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Letztlich sind doch aber quasi alle ernstgemeinten Musicals und vor allem Musical-Verfilmungen kitschiger Trash, insofern wenig verwunderlich. Liefert aber bestimmt eine schöne Grundlage für einen Parodieporno.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Naja, zumindest "Phantom der Oper" und "Les Miserables" sind ja filmisch nicht so schlecht umgesetzt und das Musical-Publikum wird bestens bedient - aber selbst das scheint sich hier mit Grausen abzuwenden. Ich freu mich drauf und das alles klingt nach ganz viel Spaß. Der Trailer ist ja mit "strange" noch wohlwollend umschrieben!
Als die ersten Trailer und Ausschnitte von „Cats“ die Runde machten, war ja die Aufregung groß und als der Film in die Kinos kam, gab es einen Wettbewerb, welcher Online-Rezensent wohl den blumigsten Verriss darüber veröffentlichen kann. Häme und Spott waren groß und auch der Titel des größten Flops aller Zeiten wurde wieder einmal äußerst strapaziert. Musicals sind nun mal eine eigene Welt und Andrew Lloyd Webbers „Cats“ in diesem seltsamen Kosmos noch einmal eine Stufe sonderbarer. Ich habe ja die Bühnenversion auf DVD gesehen und nie den Hype verstanden und auch im Film ist die Geschichte über ein Rudel Katzen mit menschlichen Charakterzügen immer noch seltsam genug und in Kombination mit dem sehr speziellen Look der Figuren wirkt das zugegeben auch stark gewöhnungsbedürftig. Dazu kommen verkitschte Settings, Artistik, Ballett, viel Gesang und jede Menge anderes Zeugs, von dem sich der Genre-Freund normalerweise mit Grausen abwendet. Ein besonders schöner Film ist „Cats“ auch nicht geworden, aber auch sicher nicht das filmische Desaster, dass vielerorts beschworen wird. Mehr als eine zielgruppengerechte Aufarbeitung des Bühnenstücks für die große Leinwand ist der Streifen aber auch nicht geworden und wer in seinem Leben noch kein Musical besucht hat, wird mit dem Streifen auch nicht viel anfangen können. Während andere Musical-Adaptionen für die große Leinwand ja noch als Spielfilm funktionieren und man ein Auge riskieren kann, ist „Cats“ aber sicherlich ein Werk, dass in diesem Punkt nicht überzeugen kann. Das Musical war in den Achtzigern ein Wagnis und hat funktioniert, der Film war 2019 ein Wagnis und hat eben nicht funktioniert. Irgendwie macht das den Streifen ja auch wieder sympathisch und auch der Cast nimmt es mit Humor und in ein paar Jahren lachen alle darüber und dann ist der völlig schräge Film vermutlich ohnehin längst Kult.