Tschick - Fatih Akin (2016)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Tschick - Fatih Akin (2016)

Beitrag von jogiwan »

Tschick

Bild

Originaltitel: Tschick

Herstellungsland: Deutschland / 2016

Regie: Fatih Akin

Darsteller: Tristan Göbel, Anand Batbileg Chuluunbaatar, Anja Schneider, Uwe Bohm, Udo Samel

Story:

Der vierzehnjährige Maik ist ruhig, introvertiert und wohnt mit seiner alkoholkranken Mutter und seinem materialistischen Arschloch-Vater in einem schicken Heim. In der Schule wird er von allen nur Psycho genannt und sein großer Schwarm Tatjana nimmt ihn nicht einmal zur Kenntnis. Als eines Tages ein neuer Mitschüler erscheint, der zu Maik gesetzt wird, scheint sich die Abneigung seiner Mitschüler sogar noch zu verstärken. Der Neue, der mit seinem unaussprechlichen Namen von allen nur Tschick genannt wird, kommt aus Russland, riecht und sieht seltsam aus und inszeniert sich nicht nur als voller Draufgänger. Als die Ferien beginnen, die Mutter in die Entzugsklinik fährt und der Vater mit der neuen Freundin auf „Geschäftsreise“ geht, steht auf einmal Tschick mit einem gestohlenen Lada vor der Tür. Der Beginn eines wunderbaren Abenteuers…
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jogiwan
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Re: Tschick - Fatih Akin (2016)

Beitrag von jogiwan »

Wunderbarer „Coming-of-Age“-Streifen von Fatih Akin, der hier das Buch von Wolfgang Herndorf als sonniges Roadmovie durch Deutschland inszeniert. Der Streifen lebt dabei größtenteils von den beiden jugendlichen Darstellern, die ich ganz toll fand und der erfrischend unverkrampften Inszenierung, die auch wunderbar den Spagat zwischen Humor und Ernsthaftigkeit findet. Im Trailer sind ja alle lustigen Momente zusammengeschnitten, sodass man meinen könnte, es handelt sich bei dem Streifen um eine reine Lausbuben-Komödie, während der restliche Film mit seinen vielen Charakteren durchaus ernstere Töne anschlägt und melancholisch erscheint. Trotzdem bleibt „Tschick“ weitgehend positiv und für den Zuschauer ist es ein großer Spaß den beiden Jungs bei ihrem Roadtrip mit dem gestohlenen Lada und ihren Abenteuern zu begleiten. Ganz groß auch die Hommage an "Atemlos vor Angst" und die Gespräche über "Starship Troopers". Der introvertierte Junge lernt aus sich herauszugehen und der Verhaltensauffällige bleibt sich selber treu – so macht „Coming of Age“ auch großen Spaß und selbst wenn man vor deutschen Filmen für ein jugendliches Zielpublikum ansonsten zurückschreckt, sollte man sich diesen Film wohl nicht entgehen lassen. Am Ende gibt’s dann noch eine Coverversion von Stereolab und (fast) alles ist gut!
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McBrewer
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Re: Tschick - Fatih Akin (2016)

Beitrag von McBrewer »

Den hatte ich vor einiger Zeit auch geschaut & für sehr gut befunden. Fatih Akin hatte da ein sehr gutes Händchen für Darsteller & Automarke :mrgreen:
Lustigerweise führt wohl der Weg der beiden Ausreißer von Berlin zur Rumänischen Walachei ausgerechnet bei uns im Vorharz vorbei (was aber auch ein enormer Umweg wäre, aber nun gut, ohne Karte...)
Auf jedenfalls schauen die beiden in einer Szenen bedeutungsschwanger von Burg Regenstein bei Blankenburg ins Land

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Angesichtes des Lokalorit & des unterhaltsamen Timing ein :thup: und darauf ein :prost:
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FarfallaInsanguinata
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Re: Tschick - Fatih Akin (2016)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Einer der wenigen Filme, wo ich tatsächlich vorher das Buch gelesen und später die Verfilmung gesehen habe, was ja oft schiefgeht, da die eigenen Bilder und Vorstellungen, die beim Lesen entstehen, nicht mit denen korrespondieren, die der Regisseur der Verfilmung hatte.
Hier klappte das ganz gut, und ich würde frech behaupten, wer das Buch mochte, wird auch mit dem Film zurechtkommen, wobei mir die Romanform dann doch noch ein wenig besser gefiel. Schreiben konnte Herndorf tatsächlich und obwohl mir das Buch zuerst für mich irrelevant schien und mir aufgequatscht werden musste, habe ich das nicht bereut. Leider wird es ja keine neuen Geniestreiche des Autors mehr geben, da Wolfgang Herndorf bereits verstarb.
Herausragend an der Verfilmung für mich persönlich übrigens die Mitwirkung von Mercedes Müller, eine der allerbesten jungen Schauspielerinnen, die ich überhaupt kenne. Fing bereits als Kind an (ZDF-Soap "Wege zum Glück" oder Kinofilm "Die wilden Hühner und das Leben"), da bewies sie schon dem Alter angemessenes Talent. Kickboxerin auf Medaillenniveau ist sie übrigens ebenfalls noch. Vor der dürfte noch einiges zu erwarten sein.
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Blap
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Re: Tschick - Fatih Akin (2016)

Beitrag von Blap »

Vor ein paar Jahren geschaut und als sehr schön in Erinnerung behalten. Blu-ray liegt vor, daher spricht nichts gegen eine erneute Überprüfung.
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