Seite 1 von 1
The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot - Robert D. Krzykowski (2018)
Verfasst: Sa 31. Jul 2021, 11:17
von karlAbundzu
The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot (2018)
- bigfoothitler.jpeg (126.99 KiB) 551 mal betrachtet
R: Robert D. Krzykowski, D: Sam Elliott, Aidan Turner, Caitlin FitzGerald, Sean Bridgers, Ron Livingston, Ellar Coltrane, Larry Miller, Rizwan Manji, Mark Steger, Aubrey Hale; M: Joe Kraemer
"Vor vielen Jahren war der Kriegsveteran Calvin Barr (Sam Elliott) im Zweiten Weltkrieg mit einem Auftrag betraut, von dem nur wenige wissen: Die Eliminierung des Führers von Nazi-Deutschland, Adolf Hitler. Für diese Mission ließ er damals seine große Liebe Maxine zurück, nun lebt er einsam und zurückgezogen in einer Kleinstadt. Bis die Regierung erneut an ihn herantritt, da eine mythische Kreatur im nordamerikanischen Kontinent ihr Unwesen treibt: Bigfoot. Was ist übrig von diesem amerikanischen Helden, den niemand kennt und kann er mit dieser letzten Aufgabe seinen Platz finden..." Quelle: ofdb
Re: The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot (2018)
Verfasst: Sa 31. Jul 2021, 11:18
von karlAbundzu
Autorenfilm von Robert Krzykowski. Mit einem Titel, der eigentlich genau die Handlung beschreibt, aber doch durch die Assoziation einen anderen Film erwarten läßt.
Sam Elliot spielt hier den erfolgreichen Hitlerattentäter, der in den spätern 80ern allein mit Hund lebt, durchbrochen von Whiskey-Bar-Besuchen, und seltenen Frisörbesuchen bei seinem Bruder. Eines Tages kommt das FBI zu ihm, da in Kanada der Bigfoot einen Virus überträgt, der da alle Tiere sterben läßt. Er ist irgendwie immun. Und soll jetzt die Welt oder zumindest Kanada retten.
Hui, ist da viel drin und alles so angenehm erzählt: Mit Tiefe, one aufdringlich zu sein.
Zu einen das Leben eines Veteranen, gealtert in einer ihn fremden Gesellschaft. Und anders als The Mule von Eastwood steckt hier so viel mehr drin als Klischee. Denn Calvin Barr hat mit zweierlei zu kämpfen. Mit der Tatsache, einen Menschen getötet zu haben. Der zwar als größtes Schwein der Menscheit gilt, aber trotzdem ein Mord ist. Das erinnert mich an einige Diskussionen um Diktatorenmord, die ich führte. Hier änderte es ncihts anderes als einen Mann zu verändern, da die Ideen größer sind als die Einzelpersonen. Das zweitere ist, sein Land und sein Auftrag, seinen Kopf über sein Herzen entscheiden zu lassen. So hat er über lange Zeit keinen Kontakt zu seiner Liebsten, aufgrund seines Geheimauftrags, und als er wiederkommt, ist sie nicht mehr da. Alles, was er von ihr hat sind Briefe und den Inhalt einer Kiste, die er nicht öffnen kann.
Dann wird die Beziehung zu seinem kleinen Bruder erzählt, der seinen großen bewundert, aber eben auch Sinnbild für das ist, was der Veteran Barr haben wollte: Familie, ein Geschäft (Barr hatte vor seinem Einsatz ein Hutgeschäft) ein wenig aus der Zeit gefallen, eingebunden in die Community. Und doch ist es schwierig für die beiden zusammen zu finden.
Der Einsatz und der Beginn der Liebe wird in Rückblicken erzählt. Aidan Turner gibt einen tollen jungen Barr, trotz unterschiedlichem Aussehen passt das groß zu Sam Elliot. Wie er sich auf das Attentat vorbereitet und zu Hitler kommt. Wie er unbeholfen sich Maxine nähert, eine ungewöhnliche Frau, Lehrerin, stark, bestimmend, aber auch sehr empatisch und mitfühlend. Auch gut hier Caitlin FitzGerald. Sowieso der Cast bis ins kleinste passend. Auch der Comedian Larry Miller hier sehr zurück genommen, sehr herzlich, in seiner Unsicherheit zu seinem Bruder brillant.
Und dann noch die Bigfoot Geschichte, die dann tatsächlich ins Monsterfilmige abdriftet, aber eben auch der Kampf zweier dem Untergang geweihter Wesen ist, für den es kaum Rettung geben kann.
Und wie das alles zusammen gebaut ist, und was eben nicht erzhält wird, ist eine große Leistung des Drehbuchs. Wirklich bis ins kleinste Detail, Stichwörter Schuhe und Kaffe mal.
Hat mich begeistert.
Die DVD hat eine gute Qualität. Als Extras bisher gesichtet geschnittene Szenen, bei denen zwei wirklich erhellend sind, und eine behind the Scenes genannte Lobhudelei, die allerdings auch dahingehend interessant ist, weil ich so mit der Nase draufgestossen wurde, wer da bei den äußerst gelungenen Effekten auch mitmischte, Douglas Trumball (Blade Runner) z.B.
Noch ausstehend ist der Kurzfilm Elsie Hooper, auf den ich mich schon sehr freue und ein INterview mit den Komponisten Joe Kramer, der schöne atmosphärische Arbeit ablieferte.
Re: The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot - Robert D. Krzykowski (2018)
Verfasst: Sa 31. Jul 2021, 15:46
von Arkadin
Klingt sehr gut. Um den Titel tigere ich auch schon länger herum. Zunächst war ich durch den "Trash-Titel" abgeschreckt und habe den so in der "Hobo with a Shotgun"-Ecke verortet. Jetzt habe ich aber schon häufiger gehört, dass der ganz anders sein soll, als man bei dem Titel denkt. Kommt definitiv auf die Liste.
Re: The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot - Robert D. Krzykowski (2018)
Verfasst: Mo 2. Aug 2021, 07:47
von Blap
Ein wundervoller und melancholischer Film über das Alter, Einsamkeit, Schuld, gekrönt durch die grandiose Leistung von Sam Elliott.
Für mich einer der schönsten Filme der letzten Jahre.
Re: The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot - Robert D. Krzykowski (2018)
Verfasst: Do 28. Dez 2023, 22:47
von Arkadin
Eben geschaut und ebenfalls begeistert. Den Worten von Karl und Blap habe ich nichts weiter hinzuzufügen.
Außer wer zur Hölle hat denn bitte den hirnverbrannten Quatsch da auf der Rückseite der DVD verbrochen????
- 20231228_221234.jpg (1.51 MiB) 266 mal betrachtet
PS: Danke an Karlschi für das Überlassen dieses wunderbaren Films.
Re: The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot - Robert D. Krzykowski (2018)
Verfasst: Fr 29. Dez 2023, 08:28
von karlAbundzu
Arkadin hat geschrieben: ↑Do 28. Dez 2023, 22:47
PS: Danke an Karlschi für das Überlassen dieses wunderbaren Films.
Auftrag: das gute in die Welt bringen
Re: The Man Who Killed Hitler and Then the Bigfoot - Robert D. Krzykowski (2018)
Verfasst: So 7. Apr 2024, 07:23
von jogiwan
Dass „The Man who killed Hitler and then the Bigfoot“ nicht gerade mit dem schnellsten Erzähltempo daherkommt, wusste ich ja schon im Vorfeld, aber meinen Geschmack hat der auch so leider überhaupt nicht getroffen. Auch Helden werden alt und einsam und irgendwie gibt der Film auch nicht mehr her als diese ohnehin bekannt Botschaft, die hier unaufgeregt unter die Leute gebracht wird. Dass sich Zuschauer angesichts des Titels mehr Action erwarten mag schon sein, aber es passiert hier einfach nicht viel, außer dass sich die Höhepunkte im Leben des ruhigen und besonnenen Helden im starken Kontrast zu seinem sonstigen Leben stehen. Dazu Gewissenbisse, Alltagsroutine und abgeklärte Gespräche mit Außenstehenden. Passieren tut nicht viel und wenn, dann ist es meisten auch nicht sonderlich aufregend. Ein lustiger Titel macht nicht automatisch einen guten Film – eine kuriose Drehbuchidee und ein guter Schauspieler tragen nicht automatisch einen gesamten Film. Ich wäre fast geneigt zu behaupten, dass es sich hier um einen Film von einem alten weißen Mann für alte weiße Männer handelt und dann lese all die positiven Stimmen hier, sodass diese Behauptung ja auch wieder nicht stimmen kann. Schieben wir es also lieber auf meine Western- und Helden-Aversion