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The Stepfather - Joseph Ruben (1987)
Verfasst: Sa 6. Nov 2021, 15:19
von CamperVan.Helsing
USA 1987
D: Terry O'Quinn, Jill Schoelen, Shelley Hack
Susan Maine (Shelley Hack) schwebt im siebten Himmel. In Immobilienmakler Jerry Blake (Terry O'Quinn) scheint der perfekte Ehemann und Stiefvater für ihre Tochter Stephanie (Jill Schoelen) gefunden. Wären da nicht die ständigen Vorwürfe und Unterstellungen ihrer Tochter, würde Susans neuem Glück nach dem Tod ihres Mannes nichts im Wege stehen. Tatsächlich aber behauptet Stephanie immer wieder, mit Jerry würde etwas nicht stimmen. Sie stellt sogar eigenhändig Nachforschungen an, was dem trauten Zusammenleben gar nicht gut tut. Dabei gibt sich der neue Mann an Susans Seite alle nur erdenkliche Mühe, um eine perfekte Familie aufzubauen. Was die beiden Frauen zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen: Jerry ist tatsächlich ein eiskalter Killer. Er wechselt seine Identität, wie es ihm passt und ist immer auf der Suche nach der perfekten Familie. Falls er diese nicht findet oder jemand sich ihm wiedersetzt, tötet er alle Beteiligten und baut sich eine neue Existenz mit einer neuen Familie auf. Auch jetzt hat er schon wieder vorgesorgt...(Filmreporter.de)
"The Stepfather" wurde damals auf Video als "Spur in den Tod 2", also einem Pseudo-Sequel eines Thrillers von Michael Winner herausgebracht, zog aber seinerseits Fortsetzungen nach sich. Sequalmania...
Dabei lässt sich dieser Thriller auch nach fast 35 Jahren noch gut schauen. Und gegenüber den in den 80ern boomenden und nicht enden wollenden Horrorserien hat Joseph Ruben natürlich die Nase vorn: Keine gesichtslosen Maskenmänner tragen das Böse in die Suburbs, es sitzt direkt in den Familien selbst, hat ein attraktives Äußeres und zeichnet sich durch oberflächliche Freundlichkeit aus. Es könnte der nette Nachbar sein, der jedesmal deinen Hund streichelt.
Und Terry O'Quinn verkörpert den mörderischen Stiefvater beeindruckend beängstigend zwischen seiner aufgesetzten Maklerfreundlichkeit und seinem Ausraster, als er Stephanie knutschend erwischt, bevor er im Finale die Messerkollektion auspackt. Jill Schoelen (23) als 16jährige durchgehen zu lassen, fällt doch etwas schwer, aber auch über sie gibt es nichts zu meckern.
Schweres Brot ist allerdings die Figur des Jim Ogilvie, Bruder der am Anfang ermordeten Frau, der lange Zeit in Europa verbracht hat und nun auf eigene Faust nach dem Mörder seiner Schwester sucht. Wirklich alles an seinem Handeln wirkt wie aus dem Klischeebaukasten entnommen und nervt doch ziemlich.
Am positiven Gesamteindruck ändert das freilich nicht viel.
Re: The Stepfather - Joseph Ruben (1987)
Verfasst: Sa 6. Nov 2021, 17:48
von Dick Cockboner
ugo-piazza hat geschrieben: ↑Sa 6. Nov 2021, 15:19
Schweres Brot ist allerdings die Figur des Jim
Ogilvie
1. Ich schreib mir das mal auf den "kaufen-Zettel"
&
2. Hab ich richtig Lust auf "Die Bären sind los"
Re: The Stepfather - Joseph Ruben (1987)
Verfasst: Mo 8. Nov 2021, 10:05
von buxtebrawler
Grandioser Psycho-Thriller, den ich auch mal wieder gucken müsste. Mir gefällt die ganze Trilogie.
Re: The Stepfather - Joseph Ruben (1987)
Verfasst: Mo 7. Aug 2023, 18:01
von Borderline666
Die Erstsichtung meinerseits war damals 2007 auf Tele 5 und wie bei so vielen hat der Film bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Entstanden ist STEPFATHER in der Slasher-Welle der 1980er, als es zum guten Ton gehörte wenn die Messer ausreichend gewetzt wurden, um damit auf die Jagd zu gehen. Aufgrund ihrer blutrünstigen Anziehungskraft haben sich Slasher als Kassenschlager erwiesen, konnten für so gut wie nichts gemacht werden und erzielten in den ersten Tagen nach ihrer Veröffentlichung fast immer einen Gewinn. Auch wenn es zu dieser Zeit bereits größere Produktionen wie HALLOWEEN, FREITAG DER 13. oder NIGHTMARE ON ELM STREET gab ließen es sich "kleinere Regisseure" nicht nehmen, ihren Beitrag zu leisten.
Die Storyline ist relativ einfach, aber nicht uninteressant: Nachdem Jerry seine Familie abgeschlachtet und eine neue Identität angenommen hat, beginnt der Kreislauf von vorne, indem er Susan heiratet. Susans 16-jährige Tochter Stephanie ist von ihrem neuen „Vater“ unbeeindruckt. Wie sie ihrem Therapeuten Dr. Bondurant anvertraut, hat er etwas Unheimliches an sich. Der Psychiater nimmt die Behauptungen seines Patienten ernst und betreibt eine kleine Amateurdetektivarbeit. Dies führt dazu, dass er zum Opfer Nr. 1 wird, wenn er der Wahrheit zu nahe kommt.
THE STEPFATHER als einen reinen Slasher zu bezeichnen, erscheint mir etwas weit her geholt, weil es eher ein Thriller mit ein paar reizenden Kills ist und als Slasher damals vermarktet wurde, was wohl kein Fehler war, denn trotz der relativen Blutleere, hat sich der Film durchaus zu einem kleinen Kultfilm entwickelt, den man sich ansehen kann, ohne hinterher das Gefühl zu haben, das man seine Zeit vergeudet hat. Als Hauptprotagonist um den es geht, konnte man Terry O'Quinn anheuern, dem man seine Rolle als psychopathischen Stiefvater abnimmt.
Der Vorteil von THE STEPFATHER ist, dass der Spannungsgehalt sehr hoch ist und ach die "Atmosphäre" die von dem Stiefvater aus geht, sehr gruselig ist, am meisten stellen sich einem die Nackenhaare zu Berge, als er gegen Ende nicht mehr weiß, wer er jetzt wirklich ist bzw. als wen er sich ausgegeben hat, so etwas stelle ich mir im realen Leben ziemlich strange vor. Ich kann und werde den Film mit einem guten Gewissen jedem weiter empfehlen, der ihn noch nicht gesehen hat, andernfalls verpasst man mit Sicherheit einen großartigen Film, der zu fesseln weiß.
Re: The Stepfather - Joseph Ruben (1987)
Verfasst: Di 8. Aug 2023, 20:56
von Blap