Greta - Haus ohne Männer - Jess Franco (1977)
Verfasst: Sa 28. Aug 2010, 00:29
Irgendwo in Südamerika, da liegt die "Heil- und Pflegeanstalt" Las Palomas unter der Leitung von Dr. Greta del Pino (Dyanne Thorne). Nun ja, mit heilen und pflegen hält man es dort nicht übermäßig, die Bezeichnung Konzentrationslager scheint passender.
Rosa Philipps ist die Flucht von dort gelungen, doch wurde sie dabei angeschossen. Sie erreicht das Haus von Dr. Milton Arcos (Jesus höchstselbst), doch bevor der sie in die nächste Klinik bringen kann, steht schon Greta samt Schergen in der Tür und nimmt ihm Rosa wieder ab.
Kurz darauf wird Arcos von Rosas Tod unterrichtet. Eine Inspektion der "Klinik" durch die Rosenthal-Stiftung wird vom zuständigen Ministerium verweigert. Rosas Schwester Aby fasst einen verwegenen Plan: Mit Hilfe einer falschen Diagnose und unter falschem Namen soll Dr. Arcos sie dort einschleusen und nach 2 Monaten wieder rausschleusen, dann hätte er eine glaubwürdige Zeugin und die Inspektion wäre nicht mehr zu verhindern.
Dort angekommen wird Aby nicht nur weitestgegend ihrer Kleidung entledigt, sondern auch ihres (falschen) Namens: Sie ist nur noch Nummer 41. Und wer bei Nachfragen nicht seine Nummer, sondern seinen Namen nennt, bekommt die Nummer (damit sie nie wieder vergessen wird) oberhalb der Brust eingebrannt! ("Wie heisst du?" "14! Aber du darfst mich mit meinem Kosenamen nennen, 7!")
Daneben lernt Aby schnell Juana (Lina Romay) kennen, die sich als Wortführerin der Insassinnen aufspielt, jegliche Infos aber brühwarm an Greta weitergibt, mit der Juana ein lesbisches S/M-Verhältnis hat. Das heisst, Greta spickt der auf dem Bett liegenden Juana die Brust mit Nadeln und wirft sich dann auf sie...
Allerdings findet Juana in der Tat heraus, dass die offiziell tote Rosa noch am Leben ist, sie vegetiert im Keller vor sich hin, wo besonders widerspenstige Frauen mit Elektroschocks gefoltert werden. So gibt sie auch preis, dass Aby ihre Schwester ist, und auch die Verbindung zu Dr. Arcos wird aufgedeckt.
Gretas Assistent (Eric Falk) filmt unterdessen all die Folterungen etc mit, um den Stoff an einen Amerikaner zu verkaufen, der damit die Perversen weltweit mit echten Folterbildern versorgt. Aber hätte Eric nicht noch was spezielleres? Flugs werden ein paar Typen aus dem Männerknast geholt für eine zünftige Vergewaltigung! Der Ami ist zufrieden, aber hätte Eric nicht noch was spzielleres? Ein Mord, ein echter? Nichts gestelltes! Eric verspricht, sich darum zu kümmern.
Gretas Schergen dringen in Dr. Arcos' Haus und erschießen den Arzt kurzerhand. Allerdings hatte er direkt davor noch einen Brief an die Rosenthal-Stiftung absenden können, in dem er schildert, dass er Aby reingeschmuggelt habe. Der gelingt es nun, doch noch die Inspektion durchzusetzen, außerdem müsse Aby freigelassen werden. Für Rosa ist es allerdings endgültig zu spät, eine über den Kopf gezogene Plastiktüte machte ihrem Leben endgültig ein Ende.
Die Inspektoren können allerdings keine besonderen Vorkommnisse feststellen . Aby darf zwar mit Herrn Rosenthal das Lager verlassen, doch viel erzählen kann sie nicht, wurde doch vorher ihr Gehirn zur Gemüse verkocht.
Daraufhin setzt Juana, angesichts der Zustände im Keller zutiefst geschockt, mit den übrigen Gefangenen zur Revolte gegen Greta an, und da werden keine Gefangenen mehr gemacht: Don't feed the Cannibals!
(womit Erics Problem mit dem Snuff-Film auch noch eine Lösung findet...)
Uff, was für ein Film! Greta dürfte im WIP-Genre so ziemlich alles in den Schatten stellen, aber ernstnehmen kann man das (zum Glück!) nicht.
Vergesst nicht, nach dem Film ein Bad zu nehmen und dann heisst es, ab nach Las Vegas, lasst euch von Dyanne trauen:
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