Im Sumpf des Grauens - Roy del Ruth (1959)
Moderator: jogiwan
- sergio petroni
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Im Sumpf des Grauens - Roy del Ruth (1959)
IM SUMPF DES GRAUENS
Originaltitel: The Alligator People
Herstellungsland-/jahr: USA 1959
Regie: Roy del Ruth
Darsteller: Beverly Garland, Bruce Bennett, Lon Chaney Jr., George MacReady, Frieda Inescort, Richard Crane, Douglas Kennedy,
Bill Bradley, Hal K. Dawson, Dudley Dickerson, John Frederick, Ruby Goodwin, ...
Story: Nach dem Erhalt eines Telegrammes verschwindet der Ehemann einer Frau spurlos. Diese sucht ihn Monate lang vergebens und setzt ihre letzte Hoffnung auf die Idee es in seinem Heimatort zu versuchen. Dort angekommen stößt sie auf mangelnde Gastfreundschaft und Unehrlichkeit. So will man ihr weiß machen von einer Ehefrau nichts zu wissen und den Aufenthaltsort des Mannes, den man kaum kenne, nicht zu wissen. Als die Frau des nachts wohlbekannte Klänge am Klavier hört läuft sie hinunter ins besagte Zimmer und sieht einen Mann im Dunkeln davon laufen, der sein Gesicht verdeckt. Sie glaubt felsenfest das dies ihr Mann war. Aber warum weicht er ihr aus? Und warum verdeckt er sein Gesicht? Ob der Arzt des Ortes mehr darüber weiß als er behauptet?
(quelle: ofdb.de)
Originaltitel: The Alligator People
Herstellungsland-/jahr: USA 1959
Regie: Roy del Ruth
Darsteller: Beverly Garland, Bruce Bennett, Lon Chaney Jr., George MacReady, Frieda Inescort, Richard Crane, Douglas Kennedy,
Bill Bradley, Hal K. Dawson, Dudley Dickerson, John Frederick, Ruby Goodwin, ...
Story: Nach dem Erhalt eines Telegrammes verschwindet der Ehemann einer Frau spurlos. Diese sucht ihn Monate lang vergebens und setzt ihre letzte Hoffnung auf die Idee es in seinem Heimatort zu versuchen. Dort angekommen stößt sie auf mangelnde Gastfreundschaft und Unehrlichkeit. So will man ihr weiß machen von einer Ehefrau nichts zu wissen und den Aufenthaltsort des Mannes, den man kaum kenne, nicht zu wissen. Als die Frau des nachts wohlbekannte Klänge am Klavier hört läuft sie hinunter ins besagte Zimmer und sieht einen Mann im Dunkeln davon laufen, der sein Gesicht verdeckt. Sie glaubt felsenfest das dies ihr Mann war. Aber warum weicht er ihr aus? Und warum verdeckt er sein Gesicht? Ob der Arzt des Ortes mehr darüber weiß als er behauptet?
(quelle: ofdb.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Im Sumpf des Grauens - Roy del Ruth (1959)
Regie-Veteran Roy del Ruth drehte "The Alligator People" im Auftrag von 20th Century Fox und
es war seine drittletzte Arbeit. Das recht billige Monsterfilmchen mit Mad-Scientist-Thematik
besticht durch eine coole Locations in Floridas Sümpfen, die sehr schön und stimmungsvoll fotografiert sind.
In Rückblenden wird die Geschichte von Joyce erzählt, die diese unter Hypnose Stück für Stück preisgibt.
Kaum verheiratet verschwindet Paul, die große Liebe ihres Lebens. Joyce setzt alles daran,
Paul zu finden. Die Spur führt sie zu einem alten Herrenhaus in Floridas Sümpfen,
wo sie allerdings wenig willkommen ist. Die Ansage, nachts auf ihrem Zimmer zu bleiben
führt natürlich zum Gegenteil und zu einigen unheimlichen Entdeckungen.
Nach und nach kommt sie dem Geheimnis des Sumpfes auf die Spur, und diese
Entdeckungen werden Joyce nicht gefallen.
Sehr angenehmer kleiner Streifen, in dem Lon Chaney als verbitterter Veteran Manon
kräftig auf den Putz hauen darf.
6/10
es war seine drittletzte Arbeit. Das recht billige Monsterfilmchen mit Mad-Scientist-Thematik
besticht durch eine coole Locations in Floridas Sümpfen, die sehr schön und stimmungsvoll fotografiert sind.
In Rückblenden wird die Geschichte von Joyce erzählt, die diese unter Hypnose Stück für Stück preisgibt.
Kaum verheiratet verschwindet Paul, die große Liebe ihres Lebens. Joyce setzt alles daran,
Paul zu finden. Die Spur führt sie zu einem alten Herrenhaus in Floridas Sümpfen,
wo sie allerdings wenig willkommen ist. Die Ansage, nachts auf ihrem Zimmer zu bleiben
führt natürlich zum Gegenteil und zu einigen unheimlichen Entdeckungen.
Nach und nach kommt sie dem Geheimnis des Sumpfes auf die Spur, und diese
Entdeckungen werden Joyce nicht gefallen.
Sehr angenehmer kleiner Streifen, in dem Lon Chaney als verbitterter Veteran Manon
kräftig auf den Putz hauen darf.
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- buxtebrawler
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Re: Im Sumpf des Grauens - Roy del Ruth (1959)
„Bestimmt haben Sie sowas noch nie im Leben gesehen!“
Als seinen vorletzten Film lieferte der US-amerikanische Regie-Veteran Roy Del Ruth („Der Würger von Paris“) mit dem Mad-Scientist-Horrordrama „The Alligator People“ im Jahre 1959 einen klassischen B-Movie ab, der stark von „Die Fliege“ inspiriert ist (und als Co-Film für dessen Fortsetzung produziert und aufgeführt wurde). Dank dem Label Anolis hat der Film vor wenigen Jahren nicht nur eine deutsche Veröffentlichung, sondern auch eine äußerst gelungene deutsche Synchronisation aus dem Bodo-Traber-Qualitätsstudio für Retro-Synchros erhalten und heißt hierzulande seither „Im Sumpf des Grauens“.
„Es ist so wild... und vorsintflutlich.“
Krankenschwester Jane Marvin (Beverly Garland, „Gesandter des Grauens“) leidet unter einer ausgeprägten Amnesie, weshalb sie sich eine Therapie begibt. Unter Hypnose ist sie aber in der Lage, den Psychiatern zu erzählen, was ihr Schreckliches widerfahren ist: Ihr eigentlicher Name ist Joyce Webster, sie war verheiratet mit Paul Webster (Richard Crane, „ Fallschirmakrobaten“). Dieser hatte vor einiger Zeit ein Flugzeugunglück überlebt, verschwand jedoch von einem auf den anderen Tag spurlos. Joyce stellte Nachforschungen an, die sie in die Sümpfe Louisianas führten – und damit zu Dr. Sinclair (George Macready, „Die Killer von Dakota“), der ein Serum aus Alligatorhormonen entwickelt hat und damit auch Paul behandelte…
„Hier sind schreckliche Mächte am Werk!“
„Im Sumpf des Grauens“ macht mit seinen beeindruckenden Schwarzweißbildern (u.a. echter Alligatoren) im Cinemascope-Breitwandformat und seiner durchaus namhaften Besetzung für einen B-Movie schon ordentlich was her. Dem vornehmlich als audiovisualisierte Rückblende inszenierten Film merkt man Regisseur Del Ruth‘ Erfahrung an, aus der heraus er das Suspense-Konzept versteht und prinzipiell recht gut beherrscht. Ein gealterter Lon Chaney Jr. („Der Wolfsmensch“) als unsympathischer, fieser Alligatorenhasser Mr. Manon mit Hakenhand setzt einen schönen Kontrast zur zarten, klassischen Filmschönheit Beverly Garland, doch zwischen diesen charakterlichen Polen bekommen wir es mehr mit Drama und Tragik zu tun denn mit Horror. Dr. Sinclair ist kein Mad Scientist im eigentlichen Sinne, da er weder als größenwahnsinniger Irrer noch als Böses im Schilde führender Wissenschaftler gezeichnet wird. Und das „Monster“, der sich langsam zum humanoiden Alligator verwandelnde Paul, ist in alter Frankenstein-Tradition eine bedauernswerte Gestalt.
Neben einigem unvermeidlichen pseudowissenschaftlichen Gequatsche und „Phantom der Oper“-Anleihen zwischendurch wartet der Film mit guter, seriöser Maskenarbeit auf, die Paul ein immer schuppigeres Äußeres verpasst. Das ist alles recht seriös und sorgfältig inszeniert, wenngleich der vorgezeichnete Weg zum Finale etwas arg dialoglastig und dadurch langatmig ausfällt. Eben jenes Finale fällt dafür regelrecht überdreht aus, konterkariert die auf unheimliche Atmosphäre und menschliche Tragik bedachte Ausrichtung und damit vermutlich auch die eigentlich intendierte Wirkung des Films – unterhält dafür aber prächtig und macht aus einem etwas behäbigen Gruseldrama ein Spektakel für Freundinnen und Freunde des Abseitigen.
Als seinen vorletzten Film lieferte der US-amerikanische Regie-Veteran Roy Del Ruth („Der Würger von Paris“) mit dem Mad-Scientist-Horrordrama „The Alligator People“ im Jahre 1959 einen klassischen B-Movie ab, der stark von „Die Fliege“ inspiriert ist (und als Co-Film für dessen Fortsetzung produziert und aufgeführt wurde). Dank dem Label Anolis hat der Film vor wenigen Jahren nicht nur eine deutsche Veröffentlichung, sondern auch eine äußerst gelungene deutsche Synchronisation aus dem Bodo-Traber-Qualitätsstudio für Retro-Synchros erhalten und heißt hierzulande seither „Im Sumpf des Grauens“.
„Es ist so wild... und vorsintflutlich.“
Krankenschwester Jane Marvin (Beverly Garland, „Gesandter des Grauens“) leidet unter einer ausgeprägten Amnesie, weshalb sie sich eine Therapie begibt. Unter Hypnose ist sie aber in der Lage, den Psychiatern zu erzählen, was ihr Schreckliches widerfahren ist: Ihr eigentlicher Name ist Joyce Webster, sie war verheiratet mit Paul Webster (Richard Crane, „ Fallschirmakrobaten“). Dieser hatte vor einiger Zeit ein Flugzeugunglück überlebt, verschwand jedoch von einem auf den anderen Tag spurlos. Joyce stellte Nachforschungen an, die sie in die Sümpfe Louisianas führten – und damit zu Dr. Sinclair (George Macready, „Die Killer von Dakota“), der ein Serum aus Alligatorhormonen entwickelt hat und damit auch Paul behandelte…
„Hier sind schreckliche Mächte am Werk!“
„Im Sumpf des Grauens“ macht mit seinen beeindruckenden Schwarzweißbildern (u.a. echter Alligatoren) im Cinemascope-Breitwandformat und seiner durchaus namhaften Besetzung für einen B-Movie schon ordentlich was her. Dem vornehmlich als audiovisualisierte Rückblende inszenierten Film merkt man Regisseur Del Ruth‘ Erfahrung an, aus der heraus er das Suspense-Konzept versteht und prinzipiell recht gut beherrscht. Ein gealterter Lon Chaney Jr. („Der Wolfsmensch“) als unsympathischer, fieser Alligatorenhasser Mr. Manon mit Hakenhand setzt einen schönen Kontrast zur zarten, klassischen Filmschönheit Beverly Garland, doch zwischen diesen charakterlichen Polen bekommen wir es mehr mit Drama und Tragik zu tun denn mit Horror. Dr. Sinclair ist kein Mad Scientist im eigentlichen Sinne, da er weder als größenwahnsinniger Irrer noch als Böses im Schilde führender Wissenschaftler gezeichnet wird. Und das „Monster“, der sich langsam zum humanoiden Alligator verwandelnde Paul, ist in alter Frankenstein-Tradition eine bedauernswerte Gestalt.
Neben einigem unvermeidlichen pseudowissenschaftlichen Gequatsche und „Phantom der Oper“-Anleihen zwischendurch wartet der Film mit guter, seriöser Maskenarbeit auf, die Paul ein immer schuppigeres Äußeres verpasst. Das ist alles recht seriös und sorgfältig inszeniert, wenngleich der vorgezeichnete Weg zum Finale etwas arg dialoglastig und dadurch langatmig ausfällt. Eben jenes Finale fällt dafür regelrecht überdreht aus, konterkariert die auf unheimliche Atmosphäre und menschliche Tragik bedachte Ausrichtung und damit vermutlich auch die eigentlich intendierte Wirkung des Films – unterhält dafür aber prächtig und macht aus einem etwas behäbigen Gruseldrama ein Spektakel für Freundinnen und Freunde des Abseitigen.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Im Sumpf des Grauens - Roy del Ruth (1959)
Die Krankenschwester Jane Marvin (Beverly Garland) hat die Erinnerung an ihr altes Leben verloren. Unter Hypnose offenbart sie aber zwei Psychiatern eine schier unglaubliche Geschichte. In Wirklichkeit heißt sie Joyce Webster und war mit Paul Webster (Richard Crane) verheiratet. Dieser verschwand jedoch auf der Hochzeitsreise, nachdem er ein geheimnisvolles Telegramm erhalten hatte. Joyce macht sich daraufhin auf die Suche nach ihm. Diese führte sie in die kleine Stadt Bayou Landing, mitten im Sumpfgebiet von Louisiana. Hier kommt sie bald hinter die unheimliche Tragödie, welche Paul dazu zwang, unterzutauchen…
Mit fast 60 Jahren Verspätung haben es die „Alligator People“ (so der Originaltitel von „Im Sumpf des Grauens“) endlich nach Deutschland geschafft. Im Rahmen der Anolis-Reihe „Die Rache der Galerie des Grauens“ wurde dem Film extra eine deutsche Synchronisation spendiert, die sich durchaus hören lassen kann und weit entfernt ist von diversen Schnellschüssen anderer Labels. Für Qualität spricht hier schon der Name des für die Synchronisation zuständigen Autors. Bodo Traber ist nicht nur durch zahlreiche Texte zum Film (wie beispielsweise in der legendären „Splatting Image“), Booklets und Audiokommentare aufgefallen, sondern auch Autor vieler absolut hörenswerter Hörspiele für den WDR. Wer sich beeilt, kann sich noch immer kostenlos seine Co-Produktion mit Jörg Buttgereit, „Fungus – Pilz des Grauens“ legal aus dem WDR-Hörspielspeicher laden. Soviel Liebe und Mühe seitens des veröffentlichenden Labels kann gar nicht genug gelobt werden. Rechtfertigt es aber auch der Film?
Bei „Im Sumpf des Grauens“ handelt es sich um ein klassisches B-Movie, welches bei der Erstaufführung mit „Die Rückkehr der Fliege“ zusammengekoppelt wurde. Ungewöhnlich ist hierbei das Bildformat. „Im Sumpf des Grauens“ wurde in wundervollem Cinemascope gefilmt und erweckt so einen sehr viel „wertigeren“ (schlimmes Marketing-Wort, welches hier aber durchaus passt) Anschein, als ähnlich gelagerte Produktionen. Von der Handlung her orientiert sich „Im Sumpf des Grauens“ dann auch weniger an den preisgünstigen Horrorschockern, sondern ist mehr im Melodram beheimatet. Wenn auch dieses kräftig mit Science Fiction und dem generell zur Schwermut neigenden Monsterfilm durchmischt wird. So ist der nominelle Bösewicht hier auch mitnichten der zum „Alligator Menschen“ mutierende Paul Webster, sondern vielmehr der halb irre Manon, der an einen Sumpf-Ahab erinnert, einen unbändige Hass auf Alligatoren aller Art hegt, seitdem diese ihn seiner Hand beraubten. Doch nicht nur mit Alligatoren hat Manon so seine Probleme, auch sein überschäumendes Libido lässt ihn schon mal die Kontrolle über die guten Manieren verlieren. Demgegenüber ist der Mad Scientist – in reißerischen Filmen vielleicht ein Irrer mit Gottkomplex – hier ein herzensguter Kerl, der seinen Fehler wieder gut machen möchte.
Auch die anderen Figuren entpuppen sich nach und nach als Menschen, die sich umeinander sorgen und nur das Beste wollen. Frieda Inescorts Auftritt als Mrs. Lavinia Hawthorne wird zwar unheilvoll eingeleitet, aber bald schon stellt man fest, dass hier keine dunkle Seele am Werk ist, sondern ein starkes Mutterherz schlägt. Dementsprechend ist auch das „Monster“ ein lieber, fürsorglicher Ehemann, der seine geliebten Ehefrau den Schrecken der Wahrheit ersparen will. Der „Alligator-Mann“ wird von Richard Crane gespielt. Wirkt er in rein menschlicher Gestalt etwas zu grobschlächtig für seine zarte Mitspielerin Beverly Garland, so ist er doch die ideale Wahl für die Mensch-Alligator-Mutation im mittleren Stadium. Die brillante Maske, für die Dick Smith (der berühmt wurde mit seiner Arbeit für „Der Pate“ und „Taxi Driver“ und später einen Oscar für „Amadeus“ erhielt) verantwortlich zeichnet, passt ausgezeichnet zu seiner kantigen Gesichtsphysiognomie. Es ist nicht ganz klar, ob Richard Crane ein großer Schauspieler war, oder ob ihn seine Maske behindert hat. Aber seine Bewegungen haben etwas unbeholfen-schweres, was seine tragische Verwandlung glaubwürdig wirken lässt. Seine Auftritte sind das Highlight des Filmes, auch weil man sich an dem überzeugenden Aussehen des Alligator-Mannes kaum sattsehen kann. Diese stellen sogar noch Lon Chaney Jr.s euphorische Darstellung des Manon leicht in den Schatten.
In der Rolle der Joyce Webster zeigt Beverly Garland eine solide Darbietung. Sie sticht zwar nicht aus den unzähligen, ähnlich gelagerten Protagonistinnen der 50er-Jahre-B-Film-Heldinnen heraus, aber fällt auch nicht negativ aus. Einzig, dass sie für die Rolle etwas zu viel Hollywood-Charme mitbringt, kann ihr angelastet werden. Regisseur-Veteran Roy Del Ruth begann seine lange Karriere bereits 1920 mit komödiantischen Kurzfilmen mit dem heutzutage vergessenen Jack Cooper. „Im Sumpf des Grauens“ war 39 Jahre später sein vorletzter Kinofilm. Er verstarb zwei Jahre später im Alter von nur 67 Jahren an einem Herzinfarkt. Letzteren muss der Zuschauer bei „Im Sumpf des Grauens“ nicht befürchten. Del Ruth lässt ihn ganz unaufgeregt durch seinen Film gleiten, gibt ihm Zeit die schöne und atmosphärische Kameraarbeit von Karl Struss (auch seit 1920 im Geschäft) zu bewundern, und sich von der traumwandlerischen Stimmung tragen zu lassen. Erst zum Schluss gönnt sich Del Ruth ein dramatisches Feuerwerk und einen echten, fertig mutierten Alligator-Mann, der trotz aller Bizarrerie zu keiner Sekunde glaubhaft wirkt. Dieser sieht dann wirklich aus, wie ein Mann im zu engen Overall, was allerdings auch seinen eigenen, dem Film durchaus angemessenen Charme hat.
„Im Sumpf des Grauens“ ist ein kleines, durchaus charmantes B-Filmchen, welches seinen Fokus weniger auf Horror, als auf Melodram legt. Trotzdem werden auch Monsterfilm-Fans ihre Freude an dem sehr solide erzählten Werk haben, denn neben einem sehr präsenten Lon Chaney Jr., ist es besonders das Make Up des langsam immer mehr mutierenden „Alligator-Mannes“, welches im Gedächtnis bleibt und vollends für das eher lustige Aussehen des fertigen Alligatorenmenschen entschädigt.
Mit fast 60 Jahren Verspätung haben es die „Alligator People“ (so der Originaltitel von „Im Sumpf des Grauens“) endlich nach Deutschland geschafft. Im Rahmen der Anolis-Reihe „Die Rache der Galerie des Grauens“ wurde dem Film extra eine deutsche Synchronisation spendiert, die sich durchaus hören lassen kann und weit entfernt ist von diversen Schnellschüssen anderer Labels. Für Qualität spricht hier schon der Name des für die Synchronisation zuständigen Autors. Bodo Traber ist nicht nur durch zahlreiche Texte zum Film (wie beispielsweise in der legendären „Splatting Image“), Booklets und Audiokommentare aufgefallen, sondern auch Autor vieler absolut hörenswerter Hörspiele für den WDR. Wer sich beeilt, kann sich noch immer kostenlos seine Co-Produktion mit Jörg Buttgereit, „Fungus – Pilz des Grauens“ legal aus dem WDR-Hörspielspeicher laden. Soviel Liebe und Mühe seitens des veröffentlichenden Labels kann gar nicht genug gelobt werden. Rechtfertigt es aber auch der Film?
Bei „Im Sumpf des Grauens“ handelt es sich um ein klassisches B-Movie, welches bei der Erstaufführung mit „Die Rückkehr der Fliege“ zusammengekoppelt wurde. Ungewöhnlich ist hierbei das Bildformat. „Im Sumpf des Grauens“ wurde in wundervollem Cinemascope gefilmt und erweckt so einen sehr viel „wertigeren“ (schlimmes Marketing-Wort, welches hier aber durchaus passt) Anschein, als ähnlich gelagerte Produktionen. Von der Handlung her orientiert sich „Im Sumpf des Grauens“ dann auch weniger an den preisgünstigen Horrorschockern, sondern ist mehr im Melodram beheimatet. Wenn auch dieses kräftig mit Science Fiction und dem generell zur Schwermut neigenden Monsterfilm durchmischt wird. So ist der nominelle Bösewicht hier auch mitnichten der zum „Alligator Menschen“ mutierende Paul Webster, sondern vielmehr der halb irre Manon, der an einen Sumpf-Ahab erinnert, einen unbändige Hass auf Alligatoren aller Art hegt, seitdem diese ihn seiner Hand beraubten. Doch nicht nur mit Alligatoren hat Manon so seine Probleme, auch sein überschäumendes Libido lässt ihn schon mal die Kontrolle über die guten Manieren verlieren. Demgegenüber ist der Mad Scientist – in reißerischen Filmen vielleicht ein Irrer mit Gottkomplex – hier ein herzensguter Kerl, der seinen Fehler wieder gut machen möchte.
Auch die anderen Figuren entpuppen sich nach und nach als Menschen, die sich umeinander sorgen und nur das Beste wollen. Frieda Inescorts Auftritt als Mrs. Lavinia Hawthorne wird zwar unheilvoll eingeleitet, aber bald schon stellt man fest, dass hier keine dunkle Seele am Werk ist, sondern ein starkes Mutterherz schlägt. Dementsprechend ist auch das „Monster“ ein lieber, fürsorglicher Ehemann, der seine geliebten Ehefrau den Schrecken der Wahrheit ersparen will. Der „Alligator-Mann“ wird von Richard Crane gespielt. Wirkt er in rein menschlicher Gestalt etwas zu grobschlächtig für seine zarte Mitspielerin Beverly Garland, so ist er doch die ideale Wahl für die Mensch-Alligator-Mutation im mittleren Stadium. Die brillante Maske, für die Dick Smith (der berühmt wurde mit seiner Arbeit für „Der Pate“ und „Taxi Driver“ und später einen Oscar für „Amadeus“ erhielt) verantwortlich zeichnet, passt ausgezeichnet zu seiner kantigen Gesichtsphysiognomie. Es ist nicht ganz klar, ob Richard Crane ein großer Schauspieler war, oder ob ihn seine Maske behindert hat. Aber seine Bewegungen haben etwas unbeholfen-schweres, was seine tragische Verwandlung glaubwürdig wirken lässt. Seine Auftritte sind das Highlight des Filmes, auch weil man sich an dem überzeugenden Aussehen des Alligator-Mannes kaum sattsehen kann. Diese stellen sogar noch Lon Chaney Jr.s euphorische Darstellung des Manon leicht in den Schatten.
In der Rolle der Joyce Webster zeigt Beverly Garland eine solide Darbietung. Sie sticht zwar nicht aus den unzähligen, ähnlich gelagerten Protagonistinnen der 50er-Jahre-B-Film-Heldinnen heraus, aber fällt auch nicht negativ aus. Einzig, dass sie für die Rolle etwas zu viel Hollywood-Charme mitbringt, kann ihr angelastet werden. Regisseur-Veteran Roy Del Ruth begann seine lange Karriere bereits 1920 mit komödiantischen Kurzfilmen mit dem heutzutage vergessenen Jack Cooper. „Im Sumpf des Grauens“ war 39 Jahre später sein vorletzter Kinofilm. Er verstarb zwei Jahre später im Alter von nur 67 Jahren an einem Herzinfarkt. Letzteren muss der Zuschauer bei „Im Sumpf des Grauens“ nicht befürchten. Del Ruth lässt ihn ganz unaufgeregt durch seinen Film gleiten, gibt ihm Zeit die schöne und atmosphärische Kameraarbeit von Karl Struss (auch seit 1920 im Geschäft) zu bewundern, und sich von der traumwandlerischen Stimmung tragen zu lassen. Erst zum Schluss gönnt sich Del Ruth ein dramatisches Feuerwerk und einen echten, fertig mutierten Alligator-Mann, der trotz aller Bizarrerie zu keiner Sekunde glaubhaft wirkt. Dieser sieht dann wirklich aus, wie ein Mann im zu engen Overall, was allerdings auch seinen eigenen, dem Film durchaus angemessenen Charme hat.
„Im Sumpf des Grauens“ ist ein kleines, durchaus charmantes B-Filmchen, welches seinen Fokus weniger auf Horror, als auf Melodram legt. Trotzdem werden auch Monsterfilm-Fans ihre Freude an dem sehr solide erzählten Werk haben, denn neben einem sehr präsenten Lon Chaney Jr., ist es besonders das Make Up des langsam immer mehr mutierenden „Alligator-Mannes“, welches im Gedächtnis bleibt und vollends für das eher lustige Aussehen des fertigen Alligatorenmenschen entschädigt.
Früher war mehr Lametta
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