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H.P. Lovecraft's Necronomicon - Yuzna, Gans, Kaneko (1993)
Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 06:39
von jogiwan
H.P. Lovecraft's Necronomicon
Originaltitel: Necronomicom
Herstellungsland: USA, Japan / 1993
Regie: Brian Yuzna, Christophe Gans, Shusuke Kaneko
Darsteller: Jeffrey Combs, Richard Lynch, David Warner, Bess Mayer, u.a.
Story:
In den späten Dreißigern ist H.P. Lovecraft in einer Bibliothek auf der Suche nach dem ominösen Necronomicon, dem Buch der Toten, das allerdings von den Verantwortlichen versteckt wird. Mit einer List gelingt der Schriftsteller an den Schlüssel des Raumes und beginnt das Buch zu studieren und entdeckt darin drei Geschichten. Die Erste namens „The Drowning“ handelt von einem verzweifelten Mann, der versucht seine ertrunkene Frau und Kind ins Leben zurückzuholen, die Zweite mit dem Titel „The Cold“ von lebensverlängernden Maßnahmen und „Whispers“ von außerirdischem Leben, das nach den Menschen greift.
Re: H.P. Lovecraft's Necronomicon - Yuzna, Gans, Kaneko (1993)
Verfasst: Fr 5. Jun 2020, 06:40
von jogiwan
Episodenhorror nach H.P. Lovecraft, der unter der treibenden Kraft von Brian Yuzna und in internationaler Koproduktion entstanden ist. „Necromonicon“ ist für Fans von Lovecraft auch eine schöne Sache und die drei Episoden samt Rahmenhandlung mit Jeffrey Combs als H.P. Lovecraft (!) mit angeklebter Nase und Kinn auch eine sehr lohnende Sache. Die Geschichten sind halbwegs stimmig, überraschend blutig und sind allesamt sehr solide ausgefallen und huldigen dem morbiden Werk des Schriftstellers mit seinem Hang zu Tentakeln, Aliens und morbiden Einfällen. Alles recht hübsch und aufwendig gemacht überzeugt „Necronomicon“ mit seiner Vielschichtigkeit und Gans setzt auf Atmosphäre, Kaneko auf Schleim und Yuzna auf „Screaming Mad George“, der hier sein Lager für Körperteile zur Verfügung gestellt hat. Alles sehr kurzweilig und hübsch anzuschauen und Fans von Anthologie-Horror kommen hier auch auf ihre Kosten. Ja, auch wenn ich Yuzna jetzt nicht unbedingt für einen sonderlich guten Regisseur halte, hier hat er jedenfalls ein gutes Händchen bewiesen und ein Werk geschaffen, dass mich doch sehr positiv überrascht hat. Nur den geschtzten Jeffrey Combs für die Rahmenhandlung so hinter Make-Up zu verstecken, damit er unseren H.P. dann letztlich doch nur entfernt ähnlich sieht – das war wohl nicht so gut überlegt.
Re: H.P. Lovecraft's Necronomicon - Yuzna, Gans, Kaneko (1993)
Verfasst: Sa 6. Jun 2020, 17:43
von Adalmar
Richtig viel mit Lovecraft (was dessen Grundgedanken angeht) hat der Film nicht zu tun, jedoch ein - wie von Jogi schon richtig beschrieben - sehr unterhaltsamer und optisch von gruselig-atmosphärisch bis schleimig und splatterig sehr schön umgesetzter, einfallsreicher Episodenhorror.
Re: H.P. Lovecraft's Necronomicon - Yuzna, Gans, Kaneko (1993)
Verfasst: Mo 8. Jun 2020, 09:52
von buxtebrawler
Den fand ich sehr stark!
Re: H.P. Lovecraft's Necronomicon - Yuzna, Gans, Kaneko (1993)
Verfasst: Sa 2. Jul 2022, 10:42
von sergio petroni
Drei Kurzgeschichten Lovecrafts bilden die Grundlage für diesen Omnibusfilm, wobei in
der Rahmenhandlung Jeffrey Combs als Lovecraft himself auf die Jagd nach dem
sagenumwobenen Necronomicon geht.
In der ersten Geschichte von Christophe Gans geht es um die Rückholung geliebter Menschen aus dem
Totenreich. Das ganze spielt in einem nebelumwobenen, verfallenden Schloß am
Meeresufer und läßt damit ein bißchen Corman-Poe-Feeling entstehen. Natürlich funktioniert
das Rückholen nicht so ganz perfekt, denn alles hat seinen Preis.
In der mittleren Geschichte von Shûsuke Kaneko hat ein Wissenschaftler (David Warner)
eine Methode gefunden, um scheinbar ewig zu leben. Aber auch dieser vermeintliche
Erfolg hat eine dunkle Seite.
In Brian Yuznas Kurzgeschichte geht es um zwei Polizisten, die einen Mörder in
die Unterwelt der Stadt verfolgen. Ganz tief unten lauern Wesen aus einer anderen
Zeit und warten auf ihre Chance, die Welt zu übernehmen.
Bei "Necronomicon" handelt es sich um einen typischen Yuzna-Streifen. Weniger das Subtile
steht im Vordergrund, sondern eher der knallig-bunte Effekteoverkill. Und den bekommt
man hier von einem riesigen Special-Effects-Team geboten, dem unter anderen John Carl Buechler
und Screaming Mad George angehörten.
Anders ausgedrückt: Wenn man darauf eingestellt ist statt einer Gourmet-Bude ein XXL-Restaurant zu betreten,
kann man hier sehr wohl seinen Spaß haben.
7/10