Deliria-Italiano

Memories Within Miss Aggie



Originaltitel: Memories Within Miss Aggie

Herstellungsland: USA / 1974

Regie: Gerard Damiano

Darsteller: Deborah Ashira, Patrick Farrelly, Kim Pope, Mary Stuart, Darby Lloyd Rains

Story:

Miss Aggie ist eine kinderlose Frau in den Fünfzigern, die zurückgezogen und einsam in ihrem einfachen Haus lebt und sich dort um den an den Rollstuhl gefesselten und apathischen Richard kümmert. Während ihrer Arbeit im Haus und den wenigen Gesprächen mit Richard erinnert sich Aggie an vergangene Zeiten, in denen sie jung und begehrenswert war. Obwohl sie von ihrer Mutter weggesperrt wurde, hat sie doch in Richard den Mann ihres Lebens gefunden, der ihr auch bis zum aktuellen Tage geblieben ist. Doch mit jeder weiteren Erinnerung verstrickt sich der Geist von Aggie in Widersprüche und es scheint, als hätten sich die fast schon märchenhaft anmutenden Begegnungen mit dem anderen Geschlecht in der Realität anders zugetragen.

Die nächste große Überraschung aus der Kiste der Erwachsenfilme und zu Roberta Findlays dunklen Psychostudie „A Woman’s Torment“ ist „Memories within Miss Aggie“ eigentlich die perfekte Ergänzung - oder auch umgekehrt. Beide Filme behandeln Themen wie Isolation und Sexual-Ängste und präsentieren die derangierte Psyche einer erwachsenen Frau, nur dass dieses im Falle von Gerard Damiano noch düsterer und beklemmender daherkommt. Hier ist es Aggie, die sich an ihre Jugend und die ersten Erfahrungen mit einem Mann erinnert und sich dabei in gedankliche Widersprüche verstrickt. In den drei Erinnerungen werden Aggie und Richard auch jeweils von einem anderen Star der amerikanischen HC-Szene dargestellt und offenbaren Stück für Stück das Leben der Frau, die sich in positive Elemente flüchtet, die sich jedoch vermutlich nicht zu zugetragen haben. Damiano offenbart sehr langsam die tatsächlichen Ereignisse, die sich am Ende wie ein Magenschwinger dem Zuschauer offenbaren. Das heftige Ende von „Memories within Miss Aggie“ ist ja nicht nur angesichts des Entstehungsjahres mehr als herb und wurde seinerzeit wenig verwunderlich in der deutschen Kinofassung herausgeschnitten. Damiano zieht die Suspense-Schraube ja recht gemächlich an und während die erste Episode noch recht romantisch daherkommt, kippt die ganze Szenerie langsam immer mehr Richtung getriebenen Wahnsinn und entlässt den Zuschauer schlussendlich auch mit einem Finale, das seinesgleichen sucht und das man(n) auch erst einmal verdauen muss.

Klingt definitiv interessant, gibt es denn noch mehr HC-Filme von Vinegar Syndrome, die ernsten Filmgenres wie Drama, Thriller, Horror usw. zuzuordnen sind?

Adalmar hat geschrieben:Klingt definitiv interessant, gibt es denn noch mehr HC-Filme von Vinegar Syndrome, die ernsten Filmgenres wie Drama, Thriller, Horror usw. zuzuordnen sind?

ja, die gibt es: z.B. den eher dramatischen "A Woman's Torment" z.B. kann ich empfehlen. "A Climax of Blue Power" ist eher ein Roughie mit Krimi-Einschlag, und "Blue Ice" und "Corruption" sollen mehr in Richtung Thriller gehen. Die habe ich aber noch nicht gesehen. Dann noch "Dracula Sucks" bei dem sich die Beschreibung ja erübrigt und es gibt auch noch die "Po-No"-Serie mit ganz obskuren Sexploitation-Filmen, die auch mal in Richtung Horror gehen.

jogiwan hat geschrieben:Die nächste große Überraschung aus der Kiste der Erwachsenfilme und zu Roberta Findlays dunklen Psychostudie „A Woman’s Torment“ ist „Memories within Miss Aggie“ eigentlich die perfekte Ergänzung - oder auch umgekehrt. Beide Filme behandeln Themen wie Isolation und Sexual-Ängste und präsentieren die derangierte Psyche einer erwachsenen Frau, nur dass dieses im Falle von Gerard Damiano noch düsterer und beklemmender daherkommt. Hier ist es Aggie, die sich an ihre Jugend und die ersten Erfahrungen mit einem Mann erinnert und sich dabei in gedankliche Widersprüche verstrickt. In den drei Erinnerungen werden Aggie und Richard auch jeweils von einem anderen Star der amerikanischen HC-Szene dargestellt und offenbaren Stück für Stück das Leben der Frau, die sich in positive Elemente flüchtet, die sich jedoch vermutlich nicht zu zugetragen haben. Damiano offenbart sehr langsam die tatsächlichen Ereignisse, die sich am Ende wie ein Magenschwinger dem Zuschauer offenbaren. Das heftige Ende von „Memories within Miss Aggie“ ist ja nicht nur angesichts des Entstehungsjahres mehr als herb und wurde seinerzeit wenig verwunderlich in der deutschen Kinofassung herausgeschnitten. Damiano zieht die Suspense-Schraube ja recht gemächlich an und während die erste Episode noch recht romantisch daherkommt, kippt die ganze Szenerie langsam immer mehr Richtung getriebenen Wahnsinn und entlässt den Zuschauer schlussendlich auch mit einem Finale, das seinesgleichen sucht und das man(n) auch erst einmal verdauen muss.

Das sollte mich verwundern, da ich mal das deutsche Video gesehen hab.

Die deutsche Synchro war übrigens kaum erträglich.

ich war bisher der Meinung, es gäbe zwei deutsche Fassungen auf Video?! Eine Erstveröffentlichung von Silwa mit ungeschnittenem Ende und eine Zweitveröffentlichung von Videorama (die ich leider nur besitze) mit zensiertem Ende.
Aber in jedem Fall ein sehr bemerkenswerter und lohnender Film.

P.S. Weil es hier so halbwegs hinpasst noch einige andere tolle, empfehlenswerte XXX-Klassiker mit ansprechender Spielfilmhandlung, die mir grad spontan einfallen:

- Die blonde Stute (Fiona's on fire) ... trotz des dümmlichen deutschen Titels ein echter Krimi mit Mordfall und ermittelndem Detective, allerdings ist die DF wohl um diverse Handlungsstränge erleichtert

- Invasion der Liebesdrohnen ... durchgeknalltes Sci-Fi-Spektakel

- Trashi ... gleichfalls

- Sweet Savage ... Western, in den sich sogar Hollywoodveteran Aldo Ray verirrte

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:ich war bisher der Meinung, es gäbe zwei deutsche Fassungen auf Video?! Eine Erstveröffentlichung von Silwa mit ungeschnittenem Ende und eine Zweitveröffentlichung von Videorama (die ich leider nur besitze) mit zensiertem Ende.
Aber in jedem Fall ein sehr bemerkenswerter und lohnender Film.

P.S. Weil es hier so halbwegs hinpasst noch einige andere tolle, empfehlenswerte XXX-Klassiker mit ansprechender Spielfilmhandlung, die mir grad spontan einfallen:

- Die blonde Stute (Fiona's on fire) ... trotz des dümmlichen deutschen Titels ein echter Krimi mit Mordfall und ermittelndem Detective, allerdings ist die DF wohl um diverse Handlungsstränge erleichtert

- Invasion der Liebesdrohnen ... durchgeknalltes Sci-Fi-Spektakel

- Trashi ... gleichfalls

- Sweet Savage ... Western, in den sich sogar Hollywoodveteran Aldo Ray verirrte

Hm, ein Blick in die OFDB sagt, dass in der DF 6 Sekunden fehlen sollten. Dass wäre dann wohl doch möglich. Da ich mein Tape schon vor langer Zeit abgegeben hab, kann ich das nicht mehr nachprüfen.


Und noch ein anderer Tipp von mir

amerika-f35/expose-lovely-armand-weston-1976-t8538.html