Deliria-Italiano

The Cell
Originaltitel: The Cell

Herstellungsland: USA / 2000

Regie: Tarsem Singh

Darsteller: Jennifer Lopez, Vince Vaughn, Vincent D'Onofrio, Marianne Jean-Baptiste, Jake Weber

Story:

Mithilfe einer neuartigen und experimentellen Therapie kann die Sozialarbeiterin Catherine in das visualisierte Bewusstsein komatöser Patienten eintauchen und mit ihrem Unterbewusstsein kommunizieren. Obwohl diese neuartige Methode noch in der Entwicklung steckt, wird sie und ihr Team in einem Kriminalfall zu Rate gezogen, bei dem ein schizophrener Serienmörder ebenfalls durch einen Schub ins Koma gefallen ist. Dieser hat kurz vorher noch ein weibliches Opfer entführt, dass es in knapper Zeit zu retten gilt. Doch das Unterbewusstsein des Killers ist geprägt von dunklen Bildern und stellt auch Catherine vor eine Herausforderung, die sich schon bald in den düsteren Bildern einer verkorksten Kindheit und kranken Seele zu verlieren droht.

„The Cell“ hab ich ja seinerzeit im Kino gesehen und mochte den nicht so wirklich. Die Geschichte und teils die Figuren erinnern immer etwas zu sehr an „Das Schweigen der Lämmer“ und Jennifer Lopez fand ich damals schon ziemlich fehlbesetzt und ihre Rolle mehr als unglaubwürdig. Außerdem liegt der Schwerpunkt bei „The Cell“ statt den Ereignissen in der realen Welt eindeutig bei seinen Bildern des Unterbewusstseins und einer von Werbung inspirierten Hochglanz-Ästhetik, mit der ich auch nur begrenzt etwas anfangen kann. Die traumartige Symbolik in dem Streifen wirkt auch immer etwas zu einfach gestrickt und der Film verlässt sich meines Erachtens auch etwas zu sehr auf diese Bilder. Wenn die Jenny Lopez am Ende als stilisierte Maria den gequälten Kinderseelen Erlösung bringen möchte, dann wirkt das nicht nur etwas aufgesetzt, sondern auch ziemlich bemüht. Die CGI-Welten wirken auch nicht mehr so spektakulär und sind mittlerweile Standard geworden. Aber das sind persönliche Empfindungen und der Streifen soll hier auch nicht schlechter wegkommen als er eigentlich ist – ein oberflächlicher Streifen mit schönen Bildern, der sogar noch den hässlichsten Seiten und dem Schrecklichsten noch etwas Schönes abgewinnen möchte. Diskont-Surrealismus für die breite Masse. Ich mag es halt lieber dreckig.

jogiwan hat geschrieben: ↑Mi 14. Okt 2020, 07:26 Ich mag es halt lieber dreckig.

...Scherz beiseite. Bei diversen Szenen des Films fiel mir damals im Kino schon auf, dass da sehr stark diverse Werke der modernen Kunst zitiert werden. Das wäre glatt mal Interpretationsstoff für Salvatore.

Mit THE CELL hatte ich erst vor kurzem nach langer Zeit ein Wiedersehen. Und ich glaube, heute gefällt mir Tarsem Singhs Eyescandy-Film THE CELL noch besser als vor 20 Jahren. Der ist auch relativ gut gealtert, kaum Staub, dafür eine herrliche Optik & eine faszinierende Traumwelt, meiner Meinung nach. Dieser Film ist wahrscheinlich das, was Nolans INCEPTION gerne wäre.
Davon, also THE CELL, soll es ja auch eine zweiten Teil gegeben haben, den ich aber höflich ausgespart habe

Tatsächlich, gibt sogar einen zweiten Teil - aber ich glaub, den kann man sich wirklich sparen Hat den wer gesehen?