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Als die junge Christina (Paola Senatore) eines Tages beschließt ihr konservatives Elternhaus zu verlassen um mit ihrer Freundin Paola (Simonetta Vitelli) zusammen zu ziehen, bricht für ihren Vater Enrico (Jack Betts) eine Welt zusammen. Und dessen Befürchtungen sind leider auch durchaus berechtigt, da sich Christina das Geld für ihren hohen Lebensstandard als vermeintliche Masseuse mit zweifelhaften Praktiken verdient. Aufgrund des dafür geschalteten Inserats in der Zeitung lässt die entsprechende Kundschaft auch nicht lange auf sich warten. Doch mit den Erfolgen werden auch ganz andere Gesellen vorstellig. So verspricht ihr Oskar (Howard Ross) mit seinen Kontakten das ganz große Geld, an denen er aber mit fünfzig Prozent beteiligt werden möchte. Christina wittert die Kohle und willig ein.
Wenig später vermittelt Oskar den ersten Kontakt zu dem wohlhabenden Professor D´Angelo (Franco Ressel), der von der attraktiven Christina begeistert ist und diese sofort einem Geschäftspartner weiter empfiehlt. Am nächsten Morgen wird D´Angelo jedoch mit aufgeschnittener Kehle gefunden und auch der nächste Kunde der Masseuse wird nach der Nacht mit Christina auf dieselbe Art grausam gemeuchelt. Die Polizei steht vor einem Rätsel, findet jedoch kurze Zeit später heraus, dass alle Ermordeten Kontakt mit Christina hatten. Die beteuert jedoch ihre Unschuld und auch der zwielichtige Oskar hat im Grunde kein Motiv. Als dann auch noch ein dritter Mann sein Leben lassen muss, geraten auch Paolas zwielichtiger Freund Carlo und Christinas vollkommen verzweifelter Vater ins Visier der Ermittler…
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„A.A.A. Massaggiatrice bella presenza offresi…“ von Regisseur Demofilo Fidani aus dem Jahre 1972 ist ein netter und überdurchschnittlicher Giallo, der unter einem leicht-sozialkritischen Deckmantel eine etwas zu durchschauende Geschichte erzählt, die aber den geneigten Zuschauer durchaus unterhalten kann. Christina ist hübsch, intelligent, selbstbewusst und vor allem dem männlichen Körper sehr zugetan. Trotz Freund und wohlhabender Eltern, die für ihre Tochter alles tun würden, will diese auf eigenen Beinen stehen und verdient sich mit käuflicher Liebe das Geld für ihre vermeintliche Unabhängigkeit. Doch von ihrer zwielichtigen Beschäftigung wissen lediglich die Beteiligten und selbst Paola hat über die unrühmliche Beschäftigung ihrer Mitbewohnerin keine Ahnung.
Die Geschichte über die hübsche Masseuse, die ihren Kunden nicht nur Entspannung, sondern auch körperliche Nähe und (natürlich nicht selbst) den Tod beschert, ist eigentlich ganz lustig ausgefallen und der etwas trashige Film macht auch dank grooviger Musikbegleitung und jeder Menge Nacktheit auch durchaus Laune. Die Geschichte ist natürlich haarsträubend konstruiert und auch die restlichen Charaktere im Umfeld von Christina sind mit Ausnahme der sympathischen Paola doch etwas skurril geraten. Wie üblich werden ja vom Drehbuch geschickt die Verdächtigen nur so aus dem Ärmel geschüttelt und schon bald wimmelt es im Umfeld der rothaarigen Christina von zwielichtigen Gestalten mit entsprechendem Motiv. Wer und warum sich jedoch als Todesengel für Freier zu schaffen macht, wird an dieser Stelle aber natürlich nicht verraten.
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Regisseur Demofilo Fidani war mir persönlich bisher auch kein Begriff und ein Blick in seine Filmografie verrät, dass der 1994 verstorbene Herr mit den vielen Pseudonymen wohl auch eher im Western-Genre zuhause war. Bei den Darstellern gibt es ebenfalls nicht viel zu meckern: Paola Senatore ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern spielt den Unschuldsengel von einer Prostituierten auch mit einer arrogant-lasziven Art, die ebenso wie die hübsche Simonetta Vitelli (übrigens die Tochter des Regisseurs) sicherlich die Fantasie der männlichen Zuschauer anregen dürften. Bei den männlichen Part gibt es dann Genre-Veteran Howard Ross, aber auch den vielbeschäftigen Franco Ressel („Blutige Seide) als Freier, aber auch Ettore Manni als Ermittler und den amerikanischen Serien-Helden Jack Betts als sorgender Vater.
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Und so bleibt unterm Strich ein unterhaltsamer Giallo von der Stange aus dem Jahre 1972, der mit seiner Geschichte ungefähr so daherkommt, als hätte Mario Bianchi in der Drehbuchlade von Duccio Tessari gewühlt. Die Geschichte ist lustig, die Inszenierung passabel und auch das Tempo des Filmes durchaus okay. Spannend ist die Geschichte mit dem moralischen Zeigefinger zwar nicht sonderlich ausgefallen und auch der wahre Täter ist für den geeichten Giallisten bald einmal zu erraten. Die Darstellerinnen sind ebenfalls hübsch anzusehen, der jazzige Soundtrack und die ein- und andere, trashige Szene entschädigt auch darüber, dass einiges an Potential der Geschichte wohl nicht genutzt wurde. „A.A.A. Massaggiatrice bella presenza offresi…“ ist solide Giallo-Unterhaltung für zwischendurch, der zwar nicht zu den Highlights des Genres zählt und auch niemanden vom Hocker reißt, aber in der richtigen Runde sicherlich zu Gefallen weiß.
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