jogiwan hat geschrieben:Das Geheimnis der jungen Witwe - Massimo Dallamano (1968)
Originaltitel: La morte non ha sesso
Alternativtitel: A black veil for Lisa / Death has no sex
Herstellungsland: 1968
Regie: Massimo Dallamano
Darsteller: John Mills, Luciana Paluzzi, Robert Hoffmann, Renate Kasché, Tullio Altamura, u.a.
Story:
When a narcotics detective finds out that his beautiful wife--who is an ex-criminal--is cheating on him, he hires a professional hitman to bump her off. However, things don't go quite according to plan. (Quelle: imdb)
Hamburg 1968. Noch bevor der Vorspann rollt, passiert ein gialloesker Mord. Ein behandschuhter Killer ersticht mit einem Messer einen Mann, der im Verdacht stand, ein Polizeispitzel zu sein.
Kommissar Bülow ist deshalb nicht nur deprimiert, war es doch bereits der dritte Mord nach diesem Muster in kurzer Zeit, nein, der Kriminalrat macht ihm deswegen die Hölle heiß, und will dringend Resultate sehen. Außerdem kommt Bülow, der eigentlich das Drogendezernat leitet, in seinen Ermittlungen gegen Schurmann, der angeblich den Hamburgischen Drogenhandel kontrolliert, nicht weiter. Und schließlich hat der brave Ermittler noch ein ganz eigenes privates Problem. Seine Ehefrau Lisa (Luciana Paluzzi) ist ca. 20 Jahre jünger und eine sehr attraktive Dame, was bei Bülow zu Eifersuchtsattacken führt, die der Ehe nicht gut tun. Außerdem scheint Lisa vormals in dubiose Geschäfte verstrickt gewesen zu sein, was Bülows Liebe zu ihr aber keinen Abbruch tut.
Doch Bülows Eifersucht wird immer stärker, und als ihm schließlich gelingt, den behandschuhten Polizeispitzelmörder zu verhaften, macht er dem Killer unter Einsatz unterschlagener Beweismittel einen nötigenden Vorschlag: Bring meine Frau um!
Der Mörder scheint allerdings seinen ganz eigenen Plan zu verfolgen..., und so muss der Zuschauer noch auf den "Blutiger Freitag"-like-Shootout und die finale Szene vor Schloss Ahrensburg warten...
Was ist das Geheimnis der verschollenen Filmrollen? Warum versteckt sich Dallamanos Hamburg-Film (ja, wirklich an der Waterkant gedreht und in einigen Nebenrollen auch mit dem typischen breiten Hamburger Schnack versehen, wo man ja auch gerne über den s-pitzen S-tein s-tolpern tut) in Kellerarchiven oder wo auch immer? Seine Vergessenheit hat dieser Film wahrlich nicht verdient, DVD-Labels, grabt den aus!
Die Einordnung als Giallo ist allerdings eher zweifelhaft zu sehen. Klar gibt es einige wahrlich gialloeske Morde in dem Film und die Story ist zumindest teilweise in der gehobenen Gesellschaft (auch der Kommissar muss ne gute Mark verdient haben) angesetzt, doch wird der Fokus überwiegend auf die Polizei und natürlich auf den in seinen Eifersuchtswahn abdriftenden Polizisten gesetzt.
Die Musik rockt, aber ich habe nicht darauf geachtet, von wem sie stammt.
Auf jeden Fall ein empfehlenswerter Film, der natürlich bei mir noch einen Hamburg-Bonus bekommt.