Der Wolf hetzt die Meute - Richard Tuggle (1984)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Der Wolf hetzt die Meute - Richard Tuggle (1984)

Beitrag von jogiwan »

Der Wolf hetzt die Meute

Bild

Originaltitel: Tightrope

Herstellungsland: USA / 1984

Regie: Richard Tuggle

Darsteller: Clint Eastwood, Geneviève Bujold, Dan Hedaya, Alison Eastwood

Story:

Wes Block ist einerseits ein liebender Vater, der sich rührend um seine beiden Kinder kümmert, seit ihm die Frau abhanden gekommen ist – andererseits ist er auch der abgeklärter Ermittler des Morddezernats, der nachts im Rotlichtviertel von New Orleans ebenfalls auf seine Kosten kommt. Als es eine Reihe von Morden an Prostituierten gibt, ahnt Wes jedoch noch nicht, dass auch er im Fokus des Killers steht und dieser seine Kontakte im Rotlicht in der letzten Zeit ausgiebig studiert hat. Als eine Prostituierte ermordet wird, mit der auch Wes Kontakt hatte, zieht sich das Netz um den Mann immer weiter zusammen und als der ruppige Wes dann während der Ermittlungen auch noch der Kollegin Beryl von der Sitte näher kommt, bringt er sich und sein Umfeld in größte Gefahr.
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jogiwan
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Re: Der Wolf hetzt die Meute - Richard Tuggle (1984)

Beitrag von jogiwan »

Ich kenne ja die „Dirty Harry“-Reihe noch nicht, aber mit „Der Wolf hetzt die Meute“ wollte man wohl irgendwie dem Image des Rechtsaußenkonservativschwulenhasserfrauenfeindmitknarre entgegen wirken und Clint Eastwoods Ermittler-Rolle hier etwas mehr Tiefe geben und weitere Facetten verleihen. Gelungen ist das Gesamtergebnis aber weniger und der 1984 entstandene Streifen wirkt von der Charakterzeichnung her eigentlich ziemlich missglückt und stets wenig glaubhaft. Die Figur des Wes Block ist Zuckerbrot und Peitsche für den Zuschauer und die Mischung auch Alltags- und Charakterstudie eines geschiedenen Mordermittlers inklusive einer aufkeimenden Liebesgeschichte und Serienkillerfilm im Rotlicht-Milieu wirkt inhaltlich auch völlig verfahren. Weder als Drama, Rotlichtstudie oder auf der Thriller-Ebene kann der Film so wirklich punkten und kommt bis zum Finale auch nie so wirklich in Fahrt. Mit knapp zwei Stunden Laufzeit ist der Film auch zu lange ausgefallen und Regisseur und Drehbuchautor Richard Tuggle will hier in seinem Gegenentwurf zu Eastwoods eigentlicher Paraderolle augenscheinlich einfach zu viel mitnehmen und wechselt inhaltlich auch ständig die Marschrichtung, ohne dabei auf Dinge wie Tempo, Glaubwürdigkeit oder Spannungsbogen zu achten. Andererseits hat der Streifen dann auch wieder ein paar nette Momente und ist insgesamt schon zu gucken, sodass obige Worte für diesen Versuch eines facettenreichen Polizeifilms schon fast ein bisschen zu harsch erscheinen. Eigentlich finde ich auch gut, dass Eastwood diesen Film gemacht hat. Entscheidet selbst.
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Onkel Joe
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Re: Der Wolf hetzt die Meute - Richard Tuggle (1984)

Beitrag von Onkel Joe »

Kein guter Film, ziemlich zerfahren und nicht der Rede wert. Leider! Zu dem Zeitpunkt hatte Eastwood einige Gurken am Start. Auch der "Bulle und der Schnüffler" mit Reynolds war so eine monströse Bauchlandung die kein Mensch braucht.
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Blap
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Re: Der Wolf hetzt die Meute - Richard Tuggle (1984)

Beitrag von Blap »

Onkel Joe hat geschrieben:Kein guter Film, ziemlich zerfahren und nicht der Rede wert. Leider! Zu dem Zeitpunkt hatte Eastwood einige Gurken am Start. Auch der "Bulle und der Schnüffler" mit Reynolds war so eine monströse Bauchlandung die kein Mensch braucht.
Hm, beide keine Überflieger. Aber sie haben ihre Momente.
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Arkadin
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Re: Der Wolf hetzt die Meute - Richard Tuggle (1984)

Beitrag von Arkadin »

Den hatte ich einst gesehen, als Videos noch im Supermarkt nebenan ausgeliehen wurden. Mit 15 oder 16 konnte ich damit nichts anfangen und fand den irgendwie seltsam und langweilig. Das Wiedersehen war nun sehr belohnend. Ein guter, ambivalenter Film. Clint Eastwood in der Hauptrolle ist gewöhnungsbedürftig. Sein Cop auf Serienkillerjagd, weckt natürlich Assoziationen mit dem dreckigen Harry. Aber sein Wes Block ist komplett anders, hat eine fast schon krankhafte Sucht nach kinky Sex mit Prostituierten einerseits, ist ein liebender Vater andererseits. Die Szene allerdings, in der bei einem eigentlich netten Date mit einer feministischen Aktivistin ihr erzählt, er wolle ihr den Schweiß vom Körper lecken ist schon irgendwie - weird. Der Film lebt von seiner Fremdheit, der Kulisse von New Orleans (plus Soundtrack) und der interessanten Geschichte um Block und den Serienkiller. Spektakulär oder actionreich ist das nicht, aber recht spannend und vor allem etwas anders.
Früher war mehr Lametta
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