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Egomania - Insel ohne Hoffnung - C. Schlingensief (1986)

Verfasst: So 2. Dez 2018, 08:22
von jogiwan
Egomania - Insel ohne Hoffnung

Bild

Originaltitel: Egomania - Insel ohne Hoffnung

Herstellungsland: Deutschland / 1986

Regie: Christoph Schlingensief

Darsteller: Udo Kier, Tilda Swinton, Uwe Fellensiek, Anna Fechter, Anastasia Kudelka

Story:

Auf einer kleinen Insel hat sich die eisige Kälte des Winters auch in den Seelen der wenigen Bewohner manifestiert, die auf dem abgelegenen Eiland noch übrig geblieben sind. Ein eitler Baron, der auch mal gerne in Frauenkleider schlüpft, liebt seinen jungen Sohn William, der jedoch eine Affäre mit der mysteriösen Sally beginnt, die mit ihren beiden Schwestern zusammenlebt. Als Sally von William schwanger wird und ein Kind gebärt, wird dieses von den Schwestern an den Baron verkauft, der sich wie ein Vampir die Jugend des Babys einverleiben möchte und in weiterer Folge auch alle Bewohner immer weiter ins kollektive Unglück und Wahnsinn stürzt.

Re: Egomania - Insel ohne Hoffnung - C. Schlingensief (1986)

Verfasst: So 2. Dez 2018, 08:22
von jogiwan
Sperriger Experimentalfilm von Christoph Schlingensief, der hier Motive wie Liebe, Hass, Eifersucht und Inzest von klassischen Tragödien zu seiner ganz eigenen Geschichte verarbeitet, die sich auch nur teilweise dem Zuschauer erschließt. Vielmehr lässt Schlingensief seine düsteren Bilder für sich sprechen und schickt seine Darsteller auf die völlig vereiste Insel Hallig Hooge und lässt diese dort am körperlichen Limit und Eiseskälte vor der Kamera agieren. Leicht wird es ja hier niemanden gemacht und einen herkömmlichen Film mit einer Geschichte sollte man sich hier nicht erwarten. Udo Kier ist hier wieder einmal völlig von der Rolle und verleiht dem kollektiven Wahnsinn ein Gesicht, während eine sehr junge Tilda Swinton in einer ihrer ersten Rolle zu bewundern ist. Mit der hatte Schlingensief ja offensichtlich eine kurze Affäre, aber den Film mag sie wohl trotzdem nicht besonders. Heftige Reaktionen und Zuschauer-Verstörung sind hier trotz eindrucksvoller Bilderwelten aber durchaus beabsichtigt und daher richtet sich „Egomania – Insel ohne Hoffnung“ auch ohnehin an ein eher aufgeschlossenes Publikum, die wieder einmal wissen, auf was sie sich mit diesem Schlingensief-Frühwerk einlassen.