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Tenet (2020) - Christopher Nolan

Verfasst: So 6. Sep 2020, 13:16
von karlAbundzu
TENET (2020)

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R: Christopher Nolan; D: John David Washington, Robert Pattinson, Kenneth Branagh, Elizabeth Debicki, Dimple Kapadia, Aaron Taylor-Johnson, Clémence Poésy, Fiona Dourif, Andrew Howard, Wes Chatham, Himesh Patel, Martin Donovan, Anthony Molinari, Juri Kolokolnikow, Michael Caine, Jack Cutmore-Scott; M: Ludwig Göransson

"Ein CIA-Agent (John David Washington) wird nach einem Einsatz bei einem Terroranschlag auf die Kiewer Oper enttarnt und überwältigt. Selbst unter Folter weigert er sich jedoch, seine Kollegen zu verraten und nimmt sich selbst das Leben – oder glaubt das zumindest. In Wahrheit hat er so einen ultimativen Test bestanden und dadurch Zugang zu einer supergeheimen Organisation gewonnen, die versucht den Dritten Weltkrieg zu verhindern. Die Mitarbeiter stoßen immer wieder auf Gegenstände aus der Zukunft, die sich rückwärts in der Zeit bewegen – die sogenannte Inversion. Offenbar handelt es sich dabei um eine Kriegserklärung aus der Zukunft, deren Mittelsmann der russische Waffenhändler Andrei Sator (Kenneth Branagh) ist. Gemeinsam mit seinem neuen Partner Neil (Robert Pattinson) versucht der Protagonist, Zugang zu Sator zu erhalten und den Krieg der Zeiten zu verhindern. Eine Möglichkeit scheint Sators Ehefrau Kat (Elizabeth Debicki) zu sein... "

Quelle: Filmstarts.de

Re: Tenet (2020) - Christopher Nolan

Verfasst: So 6. Sep 2020, 13:17
von karlAbundzu
Ein CIA-Agent wird aufgrund seiner Härte bei einem EInsatz in Kiew von der Geheimorganisation Tenet rekrutiert, um die Welt zu retten, die der Bösewicht Sator vernichten will. Und zwar mit einer Zeit-Inventier-Maschine, die aus neun Teilen bestand und losgeht, wenn er stirbt. Und sterben will/wird er...
Ein rasanter und trotz seiner Länge (150m) nicht langweiliger Actioner, in der Tradition der James Bond und Mission Impossible - Filme. Optisch sehr schön und die Idee mit der Zeitinvertierung und -gegenläufigkeit sehr raffiniert und technisch brillant eingesetzt. Dazu ein großartiger Geräusche-Soundtrack wie schon bei Nolan gewohnt. So weit so gut.
Doch hier noch ein paar weitere Gedanken (könnten Spoiler enthalten):
A. Anscheinend war der Plan, ein Meta -James Bond (oder eventuell auch MI-)Film zu drehen. Der namenlose Protagonist mit seinen Schlußsätzen, die englische Anspielung mit Auftritt Michael Caine (eine schöne Szene, die aber auch einfach unterm Tisch hätte fallen können). Der typische Bond Gegner mit sprechendem Namen, hinreissend von Branagh interpretiert. Das taucht aber immer nur punktuell und wie ein Fremdkörper auf, so wie es auch am Ende tut, als ob es jetzt eine Reihe von Tenet - Filmen geben wird (wo das nicht geplant ist, oder?)
B. Meine Begleitung ist eine Freundin von Zeitreisegeschichten, und checkt die meist viel besser als ich. Und die war enttäuscht, weil die Zeitreisemaschinenanteile nur zu optischen Tricks und eben nur das JB-SciFi -Gimmick waren, das die Welt vernichtet, oder alle Menschen. Das wurde auch nicht recht erklärt und eben mit viel Optik, schneller Action, Auftauchen von Rollen, bei denen man nicht weiß, ob sie nochmals auftauchen oder nicht, überspielt wurde. Oder eben nicht mehr als ein Gimmick ernst genommen wurde.
Auch die ganze Konstruktion mit wer was wann gemacht hat, machen wird oder macht ist bei genauerer Betrachtung nicht besonders haltbar.
C: Nolan bemühte sich, unterschwellig BLM mit hineinzunehmen und das auf kluge Art, dann gab es noch Klima-Politik-kritische Töne, eher sehr Holzhammer. Das dann gerade bei der größten Frauenrolle die gute alte zu rettende Prinzessin bei rauskommt , ist tatsächlich enttäuschend, da hilft es auch nicht viel, dass eine der größten Planerinnen im Hintergrund eben eine Frau ist. JB-like sind die Russen natürlich noch dem guten alten kalten Krieg Klischee entsprungen.
Fazit: Guter Actioner, brillant gefilmt, kommt aber eben nicht an die tiefen klugen Werke Nolans heran.
Ich hatte Spaß und hätte ihn gerne auf 70mm wie gedreht gesehen.

Re: Tenet (2020) - Christopher Nolan

Verfasst: So 6. Sep 2020, 15:51
von purgatorio
ich schrieb dazu vor ein paar Tagen:
purgatorio hat geschrieben: Mi 2. Sep 2020, 10:12 Fürs persönliche Wohlbefinden ging ich gestern Nachmittag ins Kino. Ein neuer Nolan bietet sich zum Abschalten an. TENET sollte es also sein.
Eine kurze und recht simple Botschaft...
► Text zeigen
...ist hier eine (vielleicht etwas unnötig) komplizierte aber stringent dargebotene Narration gebettet. Anfangs verwirrend, dann erfassbar, dann nochmal etwas komplizierter, dann sehr zum Staunen anregend (obwohl man soetwas irgendwoher schon kennt). Aber in Summe eben auch echt geil. Ein Film fürs Kino: Es knallt und rummst, die Action ist atemberaubend, die treibenden Bässe ballern Publikum und Filmfiguren unermüdlich vorwärts. Fetzt! Nachhaltig und wirklich raffiniert ist hier allerdings nichts. Man geht aus dem Saal und hat mit dem Film auch schon abgeschlossen. Unterhaltsam geiler Scheiß fürs Kino! Alles bewegt sich vorwärts und rückwärts gleichzeitig. Herrlich anzusehen. Dann ist aber auch gut. Ein flacher Nolan. Aber immerhin schön bombastisch. Sollte man wissen, dann werden keine Erwartungen enttäuscht.
...deckt sich mit deinen Ausführungen :D

Re: Tenet (2020) - Christopher Nolan

Verfasst: Do 26. Nov 2020, 11:25
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 17.12.2020 bei Warner in verschiedenen Ausführungen:

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Ultra-HD-Blu-ray/Blu-ray-Kombination im Steelbook

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Ultra-HD-Blu-ray/Blu-ray-Kombination in herkömmlicher Hülle

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Blu-ray im Steelbook

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Blu-ray in herkömmlicher Hülle

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DVD in herkömmlicher Hülle

Re: Tenet (2020) - Christopher Nolan

Verfasst: So 30. Jul 2023, 15:00
von McBrewer
Nachdem ich TENET damals im Kino sah, bin ich mit @Purgatorios Meinung ziemlich überein gegangen & wollte damals auch meinen, bei einer Neusichtung wäre noch Platz nach oben...

Und zu dieser hatte ich nun via BluRay die Gelegenheit, aber irgendwie war alles, was mir dann damals schlüssig erschien, nun verwirrend.
Mehr noch: meiner Meinung hatte das Drehbuch & Story doch einige Logiklöcher, die ich nicht verstehen konnte.
Das hat mir dann doch den Filmabend vergrämt, dachte ich noch Stunden später über (Un-)Sinn nach.
Um vielleicht doch einmal Frieden mit dem (sicherlich nicht schlechten) Sci-Fi Actionfilm zu schließen bedarf es aber einer erklärenden Diskussion mit einer Szenekundigen Person die ein paar mehr Windungen im Gehirn zusammengesetzt hat als ich . :hirn:

Re: Tenet (2020) - Christopher Nolan

Verfasst: Sa 7. Sep 2024, 19:12
von sergio petroni
Ein bei einem Einsatz in der Kiewer Oper offenbar getöteter Agent, wird irgendwie doch am Leben gehalten.
Danach wird er einem geheimen Programm unterstellt, das das Ziel verfolgt, die Menschheit vor dem Untergang
zu bewahren. Denn Oberbösewicht Sator (Kenneth Branagh) plant die Auslöschung derselbigen. Wie in vielen seiner
bisherigen Werken, entspinnt Christopher Nolan auch in "Tenet" einenen eigen Kosmos mit eigenen Regeln,
denen der Zuschauer folgen möge oder auch nicht. Zeitreisethematik bzw. rückwärts laufende Zeit inklusive.
Mir hat in diesem Zusammenhang besonders der Begriff "invertierte Munition" gefallen, die ihre Opfer sozusagen
unumkehrbar in der Zukunft getötet hat.....
"Tenet" ist Brainfuck hoch zehn. Jedoch, vielleicht existiert das ein oder andere Genie, das Nolans Vorgaben in ein
schlüssiges Universum übersetzt. Bei mir jedoch ein hoffnungsloser Fall. So bleibt nur die Freude an toll
durchkomponierten Bildern und einer rasant erzählten Geschichte, der jedoch mit zunehmender Laufzeit die
menschliche Komponente immer mehr abhanden kommt. (Sehr gelungener) Style over Content,
leider ohne emotionale Ebene.
6,5/10