Hollywood Reality - Matt Berman / Kevin P. Farley (2010)

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Hollywood Reality - Matt Berman / Kevin P. Farley (2010)

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Originaltitel: Hollywood & Wine

Herstellungsland: USA / 2010

Regie: Matt Berman, Kevin P. Farley

Darsteller: Nicky Whelan, Pamela Anderson, Vivica A. Fox, Leslie Easterbrook, Chazz Palminteri, Jeremy London, Chris Parnell, Colleen Camp, Chris Kattan, Norm MacDonald, Miguel A. Núñez Jr., Kevin P. Farley u. A.

Kellnerin Diane Blaine (Nicky Whelan) ist jung, gutaussehend und träumt von einer Schauspielkarriere in Hollywood, die jedoch einfach nicht ins Laufen kommt. Eines ihrer Probleme ist, dass sie der berüchtigten Jamie Stephens (ebenfalls Nicky Whelan) wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Da diese eine Möchtegern-Diva mit Alkoholproblem ist, möchte niemand mit ihr zusammenarbeiten – da kann auch Dianes Managerin Hattie McDaniel (Leslie Easterbrook) wenig ausrichten. Lediglich Pornoproduzent Sid Blaustein (Norm MacDonald) hat ein Auge auf Diane geworfen. Dianes Freund Jack Sanders (Chris Kattan) ist im selben Restaurant wie Diane tätig. Er hofft, seine finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen, indem er das Restaurant übernimmt, bekommt jedoch in Jean Luc Marceau (Jeremy London) einen neuen Betreiber vorgesetzt, der zudem ein Ex-Freund Dianes ist. Als sich Jack von der Mafia blauäugig Geld leiht, um es im Kasino zu vermehren, misslingt der Coup natürlich. Von Geldsorgen und Verlustängsten getrieben, lässt er sich auf ein Geschäft mit Mafioso Geno Scarpacci (Chazz Palminteri) ein: Er soll ihm einen Abend mit Jamie Stephens vermitteln – eine Rolle, für die Diane prädestiniert ist…
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Hollywood Reality - Matt Berman / Kevin P. Farley (2010)

Beitrag von buxtebrawler »

„Ich bin nicht Jamie Stephens, ich bin Diane Blaine!“

Die US-Komödie „Hollywood Reality“ aus dem Jahre 2010 ist eine Kollaboration der Regisseure Matt Berman (der zuvor bereits „Furz – Der Film“ inszenierte und später mit „Die Hochzeit meiner besten Freundin“ nachlegte) und Kevin P. Farley, dessen Spielfilm-Regie-Debüt der vorliegende Film darstellt.

„Zorniger Schwanz, Folge 25, die Erste!“

Kellnerin Diane Blaine (Nicky Whelan, „Rob Zombie’s Halloween II“) ist jung, gutaussehend und träumt von einer Schauspielkarriere in Hollywood, die jedoch einfach nicht ins Laufen kommt. Eines ihrer Probleme ist, dass sie der berüchtigten Jamie Stephens (ebenfalls Nicky Whelan) wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Da diese eine Möchtegern-Diva mit Alkoholproblem ist, möchte niemand mit ihr zusammenarbeiten – da kann auch Dianes Managerin Hattie McDaniel (Leslie Easterbrook, „The Devil’s Rejects“) wenig ausrichten. Lediglich Pornoproduzent Sid Blaustein (Norm MacDonald, „Ein Tag Blau“) hat ein Auge auf Diane geworfen. Dianes Freund Jack Sanders (Chris Kattan, „Haunted Hill“) ist im selben Restaurant wie Diane tätig. Er hofft, seine finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen, indem er das Restaurant übernimmt, bekommt jedoch in Jean Luc Marceau (Jeremy London, „Mall Rats“) einen neuen Betreiber vorgesetzt, der zudem ein Ex-Freund Dianes ist. Als sich Jack von der Mafia blauäugig Geld leiht, um es im Kasino zu vermehren, misslingt der Coup natürlich. Von Geldsorgen und Verlustängsten getrieben, lässt er sich auf ein Geschäft mit Mafioso Geno Scarpacci (Chazz Palminteri, „Bloody Marie – Eine Frau mit Biss“) ein: Er soll ihm einen Abend mit Jamie Stephens vermitteln – eine Rolle, für die Diane prädestiniert ist…

„Ich komm‘ mir vor wie Sandra Bullock!“

Der Prolog ist witzig: In einer Late-Night-Show-Parodie tritt Pamela Anderson als Gaststar auf. Auch Dianes Casting, bei dem sie es hoffnungslos übertreibt und das daraufhin in Slapstick endet, ist für einen Lacher gut. Dem Regie-Duo gelingt es jedoch, nach diesem Auftakt seinen Film so ziemlich an die Wand zu fahren. Während Diane sich der Angebote des Pornoproduzenten ausgesetzt sieht, foltert die örtliche Mafia einen Schuldner und richtet ihn hin. Diese Sprunghaftigkeit zieht sich lange Zeit durch die mit zahlreichen Timing-Problemen kämpfende Handlung. Eine angezogene Sexszene mit einer dicken Schwarzen wirkt, wie so oft in US-Produktionen, anzüglich und prüde zugleich. Dazu im Kontrast stehen die Szenen, nachdem sich Diane als Schauspiel-Coach für eine Pornoproduktion hat verpflichten lassen: Freizügige Darstellerinnen öffnen ihre Blusen und der branchentypisch platte Wortwitz wird parodiert.

Die dramaturgische Klimax stellt der Restaurantbesuch Dianes als Jamie mit Mafioso Geno dar, für den sich Jack mit ihr unter einem Tisch kauernd verkabelt, um ihr Details aus Jamies Biographie zuzuspielen. Dumm nur, dass die beiden Mafia-Gorillas mit an Jacks Tisch sitzen und der Schwindel nach einiger Zeit auffliegt. Das Potential dieser Zuspitzung schöpfen die Regisseure leider kaum aus. Ein gelungener Gag hingegen ist das Unvermögen der Gorillas, mit einer MP umzugehen. Nach einer Verfolgungsjagd im Touribus organisiert Regisseur Hawk Miller (Miguel A. Núñez Jr., „The Return of the Living Dead“) ein Treffen mit der echten Jamie Stephens, woraufhin Diane eine Rolle bei ihm bekommt. Man spannt zum Schluss den Bogen zum Prolog, wenn Diane in eine Late-Night-Show eingeladen wird, wo es zur Konfrontation mit ihrer Doppelgängerin kommt.

Sowohl Witz als auch Dramaturgie bleiben in dieser bewusst trashigen, möchtegern-Filmbranchen-satirischen Komödie viel zu häufig auf der Strecke, erzwungen obszöne Dialoge und müde Gags zerren auf Dauer an den Nerven. Immerhin ist Hauptdarstellerin Nicky Whelan hübsch anzusehen, außerhalb von zumeist TV-Serien und Billigproduktionen arbeitet sie als Fotomodell und ist tatsächlich so etwas wie eine makellose Schönheit. Anstelle ihrer die „Baywatch“-Plastikhupennixe Pamela Anderson in den Mittelpunkt der Werbekampagne für diese Direct-to-DVD-Produktion zu stellen, ist eine bodenlose Unverschämtheit. Wäre es dem Film gelungen, auch erzählerisch zu punkten und bessere, weniger debile Gags zu bieten, hätte durchaus die Hoffnung auf eine unterhaltsame, satirisch angehauchte Abrechnung mit den Mechanismen der sog. Traumfabrik bestanden – in dieser Form jedoch ist das Ergebnis reichlich halbgar und vermurkst.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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