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Darsteller(innen): Timon Wloka, Janina Fautz, Timmi Trinks, Ugur Ekeroglu, Ruby O. Fee, Peter Lohmeyer, Eralp Uzun, Sascha Chmelensky, Alexandra Weis, Shalin-Tanita Rogall, Alwara Höfels, Denis Moschitto u. A.
Die Nachsitzer Ben, Jonas, Leo, Sophie und Özzi hören in ihrer Schule einen gewaltigen Knall. Als sie nachsehen, entdecken sie, dass eine Gruppe Gangster die Mitschüler des Astronomie-Kurses gefangen hält. Alle Ausgänge der Schule sind abgeriegelt. Die ungleichen Schüler, die sich zuvor kaum richtig kannten und aus den unterschiedlichsten sozialen Milieus kommen, erkennen, dass sie ganz auf sich allein gestellt sind. Nur wenn sie zusammenhalten und zu einem echten Team werden, haben sie eine Chance, die Klasse und sogar die ganze Welt zu retten. Die fünf Teenager erkennen, dass Teamgeist, Toleranz, Humor und Fantasie mächtiger sind als Skrupellosigkeit, Gier und Zynismus.
Quelle: KiKA
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
„Allein gegen die Zeit“ ist eine für den öffentlich-rechtlichen KiKA produzierte, in zwei Staffeln à 13 25-minütigen Episoden von 2010 bis 2012 erstausgestrahlte Krimiserie mit Science-Fiction-Einflüssen, die sich an ein junges Publikum richtet und sich konzeptionell und stilistisch an der US-Erfolgsserie „24“ orientiert. Jenes Konzept stammt von Silja Clemens, Stephan Rick und Ceylan Yildirim, auf dessen Grundlage Silja Clemens, Catharina Junk, Michael Demuth und Stephan Rick unter der dramaturgischen Leitung Yildirims die Drehbücher verfassten, welche schließlich unter der Regie Stephan Ricks („Unter Nachbarn“) und Andreas Morells („Unschuld“) inszeniert wurden. 2016 folgte gar noch ein Nachklapp in Form eines abendfüllenden Spielfilms.
Die Berliner Schülerinnen und Schüler Ben (13 Jahre, Timon Wloka, „Polizeiruf 110: Keiner schreit!“), Jonas (14, Timmi Trinks, „Beutolomäus und die Prinzessin“), Leonora (14, Janina Fautz, „Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte“), Sophie (11, Ruby O. Fee, „Als wir träumten“) und Özzi (13, Ugur Ekeroglu, „Schloss Einstein“) müssen an einem Samstagmorgen zusammen nachsitzen. Ihr Aufsichtslehrer ist Bens Vater Herr Funke (Peter Lohmeyer, „Das Wunder von Bern“). Parallel dringt unbemerkt eine Gruppe Vermummter ein. Als Herr Funke nicht vom Kopieren zurückkommt und die Nachsitzenden einen Schrei vernehmen, verlassen sie den Raum und beobachten, dass die Gangster den Astronomie-Kurs kollektiv als Geisel genommen haben. Die gesamte Schule erweist sich zudem als abgeriegelt, sodass nun guter Rat teuer ist. Die ungleichen Kinder und Jugendlichen sind jetzt zusammenzuhalten und -arbeiten gezwungen, zumal sich die Gefahr als zunehmend bedrohlicher herausstellt…
Was zunächst wie eine typische Teenie-Serie mit einer aufgeregten, verknallten Leonora und zum Nachsitzen verdonnerten Pennäler(inne)n beginnt, entwickelt sich in rasantem Tempo zu einer spannenden und unheimlichen Pilotfolge, eingefangen von einer entfesselten dynamischen Kamera. Zum Konzept gehört eine immer wieder eingeblendete Analoguhr, die die innerdiegetische Uhrzeit anzeigt und damit den Beinahe-Echtzeit-Anspruch der Serie verdeutlicht, die pro Episode ungefähr eine Stunde zu 25 Minuten verdichtet. Zwei der Geiselnehmer demaskieren sich: Rocky (Oliver Wnuk, „Stromberg“) und sein Anführer. Über die Sprechanlage geben sie bekannt, Professor Brehmer zu suchen, der ebenfalls der Vater eines Nachsitzenden sein soll… Es stellen sich also gleich mehrere Fragen: Wer sind die Geiselgangster, was ist ihr Motiv und was hat die Schule bzw. ihre Lehrerschaft damit zu tun? Und vor allem: Wie lässt sich möglichst bald Hilfe organisieren?
Soweit die erste Episode, die dank ihrer gut aufgelegten Jungmimen, der spannenden Ausgangssituation und der appetitanregenden, neugierig machenden Form der Inszenierung bereits einen Eindruck davon vermittelt, es hier mit etwas Besonderem zu tun zu haben, das zu einem großen Abenteuer für die Clique wie für die Zuschauerinnen und Zuschauer wird. Kritisiert bereits dieser Auftakt auf kluge Weise blinden Gehorsam, vermittelt die Serie, darf man anderen Stimmen Glauben schenken, im weiteren Verlauf Werte wie Zusammenhalt, gegenseitige Akzeptanz, Courage und Solidarität, während in der dramaturgischen Entwicklung Kritik an Autoritäten, Amts-/Machtmissbrauch und Habgier zum Ausdruck kommen.
Das klingt nach einer wirklich großen, ambitionierten Jugendserie, die mit handwerklicher wie erzählerischer Finesse ihre Zielgruppe nicht nur ernstnehmend, sondern auch herausfordernd gestaltet wurde und erfreulicherweise das Potential zu haben scheint, ihr Publikum nachhaltig zu beeindrucken.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)