Der schwarze Brigant - Domenico Paolella (1961)

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Salvatore Baccaro
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Der schwarze Brigant - Domenico Paolella (1961)

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Originaltitel: Il segreto dello sparviero nero

Produktionsland: Italien 1961

Regie: Domenico Paolella

Darsteller: Lex Barker, Livio Lorenzon, Nadia Marlowa, Walter Barnes, Germano Longo

Don Juan Azorin, seines Zeichens Botschafter der spanischen Krone, schippert mit einem brisanten Geheimdokument vor der Küste Jamaikas, als ihn die Piratenmeute des Wilden Jack einkassiert. Freilich ahnen die Freibeuter nicht, dass ihnen ein neben etlichen Handelsgütern auch ein unscheinbares Sendschreiben in die Hände geriet, das sowohl für die Spanier wie auch für die verfeindeten Engländer von unschätzbarem Wert ist. Mit dem Auftrag, den politischen Zündstoff von der Pirateninsel zu bergen, beauftragen die Spanier den Offizier Capitano Carlos Herrera: Um den Engländern vorzugaukeln, er sei bei der Armee in Ungnade gefallen, mimt dieser auf einem mehrheitlich von Briten besuchten Ball den pöbelnden Saufbold, - nur um kurz danach inkognito in die Südsee aufzubrechen. An seiner Seite: Sergeant Rodriguez, der mit ihm den Plan ausbaldowert, wie man sich das Vertrauen des Wilden Jack erschleichen, Teil seiner Mannschaft werden und ihm heimlich das Dokument, dessen konkreten Inhalt wir im Übrigen nie erfahren, stibitzen könne. Abgesehen davon, dass dem Wilden Jack, nachdem Herrera und Rodriguez seine Gunst gewonnen haben, ein Schiff voller Offizierstöchter ins Netz geht, unter denen sich ausgerechnet Herreras Herzblatt Leonora befindet, sind die Engländer auch nicht untätig geblieben und haben einen mysteriösen Maskenmann namens „Der schwarze Brigant“ ausgesandt, um unseren Helden beim Erbeuten des Schriftstücks zuvorzukommen…

Entstanden kurz bevor er sich mit seiner Darstellung des Old Shatterhands unsterblich machen wird in seiner „italienischen Phase“ ist IL SEGRETO DELLO SPARVIERO NERO ein spannungsarmer, sich dramaturgisch schleppender Mix aus Mantel-und-Degen sowie Seeräuber-Abenteuer, in dem „Sexy Lexy“ – einmal abgesehen von der Anfangsszene, wo er den irre gackernden Betrunkenen mimt – das gleiche Strahlemann-Programm abspult wie in Dutzenden anderen Streifen dieses Kalibers. Erst recht blass erscheint Livio Lorenzon als sein Sidekick Rodriguez, um dessen wahre Identität der Film einerseits immenses Aufheben macht, uns aber andererseits ihre Lüftung schon im ersten Drittel quasi auf dem Silbertablett präsentiert. Domenico Paolella inszeniert routiniert, das unter Mitwirkung Sergio Sollimas entstandene Drehbuch dümpelt im schlackigen Fahrwasser eines Ententeichs, ein Gefühl der Vertrautheit stellt sich ein, wenn man zahllose Buchten, Kulissen, Statistennasen wiederentdeckt, die man bereits aus ähnlichen Leinwandspektakeln kennt. Alles in allem hat mich dieser Groschenroman in Bewegtbildern wenig elektrisiert.
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