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Loving Vincent - D. Kobiela & H. Welchman (2017)

Verfasst: Fr 4. Jan 2019, 07:12
von jogiwan
Loving Vincent

Bild

Originaltitel: Loving Vincent

Herstellungsland: Polen, Großbritannien / 2017

Regie: Dorota Kobiela & Hugh Welchman

Darsteller: Douglas Booth, Chris O'Dowd, Aidan Turner, Saoirse Ronan

Story:

Ein Jahr nach dem Tod von Vincent van Gogh soll auf Geheiß des Postmeisters Joseph Roulin, dessen Sohn, der Schmied Armand Roulin den letzten Brief Vincents an dessen Bruder Theo zustellen. Eher widerwillig tritt Armand die Reise an und erfährt dabei durch Bekannte und Freunde des Malers mehr über den mysteriösen van Gogh, der Zeit seines Lebens als Sonderling galt und von seiner Umwelt angefeindet wurde. Als Armand jedoch auch von Theos Tod durch Krankheit erfährt, beschließt er den Brief der Witwe zu überreichen, während er weiter versucht, die letzten Tages des Malers anhand der Zeugenberichte zu rekonstruieren.

Re: Loving Vincent - D. Kobiela & H. Welchman (2017)

Verfasst: Fr 4. Jan 2019, 07:14
von jogiwan
Aus Ölbildern (!) animierte Mischung aus Biopic und Fiktion über die Reise eines jungen Mannes um mehr über das Leben des Malers Vincent van Gogh zu erfahren, der Zeit seines Leben ja nicht den Ruhm und die Ehre erfahren durfte, der ihm erst seit seinem Tod, seiner ungewöhnlichen Werke und seiner tragischen Lebensgeschichte gewiss ist. Wer einmal im Amsterdamer Van-Gogh-Museum war, kennt ja den Hype um den Maler, der Zeit seines Lebens nur ein paar Bilder verkaufen konnte und dessen Tod nicht gänzlich geklärt ist. Der mit Motion-Capture-animierte „Loving Vincent“ versucht anhand seiner Bilder und dem Briefwechsel mit seinem Bruder die Ereignisse zu rekonstruieren und bedient sich visuell voll und ganz dem Stil des holländischen Malers. Die Bilder van Goghs werden hier lebendig und optisch ist „Loving Vincent“ auch ein absoluter Hochgenuss, der den Zuschauer ständig staunen lässt, was hier im Hintergrund für ein Aufwand betrieben wurde. Inhaltlich hingegen bringt die polnisch-britische Ko-Produktion jedoch keine großartig neuen Erkenntnisse und beleuchtet anhand von Gesprächen mit damaligen Zeitzeugen mögliche Varianten zu den letzten Tagen des Malers, die auch hinlänglich bekannt sein dürften. Der Freude an den Bildern tut das jedoch keinen Abbruch und wer so wie ich von den Werken van Goghs nicht genug bekommen kann, der darf hier neunzig Minuten lang in wundervollen Bildern und strahlenden Farben schwelgen und auf melancholische Weise ein tragisches Malerleben an sich vorbeiziehen lassen, dass erst später ein künstlerisch-versöhnliches Ende fand.

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Re: Loving Vincent - D. Kobiela & H. Welchman (2017)

Verfasst: Fr 4. Jan 2019, 13:37
von purgatorio
Zu diesem Film war ich schon im Kino :) sehr lange hatte ich auf ihn gewartet und die Produktion, so gut es ging, verfolgt. Und das Warten hatte sich gelohnt. Ein visueller Hochgenuss von der ersten bis zur letzten Minute - traumhaft! Sicherlich, die Geschichte bleibt am Ende flach und bietet nicht viel. Aber die Bilder sind so gigantisch, dass die Laufzeit die Gier danach nicht stillen konnte. Van Goghs Welten in bewegt - bietet in diesem Ausmaß nur dieser Film! Als kurze und unglaublich beeindruckende Sequenz gab es derartiges schon in der chinesischen Produktion STERNENNACHT (STARRY STARRY NIGHT, HK, RC, CN 2011, Regie: Regie: Tom Shu-Yu Lin). LOVING VINCENT dürfte in der Dimension aber einmalig sein und auf lange Zeit bleiben.

Zu Tränen rührt mich gerne auch diese Szene aus Dr. Who, wo besagter Doktor mit Vincent in eine Ausstellung seines Lebenswerkes geht *hach* Schauspielerisch ist das ganz großes Kino.

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Re: Loving Vincent - D. Kobiela & H. Welchman (2017)

Verfasst: Fr 4. Jan 2019, 13:49
von jogiwan
Der "Doctor Who"-Ausschnitt ist großartig. Ebenfalls großartig ist die "Van Gogh"-Episode aus "Akira Kurosawas Träume", in sich ein Maler auf die Suche nach Vincent van Gogh macht und dabei seine Werke durchschreitet... einen Ausschnitt gibt es hier.

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