eine Rachegeschichte, die sich dem Zuschauer aber nur langsam offenbart. Andererseits greift er Themen auf, die mehr oder minder alltäglich sind und in der die Grenze zwischen Anstand, gesellschaftlicher Verantwortung und Strafrecht oft nicht so einfach zu ziehen sind. Allerdings bietet der Film hier auch nicht wirklich Lösungen, sondern zeigt wie unterschiedlich die Wahrnehmungen zu bestimmten Entscheidungen sein können und überlässt es dem Zuschauer selbst eine Meinung dazu zu finden. Die eher schwierigen Themen werden hier aber in einem unterhaltsamen Film mit ambivalenter Hauptfigur verpackt, der eben nicht den üblichen Klischees oder Verläufen von B-Movies aus der Ecke entspricht. Es ist und bleibt kompliziert.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Aachi & Ssipak

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01.jpg (41.53 KiB) 317 mal betrachtet
In der Stadt Shit City sind in der Zukunft menschliche Exkremente die einzig verfügbare Energiequelle und daher ein begehrtes Gut, dass über einen implantierten Chip im Anus kontrolliert wird. Als Dank für besonders guten Stoffwechsel werden die Menschen mit einer Droge belohnt, die schon rasch zum begehrten Gut für Kriminelle, Süchtige und Mutierte wird. Als die beiden Kleinkriminellen Aachi und Ssipak durch Zufall auf eine Frau treffen, der im Vorfeld unzählige Anal-Chips implantiert wurden und daraufhin bei jedem Stuhlgang mit einem Übermaß von Drogen entlohnt wird, geraten die drei in einem brutalen Krieg zwischen Polizei und einer Gang von Mutierten, die sich einen erbitterten Kampf um die Droge liefern.

Ich sollte es mir langsam abgewöhnen, sofort darauf anzuspringen, wenn jemand von einem völlig überdrehten und schrägen Werk spricht. Der südkoreanische Animationsfilm „Aachi & Ssipak“ ist zwar schon ungewöhnlich, aber leider auf die völlig falsche Weise. Die Inhaltsangabe lässt ja schon Schlimmes vermuten und wirkt auch so, als hätten ein paar Pubertierende alle Anal- und Fäkalwitze verarbeitet, die sich auf die Schnelle finden ließen. Dazu ein bissl Sex, jede Menge Gewalt und dämliche Witze. Die Geschichte ist hier mal wirklich ziemlich Scheiße im wahrsten Sinne des Wortes und auch sonst bietet der Streifen kaum etwas, über das ich mich hier positiv äußern könnte. Fäkalwitze und Action wechseln sich ab und neben einem Animationsstil, der vielleicht noch annehmbar ist, entpuppt sich „Aachi & Ssipak“ mit seinen herumfliegenden Körperteilen rasch als sehr ermüdende Angelegenheit mit inhaltlichen Wiederholungen, bei der man sich kaum vorstellen kann, dass all die positiven Stimmen im Netz von Menschen getätigt wurden, auch schon einen Führerschein besitzen. Nach 10 Minuten wollte ich schon ausmachen und dann habe ich doch noch mühsam durch den Rest gequält. Natürlich ist das Ganze dann auch noch schwulenfeindlich, rassistisch und Frauen-verachtend, damit sich der pubertierenden Jungs darauf einen abwixen können. Sicherlich ein Anwärter für den schlechtesten Film, den ich dieses Jahr gesehen habe und weitere Wortspiele mit dem Inhalt verkneife ich mir dann auch besser.
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