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Die letzten Sieben - Roger Corman

Verfasst: Do 2. Sep 2010, 20:44
von buxtebrawler
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Originaltitel: The Day The World Ended

Herstellungsland: USA / 1955

Regie: Roger Corman

Darsteller: Richard Denning, Lori Nelson, Adele Jergens, Mike Connors, Paul Birch, Raymond Hatton, Paul Dubov, Jonathan Haze, Paul Blaisdell
Nach einem Atomkrieg sind lediglich noch sieben Menschen am Leben, darunter ein Rancher, ein Geologe und ein Gangster, die sich auf dem Land auf einer Ranch begegnen. Unter den Anwesenden brechen schon bald die ersten Konflikte aus und die radioaktive Strahlung tut ihr übriges. Ein Mutant, der durch die Gegend streicht, bedeutet ebenfalls tödliche Gefahr...
Quelle: www.ofdb.de

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Re: Die letzten Sieben - Roger Corman

Verfasst: Do 2. Sep 2010, 20:44
von buxtebrawler
„Die letzten Sieben“ aus dem Jahre 1955 ist nicht nur einer der ersten Filme des berüchtigten US-Billigfilmers Roger Corman, sondern zugleich auch einer der ersten Endzeitfilme überhaupt. Militär und Atomkraft liefern hier nicht wie sonst in Science-Fiction-Filmen der 1950er nicht unüblich die Lösung der Probleme, sondern haben sie selbst verursacht. Der nukleare Holocaust ist eingetreten und in einem strahlengeschützten Tal finden die titelgebenden Überlebenden zusammen. In für damalige Verhältnisse ungewohnter Deutlichkeit wird also die Atombombe für das Ende der menschlichen Zivilisation verantwortlich gemacht, was Cormans Film eine erfreulich kritische Ausrichtung verleiht. Mit sehr bescheidenen finanziellen Mitteln wurden recht übersichtliche Sets geschaffen und in eine düstere Atmosphäre getaucht. Die Charaktere, die zufällig aufeinandergetroffen sind und von nun an als Gruppe zu überleben versuchen, wurden bewusst wild zusammengewürfelt. Aus dieser Ausgangslage – vollkommen unterschiedliche Charaktere befinden sich in einer Extremsituation auf engem Raum – bezieht „Die letzten Sieben“ einen Großteil seiner Brisanz, denn die Konflikte sind natürlich vorprogrammiert. Sicherlich gerieten einige Charaktere recht eindimensional, andere wie z.B. Tänzerin Ruby wiederum fielen interessant und mehrschichtig aus. Die tragikomische Gestalt eines Tippelbruders mit seinem geliebten Esel sorgt für den kleinen Humoranteil des Films. Doch obwohl dieser Stoff eigentlich schon für einen reizvollen Vollzeitfilm gereicht hätte, begibt sich das Drehbuch weiter in den Horrorbereich und führt Mutationen als Folge der atomaren Verstrahlung ein, die einst normale Menschen zu entstellten und bedrohlich erscheinenden Karnivoren macht. Höhepunkt der Mutationen ist dann letztendlich ein dreiäugiges Monster, das sich erst gegen Ende des Films zeigt und für einen arg trashigen Beigeschmack sorgt. Dieses Ungetüm erschreckt heute nämlich niemanden mehr und sorgt viel eher für unfreiwillige Komik. Einzig wenn dem Zuschauer bewusst wird, um wen es sich bei dem Monster aller Wahrscheinlichkeit nach ursprünglich gehandelt hat, verfehlt es seine Wirkung nicht gänzlich. Die Schauspieler machen ihre Sache überzeugend, negative Ausreißer sind mir nicht aufgefallen.

Aus sehr eingeschränkten Möglichkeiten wurde sehr viel herausgeholt. „Die letzten Sieben“ ist somit als Monstertrash nur bedingt geeignet, als intelligenter Frühendzeitfilm aber umso besser.

„Was für eine unheimliche Macht die Atomkraft ist – sie ist imstande, die Welt zu verändern!“ – „Gewiss! Und wir müssen dafür sorgen, dass sie sie zum Guten verändert!“

Re: Die letzten Sieben - Roger Corman

Verfasst: Sa 19. Mär 2016, 16:15
von Il Grande Silenzio
DIE LETZTEN SIEBEN ist leider ein wenig unterhaltsamer Vertreter der GALERIE DES GRAUENS. "Spannung" kommt leider kaum auf, da sich die Story bis kurz vor Schluss auf die Spannungen innerhalb der Gruppe reduziert, deren Mitglieder aber entweder besonders anstrengend sind oder durchweg irrational, um nicht zu sagen saudämlich handeln. Die Mutation erscheint erst kurz vor Schluss und reißt den gegen den Schlaf ankämpfenden Zuschauer nur noch kurz aus seiner Lethargie.

Gepflegte Langeweile, nur für harte Corman-Fans geeignet - 4/10