Poltergeist - Tobe Hooper (1982)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Poltergeist - Tobe Hooper (1982)

Beitrag von jogiwan »

Poltergeist - Tobe Hooper (1982)

Bild

Originaltitel: Poltergeist

Herstellungsland: USA, 1982

Regie: Tobe Hooper

Darsteller: Craig T. Nelson, JoBeth Williams, Beatrice Straight, Heather O'Rourke, Dominique Dunne, u.a.

Story:

Familie Freeling ist eine amerikanische Mittelstandsfamilie und wohnt in einer Siedlung namens Cueste Verde. Doch statt der erhofften Ruhe geschehen in dem geräumigen Haus der fünfköpfigen Familie samt Hund und Vogel gar seltsame Dinge. Möbel bewegen sich von Geisterhand und die Jüngste der Familie spricht mit Wesen aus dem Fernseher. Als sie eines Nachts spurlos verschwindet, ein Baum mit seinen Ästen den Sohn bedroht und weiter Geistererscheinungen folgen, entpuppt sich die Idylle als Albtraum...
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jogiwan
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Re: Poltergeist - Tobe Hooper (1982)

Beitrag von jogiwan »

"Poltergeist" ist wohl einer meiner allerliebsten Filmen - und das schon seit Jahrzehnten. Eine amerikanische Bilderbuchfamilie erlebt eine wahre Achterbahnfahrt in der Geisterbahn und der Traum von Eigenheim in der idyllischen Vorstadt entpuppt sich als wahrer Albtraum, als die Familie zwischen die Fronten eines ungleichen Kampfes zwischen einer skrupellosen Baufirma und den Geistern amerikanischer Ureinwohner gerät. Dabei wird ein wahres Trickfeuerwerk abgefackelt und auch auf einen humorvollen Unterton nicht vergessen! Mit Nostalgiebonus im oberen Bereich anzusiedeln und auch knapp 28 Jahre nach Erscheinen noch immer schwer unterhaltsam!
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Blap
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Re: Poltergeist - Tobe Hooper (1982)

Beitrag von Blap »

Kurzkommentar aus dem Filmtagebuch des Todes:


Poltergeist (USA 1982, Originaltitel: Poltergeist)

Steve Freeling (Craig T. Nelson) arbeitet erfolgreich im Immobiliengeschäft. Mit seiner Frau Diane (JoBeth Williams) und den drei gemeinsamen Kindern, bewohnt Steve ein Haus in der Neubausiedlung, die von seinem Arbeitgeber aus dem Boden gestampft wurde. Eine zufriedene, ja durchaus glückliche Familie, gebettet auf das bequeme Polster des Mittelstandes. Doch plötzlich gehen seltsame Dinge vor. Das Nesthäckchen Carol Anne (Heather O'Rourke) spricht mit dem Fernseher, was zunächst niemand aus der Familie ernst nimmt. Als sich allerdings die Küchenstühle selbst aufstapeln, wird auch Diane klar, dass in ihrem Haus fremdartige Kräfte walten. Das Grauen soll bald mit allem Nachdruck zupacken. Als ein Gewitter tobt, wird die kleine Carol Anne von einem Sog erfasst und bleibt einfach verschwunden. Die verzweifelten Eltern ziehen Dr Lesh (Beatrice Straight) und deren Helferlein hinzu, das Team gilt als erfahren im Umgang mit parapsychologischen Phänomen. Carol Anne meldet sich aus einer anderen Dimension (?) bei ihren Eltern, doch wer kann das kleine Mädchen zurück in die Welt der Lebenden holen? Gibt es überhaupt eine Rettung für Carol Anne? Welchen Hintergrund haben die Vorfälle?

Die Story zu "Poltergeist" stammt von Steven Spielberg, der die Regie Tobe Hooper überliess. Hooper machte die Filmwelt 1974 auf sich aufmerksam, als er mit "The Texas Chain Saw Massacre" einen fiesen und intensiven Terrorfilm vom Stapel schickte, der heute längst zum Klassiker avanciert ist, dabei aber nichts von seiner durchschlagenden Wirkung eingebüsst hat. Aber kommen wir zu "Poltergeist", immerhin eines der wichtigsten Werke des US-Mainstreamhorrorkinos der achtziger Jahre. Mit Craig T. Nelson und JoBeth Williams fährt der Film zwei solide Hauptdarsteller auf, die perfekt in die Rolle des glücklichen Elternpaares passen. "Poltergeist" spielt ein wenig mit den Klischees, denn die Eltern pflegen einen angenehm unverkrampften Umgang mit ihren Zöglingen, am Abend dampfen Mami und Papi gern ein gepflegtes Tütchen. An der Leistung von Nelson und Williams gibt es überhaupt nichts zu meckern, die wahren Glanzpunkte setzen allerdings einige Nebendarsteller. Die kleine Heather O'Rourke spielt für ein Kind ihres Alters erstaunlich glaubwürdig -leider verstarb das Mädchen bereits 1988, sie wurde keine 13 Jahre alt- Beatrice Straight trumpft in der Rolle der Parapsychologin auf, Zelda Rubinstein -leider vor wenigen Tagen verstorben- kann als Medium rundum überzeugen.

Wer nun glaubt, Tobe Hooper würde ein Mettgut-Festival veranstalten, ist völlig auf dem Holzweg. "Poltergeist" setzt nicht auf Gewalt und Gedärm, neben den Schauspielern stehen die Atmosphäre und die unblutigen Special Effects im Mittelpunkt. Oft gelingt es dem Film eine intensive und faszinierende Gruselstimmung aufzubauen, leider hält er diese Form nicht über die gesamte Spielzeit aufrecht. So gibt es Szenen die für unglaublich wohlige Gruselschauer sorgen, während andere der Stimmung eher ein wenig abträglich sind. Ich liebe z.B. den Moment, in dem die "Lichterscheinung" die Treppe hinuter schwebt, Gruselschauer der allerbesten Sorte! Wenn allerdings in einem Raum das Mobilar umherfliegt und ein Zirkel als Plattennadel dient, dann ist mir das einfach ein wenig zu albern, zu sehr vordergründige Effekthascherei. Das ist aber mein persönliches Problem, denn die humorige Note ist ja durchaus gewollt, gereicht aber IMHO nicht immer zum Vorteil. Die handwerkliche Qualität der Special Effects ist fraglos ohne Fehl und Tadel. Ein weiterer -kleiner- Kritikpunkt bleibt noch anzumerken. Natürlich stellt man sich ständig die Frage nach dem "warum". Hier wird der entscheidende Hinweis eindeutig zu früh gegeben, was ich ein wenig schade finde.

"Poltergeist" ist ein zeitloses Vergnügen und bereitet mir "alle Jahre wieder" Freude. Auf Blu-ray präsentiert sich der Film in sehr schöner Qualität. Man hat das Material glücklicherweise nicht "zu Tode gefiltert", sondern auf eine angemessene, sorgfältige Aufbereitung gesetzt. Das Bonusmaterial fällt recht dünn aus, es gibt nur eine fragwürdige Dokumentation zu sehen, in der sich diverse Wirrköpfe über "echte" Geistererscheinungen auslassen.

Ein guter bis sehr guter Film = 7,5/10

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jogiwan
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Re: Poltergeist - Tobe Hooper (1982)

Beitrag von jogiwan »

Ja, ich liebe den Streifen nach all den Jahren immer noch! „Poltergeist“ macht einfach alles richtig und sorgt mit seinen sympathischen Figuren und tollen Geistererscheinungen und Poltergeist-Phänomenen immer noch für wohlige Gänsehaut-Momente, auch wenn man mittlerweile die meisten Dialoge und sämtliche Entwicklungen schon auswendig kennt. In der Liste der meistgesehenen Filme ist Tobe Hoopers und/oder Steven Spielbergs Vorstadtsiedlungs-Albtraum jedenfalls ganz oben und auch wenn manche Momente sicher etwas zu naiv und fast schon kindgerecht daherkommen, entschädigt manch herber Splatter-Moment und das turbulente Finale für den harmlosen Beginn. Herausgekommen ist ein Gruselfilm (fast) für die ganze Familie, der auch bei mir seinerzeit ein Mitgrund war, sich mehr mit dem Genre zu beschäftigen und seitdem bin ich ja auch nicht mehr weggekommen. Nun liegen alle drei Teile bereit und der Erstling als gelungener Auftakt war wieder einmal wie ein Wiedersehen mit alten Freunden!
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