Dogs of Berlin - Christian Alvart (Webserie 2018)

Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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Dogs of Berlin - Christian Alvart (Webserie 2018)

Beitrag von sergio petroni »

DOGS OF BERLIN
dogs.jpg
dogs.jpg (111.51 KiB) 549 mal betrachtet
Herstellungsland-/jahr: D 2018

Regie: Christian Alvart

Darsteller: Fahri Yardim, Felix Kramer, Katharina Schüttler, Anna Maria Mühe, Mohamed Issa, Deniz Orta,
Katrin Saß, Sebastian Zimmler, Alina Stiegler, Hannah Herzsprung, Antonio Wannek, Misel Maticevic, ...

Story: Berlin befindet sich fest im Griff des organisierten Verbrechens. Während der Clan des Jugoslawen Tomo Kovac (Misel Maticevic) das illegale Wettgeschäft kontrolliert, ist die Drogenszene in der Hand des Tarik-Amir-Clans, unter der Führung von Hakim Tarik-Amir (Sinan Farhangmehr). Als der türkische Fußballstar Orkan Erdem ermordet in Mahrzahn aufgefunden wird, übernimmt der LKA-Beamte Kurt Grimmer (Felix Kramer) die Ermittlungen. Er hält die Identität des Opfers zunächst geheim, da er, kurz vor einem Länderspiel zwischen Deutschland und der Türkei, einen Rassenkrieg befürchtet. Zudem hat er hohe Wettschulden bei Kovac, weswegen er die Situation ausnutzt. Um guten Eindruck auf die Presse und die Öffentlichkeit zu machen, wird ihm der homosexuelle Ermittler Erol Birkan (Fahri Yardim) zur Seite gestellt. Bald schon befinden sich die Beiden in einem Strudel aus Korruption, illegalen Machenschaften, Rassismus und Bandkriegen, und das Pulverfass steht kurz vor der Explosion.
(quelle: die-medienhuren.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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McBrewer
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Re: Dogs of Berlin - Christian Alvart (Webserie 2018)

Beitrag von McBrewer »

Sehr feine Serie, dazu zitiere ich mich selbst noch einmal hier passend aus dem Serien-Fred:
McBrewer hat geschrieben: Do 9. Jul 2020, 19:21 Gerade durchgeschaut: die erste Staffel von Christian Alvarts (Antikörper, Bankenlady) DOGS OF BERLIN
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Herrlich wilde Netflix Serie um einen Berliner Polizei Kommissar, der den Mord an einem deutsch-türkischen Fußball-Nationalspieler versucht aufzuklären, um aber vorher noch die Weichen zus einem persönlichen Glück= €$ zu stellen, was aber nach "Murphys Gesetzt" schwieriger erscheint als gedacht...
DOB ist so herrlich auf- & überdreht, das man sich quasi in einem Durchlauf die zehn Folgen anschauen mag. Es wurde dabei von den Kritikern oft der Realitätsmangel & der hohe Exploitationgehalt bemängelt (SpOn-Link), was aber für mich gerade ein positives Qualitätsmerkmal ist. Alvart hat es mit der Serie mal wieder geschafft, ein Hauch von Genre in die sonst eher öde Film & Fernsehlandschaft zu transportieren. Alles an DOB ist so wahnsinnig überdreht, das man das Gesehene kaum, ernst nehmen kann. und noch dazu mit Fahri Yardım, Anna Maria Mühe, Katrin Sass, Hannah Herzsprung mit deutschen Stars gut besetzt. Und Felix Kramer als Kommissar Kurt Grimmer mimt eine coole Socke mit Ostberliner Schnauze.
Und das diesem Kommissar dann auch noch Till Schweiger Kumpel Fahri Yardım als Partner an die Seite gestellt wird, rundet die Sache schon sehr ab. Als Clou hätte ich mir es dann aber auch sehr gewünscht, wenn
► Text zeigen
.
Bleibt nur zu hoffen, das die Serie einigermaßen erfolgreich ist & wenigstens noch eine zweite Staffel folgt. :prost:
Und ich hatte natürlich auch die Zweite Staffel schnell durchgesehen und war dementsprechend begeistert.
Der ähnliche 4BLOCKS mag zwar realistischer ausschauen, DOGS OF BERLIN ist aber eine verdammte Achterbahnfahrt. Bitte mehr davon ... :popcorn:
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sergio petroni
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Re: Dogs of Berlin - Christian Alvart (Webserie 2018)

Beitrag von sergio petroni »

Zweite Staffel??
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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McBrewer
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Re: Dogs of Berlin - Christian Alvart (Webserie 2018)

Beitrag von McBrewer »

sergio petroni hat geschrieben: Mo 22. Feb 2021, 12:29 Zweite Staffel??
urghs, vergesst das bitte mit der zweiten Staffel von mir :palm: :oops:
Da habe ich mal wieder was durcheinander gebracht :pfeif:
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sergio petroni
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Re: Dogs of Berlin - Christian Alvart (Webserie 2018)

Beitrag von sergio petroni »

Sowas kenne ich zur Genüge von mir selber! :lol:
Aber eine zweite Staffel fände ich sehr gut! :nick:
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Maulwurf
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Re: Dogs of Berlin - Christian Alvart (Webserie 2018)

Beitrag von Maulwurf »

 
Dogs of Berlin
Dogs of Berlin
Deutschland 2018
Regie: Christian Alvart
Fahri Yardim, Felix Kramer, Katharina Schüttler, Anna Maria Mühe, Mohamed Issa, Deniz Orta, Katrin Saß, Sebastian Zimmler, Alina Stiegler, Hannah Herzsprung, Antonio Wannek, Misel Maticevic


OFDB

Zwei Cops, einer mit Wurzeln in der Neonaziszene, und ein homosexueller Türke, müssen den Mord an Deutschlands beliebtestem Fußballer (mit türkischen Stammbaum) aufklären. Klingt nicht abgefahren genug? OK, dann halt so: Der Ex-Neonazi-Cop, Grimmer, hat Wettschulden bei der serbischen Wettmafia, und hält deswegen den Tod des Fußballers unter der Decke, um beim Länderspiel Deutschland – Türkei am kommenden Tag auf einen Sieg der Türkei zu setzen. Das Geld für den Einsatz besorgt er sich bei seinem Bruder, der maßgebliches Mitglied in einer Kameradschaft ist. Die serbische Wettmafia wiederum ist die Konkurrenz eines türkischen Clans, hinter dem der türkische Cop, Erol, seit 18 Jahren her ist. Und der Bruder des Clanchefs will mit den Serben Geschäfte machen. Dazu kommen noch diverse Familiengeschichten (Grimmer hat eine Frau mit Kind und zusätzlich ein Verhältnis mit einer Frau mit zwei Kindern), Grimmers Frau hat ein kleines Ladengeschäft und bekommt es mit einer Schutzgelderpressung zu tun, wobei sich der Erpresser mal eben in Grimmers Frau verliebt, und und und …

DOGS OF BERLIN ist Action-Kino mit globalem Anspruch, nicht mehr und nicht weniger. Die Figuren sind völlig überzeichnet, die Action ist comicartig, die Handlung so irrwitzig wie die letzten fünf US-Blockbuster miteinander, und die Dialoge sind zwar böse vernuschelt, treffen aber oft auf die Zwölf. Und das ganze findet dann halt nicht in Manhattan Downtown-LA statt, sondern in Berlin-Marzahn und im Neukölln nachempfundenen, fiktiven Stadtteil, Kaiserwarte. Damit also klare hiesige Bezüge, Menschen denen man jeden Tag auf der Straße begegnen könnte, und mit Dingen wie Fußball und einem Dönerstand einfach viel näher an der bundesrepublikanischen Realität als irgendwelche Drogenköpfe von der Southside Chicago.

Globaler Anspruch heißt aber auch, dass die Action verdammt perfekt umgesetzt ist. Gleich ob Schlägerei oder ob der abschließende Aufmarsch der Hundertschaften mit Heli und Panzer, wenn es rumst, dann rumst es ordentlich, und auf sehr hohem Niveau. Die Massenprügelei im neunten Teil geht schon einigermaßen unter die Haut, genauso wie die erstklassige Sequenz mit dem Mordanschlag auf Erol oder das Standgericht der Kameradschaft. Bilder, die nachhaltig in Erinnerung bleiben und abends im Bett das Einschlafen verhindern. Am Besten ist Alvart aber dann, wenn er packende Bilder mit Atmosphäre und Spannung verbinden kann. Das Länderspiel in der dritten Folge, das parallel zu einer Wette und einer Geschäftsanbandlung unter Clans stattfindet, ist unglaublich packend, wenn sich das Geschehen auf dem Platz gleichzeitig zu den Vorgängen in der VIP-Lounge entwickelt, und nach und nach immer mehr Zusammenhänge klar werden – Sowohl dem Zuschauer wie auch den Akteuren. Die Geschichte entwickelt sich ganz allmählich und ist erstklassig gefilmt und erzählt, wenngleich die Streckung auf 10 Episoden so manchen Subplot generiert, den man sich auch hätte schenken können. Aber insgesamt läuft die Serie auf einem hohen und kostenintensiven Standard, den wir alle von US-amerikanischen Filmen kennen und erwarten, der aber im deutschen Film (leider) nicht so häufig ist, vom TV gleich ganz zu schweigen.

Und weil ja jeder Ami-Furz so viel besser ist, muss die Geschichte um eine Stadt die in Kriminalität, Gewalt und Sex versinkt, natürlich so schlecht wie nur möglich gemacht werden. Wenn ich im Internet herumschaue, dann wird an der mangelnden Realität herumgekrittelt, als ob alle Filme aus anderen Ländern immer nur die Wahrheit darstellen würden. DOGS OF BERLIN ist geiles, hartes und cool aussehendes Action-Kino der Spitzenklasse: Geschichte, Bilder, Musik, Darsteller, Twists, Subplots, Cliffhanger – (Fast) alles erste Sahne, da ist es mir scheissegal, ob Doppelnamen im arabischen Raum üblich sind oder nicht, und ich pfeif darauf ob arabische Clanmitglieder ihr Joghurt rechtsrum oder linksrum rühren. Die Unterhaltung passt und sie passt verdammt gut. Anschauen! Jalla!!

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Jack Grimaldi
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